• Georgien hat ein Memorandum of Understanding mit Hedera geschlossen, um Blockchain-Technologie in staatliche Register und Infrastruktur zu testen.
  • Diskutiert werden sowohl die Übertragung von Grundbuchdaten auf Hedera als auch die mögliche Tokenisierung von Immobilien als RWA.

Georgien rückt mit einem neuen Pilotvorhaben näher an die Token-Ökonomie heran. Das Justizministerium des Landes hat bekanntgegeben, ein Memorandum of Understanding (MoU) mit Hedera unterzeichnet zu haben. Hedera ist ein öffentliches Distributed-Ledger-Netzwerk mit zulassungsbasiertem Node-Betrieb, das bereits von mehreren Unternehmen und Institutionen genutzt wird.

Bei einem Treffen zwischen Justizminister Paata Salia und Vertretern von Hedera stand vor allem die Frage im Fokus, wie sich Blockchain-Technologie in bestehende staatliche Infrastruktur integrieren lässt. Konkret prüft die Regierung, Daten der National Agency of Public Registry – de facto das Grundbuchamt des Landes – auf ein Blockchain-Netzwerk zu migrieren.

Die Behörden versprechen sich davon eine stärkere Absicherung von Eigentumsrechten, mehr Transparenz bei Übertragungen und eine bessere Nachvollziehbarkeit von Änderungen im Register.

Tokenisierte Immobilien als Real-World-Asset-Pilot

Parallel denkt Georgien über die Tokenisierung von Immobilien nach. In Ansätzen ähnelt das bekannten RWA-Initiativen, bei denen reale Vermögenswerte in digitale Token zerlegt werden. Diese könnten perspektivisch Bruchteilsbesitz, effizientere Besicherung oder neue Finanzierungsformen ermöglichen.

Noch ist die Vereinbarung unverbindlich. Laut Mitteilung soll der nächste Schritt in der Einrichtung gemeinsamer Arbeitsgruppen bestehen, besetzt mit Experten des Justizministeriums und der Grundbuchbehörde. Sie sollen klären, welche Daten sich rechtssicher onchain abbilden lassen, wie der Zugang für Bürger und Institutionen gestaltet wird und welche Anpassungen im Rechtssystem dafür notwendig wären.