• Die IOTA Foundation befürwortet eine risikobasierte Novellierung der AML-Vorschriften zur Förderung von Innovation, digitaler Identität und zur Reduktion regulatorischer Überregulierung.
  • Zudem schlägt die Stiftung die Entwicklung datenschutzkonformer Compliance-Werkzeuge für den DeFi-Sektor vor; der IOTA-Kurs reagierte positiv auf erste politische Rückmeldungen.

Die IOTA Foundation hat rezente Vorschläge der Financial Action Task Force (FATF) zur Aktualisierung ihrer Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und Terrorismusfinanzierung (CFT) kommentiert. Diese vorgeschlagenen Neuregelungen zielen darauf ab, das Risikomanagement im Finanzsektor zu optimieren und zugleich größere Spielräume für Innovation und finanzielle Inklusion zu schaffen.

Eine zentrale Änderung im FATF-Entwurf betrifft die Terminologie für risikobasierte Maßnahmen: Der Begriff „angemessen“ soll durch „verhältnismäßig“ ersetzt werden. Die IOTA Foundation begrüßt diese Anpassung ausdrücklich, da die neue Formulierung die Erwartungshaltung präzisiert und die Anwendbarkeit erleichtert – insbesondere im Kontext neuer Technologien wie Dienstleistungen für virtuelle Vermögenswerte (VASPs).

Die Fokussierung auf das tatsächliche Risiko anstelle einer pauschalen Anwendung identischer Kontrollmechanismen ermöglicht es kleineren Akteuren mit geringerem Risikoprofil, proportional zu ihrer Größe und ihrem Risiko agierende Compliance-Strukturen zu implementieren. Dieser Ansatz kann die finanzielle Inklusion fördern, ohne Abstriche bei der Effektivität der Aufsicht zu machen.

Reduktion von Overcompliance angestrebt

Die IOTA Foundation unterstützt ferner die Bestrebungen der FATF zur Eindämmung regulatorischer Übererfüllung (Overcompliance). Die überarbeiteten Leitlinien empfehlen eine Überprüfung der Anwendung risikobasierter Maßnahmen durch Finanzinstitute seitens der Aufsichtsbehörden. Nach Auffassung von IOTA kann dies dazu beitragen, dass Unternehmen auf unnötig rigide und kostspielige Verfahren verzichten.

Vereinfachte Sorgfaltspflichten für Sachverhalte mit geringem Risiko – beispielsweise bei Transaktionen von geringem Volumen oder für junge Unternehmen – können den Compliance-Aufwand signifikant reduzieren. Nach Auffassung der IOTA Foundation ist ein solcher Ansatz nicht nur praxisnäher, sondern fördert auch einen verantwortungsbewussten Zugang zu Finanzdienstleistungen.

„Die Vereinfachung der Regeln für Nutzer mit geringem Risiko trägt zur Schaffung fairerer Systeme bei“, teilte die Stiftung mit.

Darüber hinaus begrüßt die IOTA Foundation den Vorstoß der FATF, Bedenken hinsichtlich nicht-präsenzbasierter Transaktionen (Remote-Transaktionen) zu relativieren. Die Stiftung argumentiert, dass Ferndienstleistungen per se kein erhöhtes Risiko darstellen, insbesondere vor dem Hintergrund moderner, sicherer digitaler Identitätssysteme.

Als Beispiel für die Ermöglichung eines sicheren Zugangs zu Finanzdienstleistungen durch digitale Identitäten führt die Stiftung ihr eigenes Identity Framework an, das sich derzeit in der Alpha-Phase im IOTA-Testnetz befindet. „Leistungsfähige Identitätswerkzeuge erlauben die Gestaltung von Online-Diensten, die sowohl Sicherheit als auch Inklusion gewährleisten“, kommentierte das Entwicklerteam.

Datenschutz und Compliance im DeFi-Sektor

Die IOTA Foundation adressierte zudem Bedenken im Kontext dezentraler Finanzanwendungen (DeFi) und selbstverwalteter Wallets („Self-Hosted Wallets“). Sie schlägt den Einsatz von Instrumenten wie Token-basierten KYC-Verfahren vor, um regulatorische Vorgaben zu erfüllen, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu kompromittieren.

Die von der Stiftung im Rahmen der European Blockchain Regulatory Sandbox entwickelte KYC-Lösung soll AML-Anforderungen genügen und gleichzeitig den Schutz von Nutzerdaten gewährleisten. Dies könnte einen Beitrag leisten, die Diskrepanz zwischen bestehender Regulierung und innovativen Finanzmodellen zu überbrücken.

Der Kurs von MIOTA tendiert zum Redaktionszeitpunkt seiwärts und verzeichnet ein leichtes Plus in den letzern 24 Stunden.

Wie bereits berichtet, fanden kürzlich Gespräche zwischen der Führungsspitze der IOTA Foundation und Vertretern des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Genf statt. Im Fokus stand dabei der potenzielle Einsatz der Tangle-Technologie zur Optimierung internationaler Handelssysteme.

Parallel dazu treibt die Stiftung ihre Expansion in Technologiefelder wie digitale Identität und Robotik voran. Sie baut dabei auf ihren Kernkompetenzen im Bereich sicherer, skalierbarer digitaler Infrastrukturen auf.