- Der IWF vereinbart mit El Salvador einen Kredit von 1,4 Milliarden US-Dollar mit der Bedingung, keine weiteren Bitcoin-Bestände aufzustocken.
- El Salvador muss die Nutzung der staatlichen Chivo-Wallet bis zum 1. Juli 2025 einstellen, um weitere Finanzierungen zu erhalten.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und El Salvador haben eine vorläufige Vereinbarung über ein erweitertes Kreditprogramm in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar erzielt. Die Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den Exekutivrat des IWF und beinhaltet strikte Auflagen bezüglich des Umgangs mit Bitcoin durch die salvadorianische Regierung.
Zu den Kernbedingungen gehört, dass El Salvador keine weiteren Bitcoin über staatliche Mittel erwerben darf. Die bestehenden Bitcoin-Bestände sollen unverändert bleiben, und der Zugang der Öffentlichkeit zur staatlichen Chivo-Wallet muss bis spätestens 1. Juli 2025 eingestellt werden.
Kreditbedingungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die IWF-Vertreter bestätigen, dass das Kreditprogramm an die Umsetzung eines umfangreichen Reformpakets gebunden ist. Dieses umfasst fiskalische Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung, Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität im Bankensektor sowie Reformen im öffentlichen Dienst und Rentensystem. Die ersten Zahlungen umfassen eine Tranche von 120 Millionen US-Dollar, deren Freigabe von der Einhaltung der vereinbarten Maßnahmen abhängt.
Das Gesamtvolumen der zugesagten Finanzierung aus verschiedenen Quellen beläuft sich auf etwa 3,5 Milliarden US-Dollar. Die Kreditgeber fordern, dass El Salvador sein Bitcoin-Engagement deutlich einschränkt, um die makroökonomische Stabilität zu fördern und die Einhaltung internationaler Finanzstandards zu gewährleisten.
Trotz dieser Auflagen hält Präsident Nayib Bukele an seiner Bitcoin-Strategie fest und hat in den letzten Wochen weitere 30 Bitcoin erworben. Insgesamt hält der Staat derzeit 6.190 BTC mit einem Marktwert von etwa 675 Millionen US-Dollar, wobei nicht realisierte Gewinne von über 350 Millionen US-Dollar verbucht werden. Bukele betonte, dass der Bitcoin-Kauf nicht eingestellt werde, trotz des Drucks durch den IWF und die internationale Finanzgemeinschaft.
Zwei aktuelle Entwicklungen bei El Salvador und Bitcoin
In den letzten 48 Stunden hat die salvadorianische Regierung angekündigt, dass sie das Bitcoin-Gesetz weiter anpassen will, um eine klarere regulatorische Grundlage für private Krypto-Unternehmen zu schaffen und die rechtliche Unsicherheit zu reduzieren.
Parallel dazu wurde berichtet, dass die Nutzung der Chivo-Wallet in den letzten Wochen rückläufig ist, was die Forderung des IWF nach Einstellung des Zugangs zusätzlich untermauert. Nutzerzahlen und Transaktionsvolumen zeigen eine deutliche Abnahme, was die Umsetzung der IWF-Auflagen beeinflussen könnte.