- Der IWF bezeichnet die Verhandlungen über den Verkauf der staatlichen Bitcoin-Wallet Chivo als „weit fortgeschritten“ und knüpft weitere Zusammenarbeit an mehr Transparenz im Bitcoin-Projekt.
- Die Gespräche konzentrieren sich auf den Schutz öffentlicher Ressourcen und die Begrenzung von Finanz- und Reputationsrisiken, während für Reformschritte eine klare Umsetzungsfrist gesetzt wurde.
In einer offiziellen Stellungnahme hat der Internationale Währungsfonds am Dienstag ein Update zu den Gesprächen mit El Salvador vorgelegt. Im Zentrum steht der künftige Umgang mit der staatlichen E-Wallet Chivo, die seit der Einführung von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel 2021 eine Schlüsselrolle spielt.
Der IWF spricht davon, dass die „Verhandlungen für den Verkauf der staatlichen E-Wallet Chivo weit fortgeschritten“ seien. Ein Übergang an einen privaten Betreiber gilt damit als realistisches Szenario.
Für die Regierung könnte das bedeuten, operative Risiken auszulagern und zugleich den Einfluss auf die technische Infrastruktur zu verringern – ein Punkt, den der IWF seit Längerem kritisch begleitet.
Mehr Transparenz und engeres Risikomanagement gefordert
Parallel dazu laufen weiterhin Gespräche über das gesamte Bitcoin-Projekt des Landes. Der IWF formuliert drei Schwerpunkte: mehr Transparenz bei den Bitcoin-Beständen und -Transaktionen des Staates, ein besserer Schutz öffentlicher Ressourcen sowie ein wirksames Risikomanagement – insbesondere im Hinblick auf Volatilität und mögliche Auswirkungen auf Haushalt und Finanzsystem.
In der Erklärung ist von einer klaren Frist die Rede, bis zu der El Salvador konkrete Reformschritte umsetzen muss, damit Programmziele und IWF-Vorgaben eingehalten werden. Details zu dieser „Compliance-Deadline“ wurden nicht öffentlich genannt, Beobachter werten sie jedoch als Hinweis, dass die Geduld des Fonds nicht unbegrenzt ist.
Für El Salvador steht damit eine Gratwanderung an: die politische Linie, Bitcoin als strategisches Asset und Zahlungsmittel beizubehalten, und gleichzeitig die Bedingungen eines internationalen Kreditgebers zu erfüllen, der auf fiskalische Stabilität und institutionelle Absicherung pocht.






