Was ist Pi Network (PI)? – Umfassender Ratgeber für Einsteiger und Fortgeschrittene

Willkommen zu deinem Pi Network Ratgeber! In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Kryptowährung Pi (PI) – von den Grundlagen und der Entstehungsgeschichte über die Technik dahinter bis hin zu aktuellen Entwicklungen und Zukunftsperspektiven.

Du wirst verstehen, wie Pi Network funktioniert, welche Vor- und Nachteile es bietet und welche Rolle es in Bereichen wie Umwelt, Sicherheit, Alltag und sogar globaler Regulierung spielt.

Lass uns gemeinsam in die Welt von Pi Network eintauchen und herausfinden, was diese digitale Währung so besonders macht.

Für alle, die wenig Zeit haben, erklären wir Pi Network in diesem Video:

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Merkmale zusammen:

Faktor Pi Network (PI)
Name der Kryptowährung Pi Network (PI)
Startdatum 14. März 2019
Gründer Dr. Nicolas Kokkalis, Dr. Chengdiao Fan
Konsensmechanismus Stellar Consensus Protocol (SCP) mit Trust Graph
Transaktionsgeschwindigkeit ≈ 5–8 Sekunden
Durchsatz (TPS) 10.000+ TPS (theoretisch bis 70.000)
Transaktionskosten < 0,01 € oder 0,01 PI
Maximale Versorgung 100 Milliarden PI (festgelegt)
Dezentralisierung Hohes Ziel, Community-getrieben durch Nodes & Trust Circles
Energieverbrauch Sehr gering, da smartphone-basiert
Mining-Modell Button-Mining per App, nicht energieintensiv
Wallet-Typen Mobile Wallet (App), Pi Browser Wallet, später auch Drittanbieter
Mainnet-Status Offenes Mainnet seit Februar 2025
Nutzerbasis (2025) Über 60 Millionen Nutzer weltweit
Verwendete Technologie Eigene Blockchain, SCP-basiert
Entwicklerplattform (dApps) Ja – über Pi Browser & SDKs
Regulierungsstatus Noch uneinheitlich, je nach Land unterschiedlich geregelt
Besondere Zielgruppen Entwicklungsländer, Unbanked, Menschen ohne Zugang zu Banken
Typische Anwendungsbereiche Zahlungen, Transfers, Wertspeicher, lokale Marktplätze, dApps
Preis (Stand 2025) 1–2 USD (volatile, je nach Börse)

Was ist Pi Network? Entstehung und Grundlagen

Pi Network ist eine Kryptowährung und Plattform, die 2019 von einem Team aus Stanford-Absolventen – darunter Dr. Nicolas Kokkalis und Dr. Chengdiao Fan – ins Leben gerufen wurde.

Ihr Ziel war es, eine digitale Währung zu schaffen, die wirklich jeder mit dem Smartphone „minen“ kann, ohne teure Hardware oder Fachwissen.

Das Projekt startete offiziell am 14. März 2019 (passenderweise am Pi-Tag 3/14, in Anlehnung an die Kreiszahl π) mit der ersten Version der Pi Mining-App.

Seitdem hat Pi Network rasant an Nutzern gewonnen: Millionen von sogenannten „Pionieren“ weltweit drücken täglich in der App auf einen Button, um Pi zu verdienen.

Bereits innerhalb des ersten Jahres wuchs die Community auf über 3,5 Millionen Nutzer und bis 2023 waren es über 60 Millionen Menschen, die sich angemeldet hatten.

Die Entstehungsgeschichte von Pi Network ist eng mit dem Grundgedanken der Barrierefreiheit verknüpft.

Viele frühere Kryptowährungen wie Bitcoin erfordern spezialisierte Hardware und viel Energie zum Mining – Pi wollte dieses Problem lösen, indem das Mining auf einfache Smartphone-Interaktionen reduziert wurde.

Jeder Nutzer (genannt „Pioneer“) kann einmal täglich die App öffnen und den Mining-Button drücken, um seinen Anteil an neuen Pi-Coins gutgeschrieben zu bekommen.

Dies geschieht ohne spürbare Belastung für das Gerät. Pi Network setzt dabei auf ein Einladungssystem: Anfangs konnte man nur über einen Empfehlungslink eines bestehenden Nutzers beitreten, was dem Netzwerk ein organisches Wachstum über Freundes- und Bekanntenkreise ermöglichte.

