• Ein bekannter Krypto-Analyst kritisiert die US-Klage gegen das Pi Network scharf und hält ihre Erfolgsaussichten für gering.
  • Aus seiner Sicht basieren zentrale Vorwürfe der Kläger auf einer falschen Interpretation der Marktgeschichte und der Struktur von Pi.

Die juristische Auseinandersetzung um das Pi Network sorgt für eine weitere Nebenfront im ohnehin aufgeheizten Umfeld rund um Krypto-Regulierung.

In einem vielbeachteten Beitrag auf X  bezeichnete der Analyst, der unter dem Pseudonym „Dr. Altcoin“ auftritt, die US-Klage gegen das Pi-Team als „deeply flawed“ – also „auf mehreren Ebenen fehlerhaft“.

Konkret moniert er, dass die Kläger zentrale Eckpunkte der Pi-Historie und -Mechanik falsch einordnen.

Viele Behauptungen spiegeltener eher die Erwartungshaltung enttäuschter Nutzer als eine nüchterne Analyse von Token-Ökonomie, Launch-Timeline und der Tatsache, dass Pi lange Zeit gar nicht frei handelbar gewesen sei.

Aus dieser Fehleinschätzung heraus würden dann weitreichende juristische Schlüsse gezogen, die aus seiner Sicht nicht tragen.

Geringe Erfolgschancen, aber PR-Wirkung für Pi

Dr. Altcoin kommt zu dem Schluss, dass die Klage „unlikely to succeed“ sei – also voraussichtlich keinen gerichtlichen Erfolg haben werde.

Er stellt sie in eine Reihe mit anderen Verfahren, in denen versucht werde, komplexe Krypto-Projekte nachträglich mit klassischen Wertpapier- oder Verbraucherrechtsargumenten zu fassen, ohne die Besonderheiten des jeweiligen Marktes ausreichend zu berücksichtigen.

Für das Pi Network selbst ist die Klage damit vor allem ein Reputationsrisiko – aber gleichzeitig auch zusätzliche Sichtbarkeit.

Während Gerichte klären müssen, wie weit die Vorwürfe überhaupt tragen, zeigt die Reaktion aus der Analystenszene, dass ein Teil des Marktes die juristische Argumentation eher skeptisch sieht und Pi eher als umstrittenes, aber eigenes Konstrukt denn als klaren Betrugsfall einordnet.