Dieses Community-basierte Wachstum führte zu einer großen, aktiven Nutzerschaft in vielen Ländern – oft auch in Regionen, die bisher vom Kryptowährungs-Boom ausgeschlossen waren.

Von Anfang an positionierte sich Pi Network als langfristiges Projekt in mehreren Phasen. Zunächst lief eine lange Beta-Phase, in der Pi nur innerhalb der App existierte und noch keinen realen Geldwert hatte.

Die Gründer betonten, dass sie erst ein stabiles und genügend dezentrales Netzwerk aufbauen wollen, bevor Pi am freien Markt gehandelt werden darf.

Nach der Beta folgte ab 2020 eine Testnet-Phase, in der technikaffine Nutzer Knoten (Nodes) auf ihren Computern betreiben konnten, um das Pi-Netzwerk auf Herz und Nieren zu prüfen.

Schließlich wurde im Dezember 2021 das „Enclosed Mainnet“ gestartet – das bedeutet, dass Pi ab dann eine eigene Blockchain hatte und Transaktionen zwischen Nutzern real aufgezeichnet wurden, allerdings noch in einem geschlossenen Netzwerk ohne externe Verbindungen.

Diese geschlossene Mainnet-Phase diente dazu, KYC-Verifizierungen (Identitätsprüfungen) der Nutzer durchzuführen und die bereits geminten Pi in die persönlichen Mainnet-Wallets zu überführen.

Es war ein wichtiger Zwischenschritt, bevor Pi wirklich komplett öffentlich werden konnte.

Blockchain-Technologie von Pi: Wie funktioniert das?

Im Gegensatz zu Bitcoin, das auf Proof-of-Work (Arbeitsnachweis durch Rechenleistung) setzt, verwendet Pi Network ein anderes technisches Fundament.

Die Pi-Blockchain basiert auf dem Stellar Consensus Protocol (SCP), einem Konsensalgorithmus, der ohne energiehungriges Mining auskommt.

Konkret nutzt Pi eine angepasste Version von SCP, kombiniert mit einem sogenannten Vertrauensgraphen (Trust Graph).

Das bedeutet, dass statt anonymer Miner hier bekannte Mitglieder des Netzwerks – in deinem Fall also du und deine vertrauenswürdigen Kontakte – gemeinsam für die Sicherheit und Validierung der Transaktionen sorgen.

SCP funktioniert über ein föderiertes Byzantine Agreement: Vereinfacht ausgedrückt einigen sich Nodes im Netzwerk auf den nächsten Datenblock, indem sie auf ein Quorum an vertrauenswürdigen Node-Nachbarn hören.

Bei Pi Network wird dieses Vertrauensnetz durch sogenannte „Security Circles“ (Sicherheitskreise) aufgebaut. Jeder Pioneer kann bis zu 5 Personen, denen er vertraut, in seinen Kreis aufnehmen.

Aus Millionen solcher überlappenden Vertrauenskreise entsteht ein globaler Graph, in dem Nodes einander kennen und einschätzen.

Dieses Netzwerk von Vertrauensbeziehungen ersetzt bei Pi die Rolle der energieintensiven Berechnungen: Es verhindert, dass bösartige Akteure im Alleingang falsche Transaktionen durchsetzen können, da sie von den umliegenden vertrauenswürdigen Nodes überstimmt würden.

Die Blockchain selbst läuft auf zahlreichen verteilten Nodes, die von der Community betrieben werden. Schon während der Testphase ab 2020 wurden PCs als Pi-Nodes eingerichtet, um das zukünftige Mainnet zu unterstützen.

Inzwischen (Stand 2025) gibt es weltweit über 10.000 aktive Pi-Nodes. Diese Nodes übernehmen ähnliche Aufgaben wie Bitcoin-Miner – sie validieren Transaktionen und halten das Netzwerk dezentral am Laufen – allerdings ohne dabei Rechenrätsel lösen zu müssen.

Stattdessen prüfen sie Signaturen und stimmen im Konsensverfahren (über SCP) ab. Für ihre Beteiligung können Node-Betreiber Pi-Belohnungen erhalten.

Wichtig ist, dass Pi somit eine eigene Blockchain-Technologie besitzt, die auf Dezentralität ausgelegt ist, auch wenn sie in den ersten Jahren noch in einem „geschützten“ Rahmen betrieben wurde.

Technisch gesehen ähnelt das Pi-Netzwerk dem Stellar-Netzwerk: es ist schnell, ressourcenschonend und auf viele Transaktionen pro Sekunde ausgelegt.

Ein weiterer technischer Aspekt: Pi Network ist als Plattform gedacht, nicht nur als Coin. Es gibt einen Pi-Browser, der als Schnittstelle für dezentrale Anwendungen (dApps) dient.

Entwickler können Pi als Zahlungssystem in ihre Apps integrieren – hierfür stellt das Pi-Team SDKs und APIs bereit.

Schon in der geschlossenen Phase entstanden erste Apps, in denen du mit Pi handeln oder Dienste nutzen konntest (beispielsweise simple Marktplätze, Chat-Apps oder Spiele).

Die Blockchain-Technologie von Pi unterstützt also nicht nur die Währung selbst, sondern auch ein Ökosystem von Anwendungen.

Die zugrunde liegende Architektur ermöglicht schnelle Transaktionen zwischen diesen Apps und Nutzern, wobei alle Aktionen letztlich auf der Pi-Chain festgehalten werden.

Das dezentrale Pi-Netzwerk

Pi Network bezeichnet sich selbst als äußerst dezentral, denn die Vision ist, dass Millionen normaler Menschen das Rückgrat dieses Netzwerks bilden.

Während der Entwicklungsphase gab es allerdings Kritik, Pi sei (noch) zu zentralisiert, da die Core Team-Server und ein ausgewählter Nodestamm die Kontrolle hatten.

Mit dem Start des offenen Mainnets 2025 hat sich das jedoch gewandelt: Nun kann prinzipiell jeder technisch versierte Nutzer einen Node betreiben und zum Konsens beitragen. Je mehr unabhängige Nodes weltweit laufen, desto dezentraler und sicherer wird das Netzwerk.

Pi hat bereits jetzt Nodes in vielen Ländern; ein großer Teil befindet sich in Asien (besonders in Ländern wie China, Vietnam, Indien), aber auch in Europa, Afrika und Amerika sind Nodes vertreten.

Diese geografische Streuung sorgt dafür, dass keine einzelne Regierung oder kein einzelner Anbieter das Netzwerk einfach abschalten kann – ein wichtiger Aspekt echter Dezentralisierung.

Die Nutzung des Netzwerks durch die Community ist ebenfalls dezentral organisiert. Jeder Pioneer hat, wie erwähnt, einen Sicherheitskreis aus Leuten, denen er vertraut.

Wenn du zum Beispiel Freund A und Kollegin B in deinem Kreis hast und diese wiederum andere vertrauenswürdige Personen, entsteht ein weit verzweigtes Vertrauensnetz.

Transaktionen, die du durchführst, werden letztlich von diesem Netz bestätigt. Dadurch bleibt die Kontrolle verteilt: Es gibt keine zentrale Instanz, die sagt „diese Transaktion ist gültig“ – es entscheidet immer die Mehrheit der beteiligten Nodes gemäß ihrer Vertrauensbeziehungen.

Für dich als Anwender läuft das alles im Hintergrund ab: Du siehst nur, dass eine Überweisung in Sekundenschnelle durchgeht, ohne zentralen Vermittler.

Interessant ist auch die Organisation innerhalb der App: Pi Network unterscheidet verschiedene Rollen, um die Community zu strukturieren.

Als ganz normaler Nutzer bist du ein Pioneer, der täglich mined. Wenn du weitere Pioniere eingeladen hast, bist du zusätzlich ein Ambassador.

Hast du mindestens 3-5 Leute in deinem Security Circle, giltst du als Contributor, weil du aktiv zur Sicherheit beiträgst. Und betreibst du sogar einen Node am Computer, wirst du zum Node Operator.

Diese Rollen sind zwar nicht strikt technisch getrennt, geben aber ein Gefühl dafür, dass jeder auf unterschiedliche Weise zum Netzwerk beiträgt.

Das Pi-Netzwerk lebt also vom Mitmachen der Nutzer: vom einfachen Button-Klicker bis zum Node-Betreiber ziehen alle am selben Strang, um ein stabiles, dezentrales System aufzubauen.

Zusätzlich zur Community-Dezentralisierung hat Pi ein starkes Augenmerk auf usability. Die Macher wollen, dass Pi im Alltag genutzt wird und nicht nur zum Spekulieren.

Darum gab es bereits in der geschlossenen Phase erste Use-Cases: Man konnte z.B. in der Pi-App andere Nutzer direkt bezahlen (Peer-to-Peer-Transaktionen per Username), oder in internen Marktplatz-Apps Produkte für Pi kaufen.

Diese Transaktionen wurden auf dem Pi-Blockchain-Ledger erfasst, aber alles blieb innerhalb des Pi-Ökosystems.

Mit der Öffnung des Netzwerks 2025 ist Pi nun wirklich ein öffentliches, dezentrales Netzwerk geworden, das jeder – auch außerhalb der App – nutzen kann.

Damit vollzieht Pi den Schritt vom kontrollierten „Labor-Netzwerk“ hin zur echten Kryptowährung im offenen Internet.

Transaktionen, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit

Pi Network rühmt sich damit, ein extrem leistungsfähiges und schnelles Netzwerk zu sein. In der Praxis bedeutet das: Blöcke werden bei Pi etwa alle 5 Sekunden erzeugt.

Zum Vergleich: Bei Bitcoin dauert ein Block ca. 10 Minuten, bei Ethereum (Stand 2023, nach Umstellung auf Proof-of-Stake) etwa 12 Sekunden.

Diese schnelle Blockzeit verhilft Pi zu flotten Überweisungen – in der Regel ist eine Pi-Transaktion in 5-8 Sekunden final bestätigt.

In dem Moment, wo du also jemanden in Pi bezahlst, hat der Empfänger innerhalb weniger Sekunden sein Guthaben sicher in der Wallet.

Auch beim Transaktionsdurchsatz hat Pi Network ambitionierte Ziele. Durch das SCP und die Möglichkeit, Transaktionen parallel zu verarbeiten, gibt das Pi-Team an, dass das Netzwerk theoretisch Zehntausende von Transaktionen pro Sekunde (TPS) stemmen kann.

Interne Tests und Optimierungen zeigten Werte von bis zu 70.000 TPS. Zum Vergleich: Bitcoin schafft etwa 7 TPS, Ethereum um die 15 TPS (ohne Layer-2-Lösungen).

Pi hat angekündigt, durch zukünftige Layer-2-Integrationen die Leistung weiter zu steigern – in Aussicht gestellt wurden dabei potenziell über 1 Million Transaktionen pro Sekunde, sofern Skalierungslösungen auf der zweiten Ebene und Off-Chain-Technologien vollständig implementiert und genutzt werden.

Diese Zahlen sind natürlich theoretisch und müssten sich im realen Einsatz erst bewahrheiten, aber sie verdeutlichen den Fokus auf Skalierbarkeit.

Die Transaktionskosten im Pi-Netz sind verschwindend gering. Ähnlich wie bei Stellar oder Ripple kostet eine Transaktion praktisch nur einen Bruchteil eines Cents.

In der Regel sind es 0,01 PI oder weniger, die als Gebühr anfallen – und oft hat das Pi-Team diese Gebühren im geschlossenen Mainnet sogar auf null gesetzt, um das Testen zu erleichtern.

Selbst wenn Pi-Gebühren dauerhaft eingeführt werden, sollen sie so niedrig bleiben, dass du es im Alltag gar nicht merkst.

Das ist ein klarer Vorteil gegenüber z.B. Ethereum, wo in Hochphasen die Gebühren mehrere Dollar betragen konnten, oder Bitcoin, wo man je nach Netzlast 1–5 € oder mehr für eine einzige Überweisung zahlt.

Bei Pi kannst du also davon ausgehen, dass Überweisungen im Grunde kostenlos oder extrem billig sind – was wichtig ist, will man Mikrotransaktionen oder alltägliche Zahlungen damit machen.

Ein kurzer Überblick im Vergleich zu zwei bekannten Kryptowährungen zeigt die Unterschiede deutlich:

Merkmal Pi Network (PI) Bitcoin (BTC) Ethereum (ETH)
Startjahr 2019 2009 2015
Konsens SCP (Stellar-basiert), Vertrauensnetz Proof-of-Work (Mining) Proof-of-Stake (seit 2022)
Blockzeit ≈ 5 Sekunden ≈ 10 Minuten ≈ 12 Sekunden
Durchsatz Tausende TPS (skalierbar) ≈ 7 TPS ≈ 15 TPS (ohne L2)
Transaktionsgebühr < 0,01 € (sehr gering) Ø 1–5 € (je nach Last) Ø 0,50–2 € (je nach Last)
Max. Versorgung 100 Mrd. PI (festgelegt) 21 Mio. BTC (festgelegt) Kein fixes Limit
(Inflation ≈ 0,5 %/Jahr)

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass Pi Network in Sachen Geschwindigkeit, Kosten und Skalierbarkeit deutlich moderner aufgestellt ist als Bitcoin oder das ursprüngliche Ethereum.

Natürlich muss Pi diese Versprechen im realen Betrieb erst noch langfristig einhalten, aber die technische Grundlage dafür ist gelegt.

So hat Pi Network zum Beispiel schon Interoperabilität ins Auge gefasst: Künftige Updates (wie das Protokoll-Upgrade auf Version 19 Anfang 2025) ermöglichen es, dass Pi mit anderen Blockchains Daten oder Werte austauschen kann.

Das heißt, Pi könnte Transaktionen von anderen Chains verarbeiten oder Pi-Coins auf anderen Netzwerken nutzen, was die Skalierbarkeit und Einsatzmöglichkeiten weiter verbessert.

Insgesamt kannst du dir merken: Pi-Transaktionen sind schnell (Sekundenbereich), skalieren gut (tausende pro Sekunde), kosten quasi nichts – und das macht Pi attraktiv für Anwendungen, die ein hohes Transaktionsaufkommen haben oder global Payments in Echtzeit benötigen.

Umweltbilanz: Energieverbrauch des Pi-Minings

Ein oft genannter Vorteil von Pi Network ist seine gute Umweltbilanz. Während Bitcoin und andere Proof-of-Work-Währungen massiv Energie verbrauchen – Bitcoin schätzt man auf über 100 Terawattstunden pro Jahr, was dem Stromverbrauch ganzer Länder entspricht – benötigt Pi Network nur einen winzigen Bruchteil davon.

Warum? Weil beim „Mining“ von Pi keine rechenintensiven Aufgaben gelöst werden müssen. Dein Smartphone verbraucht beim täglichen Pi-Minings vielmehr kaum mehr Strom als für eine Push-Benachrichtigung oder eine kurze Hintergrundaktualisierung einer App.

Um das in Perspektive zu setzen: Wenn du ein Jahr lang täglich Pi mining betreibst, ist der zusätzliche Energieverbrauch vermutlich so gering, dass er auf deiner Stromrechnung kaum auffällt – vielleicht ein paar Cent oder wenige Euro im ganzen Jahr.

Im Gegensatz dazu könnte ein Bitcoin-Miner in einem Jahr zigtausend Kilowattstunden verbrauchen, was hunderte oder tausende Euro an Stromkosten bedeutet.

Pi Network setzt bewusst auf diesen Low-Energy-Ansatz, um nachhaltiger zu sein und nicht die Umweltbelastung früherer Kryptogenerationen zu wiederholen.

Die Pi-Blockchain selbst läuft auf Servern bzw. Nodes, die ebenfalls keine Spezial-Hardware brauchen. Viele Node-Betreiber nutzen ihren normalen PC oder einen kleinen Raspberry Pi (kein Wortspiel, tatsächlich verwenden einige einen Raspberry-Pi-Mini-PC als Node!). Diese Geräte haben einen geringen Stromverbrauch im Vergleich zu z.B. riesigen Bitcoin-Mining-Farmen mit Tausenden von ASIC-Chips. Außerdem gibt es bei Pi keine Notwendigkeit, ständig neue Hardware anzuschaffen – du musst nicht alle paar Jahre die nächstbessere Mining-Maschine kaufen, da Pi-Mining keine Wettkampf in Rechenleistung ist. Das vermeidet auch Elektroschrott und Ressourcenverschwendung.

In der Umweltbilanz muss man Pi daher ein sehr positives Zeugnis ausstellen. Gerade in Zeiten, in denen der hohe CO₂-Fußabdruck von Bitcoin kritisch diskutiert wird, kann Pi mit gutem Gewissen verwendet werden. Nutzer brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, dass ihre Krypto-Nutzung Unmengen an Kohlendioxid verursacht. Sollte Pi Network in Zukunft millionenfach für Transaktionen genutzt werden, steigt der Energiebedarf natürlich etwas durch die mehr arbeitenden Nodes – aber selbst im Großmaßstab bleibt es minimal im Vergleich zu klassischen Proof-of-Work-Netzwerken. Zudem könnte Pi Network theoretisch – wie andere effiziente Chains – durch den Einsatz erneuerbarer Energien oder das Ausnutzen ungenutzter Kapazitäten quasi klimaneutral betrieben werden. Alles in allem zeigt Pi, dass Kryptowährungen nicht zwangsläufig umweltschädlich sein müssen, wenn man bei der Technologie andere Wege geht.

Aktueller Stand (2025): Mainnet und Handelbarkeit

Ein entscheidender Meilenstein für Pi Network fand Anfang 2025 statt: das Open Mainnet wurde gestartet.

Am 20. Februar 2025 um 8:00 UTC öffnete Pi sein Netzwerk endgültig für die Außenwelt. Was bedeutet das konkret?

Bis zu diesem Datum befand sich Pi im „Enclosed Mainnet“-Status – die Blockchain lief zwar schon, aber es gab eine Art Firewall, die externe Verbindungen und Börsenlistings unterband.

Man konnte also Pi nur innerhalb des Netzwerks nutzen, aber nicht offiziell auf offenen Märkten handeln.

Mit dem Übergang zum offenen Netzwerk ist diese Beschränkung aufgehoben: Pi funktioniert nun wie jede andere öffentliche Kryptowährung. Kurz nach dem Start des Open Mainnets begannen auch erste Krypto-Börsen, Pi tatsächlich zu listen.

Zuvor gab es nur inoffizielle Handelbarkeit über sogenannte Pi-IOUs. Vielleicht hast du in den Jahren 2022–2024 Berichte gesehen, dass Pi schon für z.B. 30 $ gehandelt wurde – das waren jedoch keine echten Pi, sondern IOU-Token (Schuldscheine), die einige Börsen auf eigene Faust emittiert hatten.

Diese IOUs spiegelten spekulative Preise wider, konnten aber nicht in echte Pi umgetauscht werden, da das Mainnet ja geschlossen war.

Das Pi Core-Team distanzierte sich auch von diesen Listings und warnte Nutzer davor, dort zu handeln.

Nun, mit dem offenen Mainnet, hat sich die Lage geändert: Wirkliche Pi-Coins können auf echten Börsen gehandelt werden.

So haben unmittelbar nach Launch z.B. Börsen wie OKX, Gate.io, Bitget oder CoinDCX Pi gelistet.

Anfangs schwankte der Preis stark – in den ersten Handelsstunden pendelte er zwischen 0,10 $ und 2,20 $, was eine extreme Volatilität zeigt. Kurz darauf stabilisierte sich Pi im Bereich um 1 US-Dollar pro Coin, da Angebot und Nachfrage sich langsam eingependelt haben.

Aktuell (Stand Mitte 2025) liegt der Pi-Preis ungefähr im Bereich 1 bis 2 US-Dollar, wobei die genauen Werte täglich schwanken.

Pi hat nun einen realen Marktwert und ein beträchtliches Handelsvolumen, was bedeutet, dass auch externe Investoren einsteigen können.

Wichtig zu wissen: Nicht alle Pi, die Leute in der App gesammelt haben, sind sofort handelbar. Viele Nutzer haben freiwillig einen Teil ihrer Pi in der App gesperrt (Lock-up), um das Netzwerk zu unterstützen und in Erwartung höherer Preise später.

Zudem mussten Pioniere erst KYC durchlaufen und ihre Pi auf die Mainnet-Wallet migrieren, bevor sie überhaupt überweisen oder handeln konnten.

Anfang 2025 waren etwa 8–9 Millionen Nutzer mit zusammen rund 7 Milliarden Pi bereits migriert. Es befinden sich also Milliarden Pi im Umlauf, aber ein großer Teil davon ist noch gelockt oder schlummert bei Nutzern, die vielleicht noch nicht aktiv handeln.

Der Status des Mainnets ist nun vollständig offen: Du kannst Pi an jede öffentliche Pi-Wallet-Adresse schicken, Entwickler können eigene Wallets und Anwendungen erstellen und externe Dienstleistungen können Pi integrieren.

Das bedeutet auch, dass Pi dem Markt und der Prüfung durch die Kryptogemeinschaft ausgesetzt ist – ein entscheidender Test für das Projekt.

Bislang scheint die Einführung geglückt: Die Blockchain läuft stabil, Transaktionen gehen durch und es gab keine größeren technischen Pannen. Das Pi-Team ruft seine Community jetzt dazu auf, das Pi-Ökosystem weiter auszubauen.

Außerdem arbeiten sie daran, Pi auf noch mehr Börsen zu bringen. Es gab z.B. eine vielbeachtete Umfrage von Binance (einer der größten Börsen) im Februar 2025, wo 85 % der abstimmenden Nutzer sich für eine Pi-Listung aussprachen.

Die Chancen stehen also gut, dass Pi in naher Zukunft auch auf Top-Plattformen handelbar sein wird.

Entwicklungsperspektiven bis Ende 2025

Nun da Pi Network sein offenes Mainnet hat, stellt sich die Frage: Wohin geht die Reise bis Ende 2025?

Die kommenden Monate und Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Pi sich als ernstzunehmende Kryptowährung etablieren kann. Mehrere Faktoren werden die Entwicklung beeinflussen:

Nutzerbasis und Adoption

Pi verfügt bereits über eine riesige Community. Wenn ein guter Teil dieser 60+ Millionen Nutzer aktiv bleibt und Pi im Alltag nutzt, schafft das eine Grundnachfrage.

Außerdem könnten neue Nutzer hinzukommen, jetzt wo Pi handelbar ist. Wenn Pi es schafft, auch Nicht-Krypto-Leute durch seine einfache Nutzung weiter anzuziehen, könnte die Nutzerzahl bis Ende 2025 noch deutlich wachsen (manche spekulieren, die 100 Millionen Marke sei erreichbar).

Ökosystem und Anwendungen

Ein großer Erfolgsfaktor wird sein, ob es nützliche Anwendungen für Pi gibt. Das Pi-Core-Team veranstaltet Hackathons und fördert Entwickler, um vielfältige dApps zu schaffen – von Marktplätzen über Spiele bis hin zu sozialen Netzwerken, die Pi als Währung nutzen.

Je mehr du mit Pi tatsächlich anfangen kannst (außer es zu halten), desto wertvoller wird das Netzwerk. Wenn bis 2025 einige „Killer-Apps“ auf Pi entstehen, würde das dem Projekt Auftrieb geben.

Börsenlistings und Liquidität

Bisher wird Pi auf einigen mittelgroßen Börsen gehandelt. Die Listung auf wirklich großen Plattformen (Binance, Coinbase, etc.) wäre ein Meilenstein, der nicht nur Liquidität und Preisfindung verbessert, sondern auch ein Signal von Vertrauen sendet.

Das hängt aber auch von regulatorischen Fragen und der Zustimmung dieser Börsen ab. Sollte Pi bis Ende 2025 z.B. auf Binance handelbar sein, könnte das Handelsvolumen explodieren und neue Investoren anziehen.

Technische Weiterentwicklung

Das Pi-Team darf sich auf den erreichten Lorbeeren nicht ausruhen. Versprochen sind unter anderem Verbesserungen in der Skalierung (etwa über Layer-2-Transaktionen, wie schon angedeutet) und in der Interoperabilität (Bridges zu Chains wie Ethereum).

Falls solche technischen Upgrades reibungslos umgesetzt werden, bleibt Pi konkurrenzfähig gegenüber neueren Projekten.

Außerdem wird es wichtig sein, dass das Netzwerk stabil und sicher läuft – ein größerer Zwischenfall (z.B. ein Netzwerkausfall oder Sicherheitsproblem) könnte das Vertrauen schnell beeinträchtigen. Bisher gab es so etwas nicht und idealerweise bleibt das so.

Regulatorische Entwicklungen

Die Gesetzeslage für Krypto verändert sich weltweit (dazu später mehr). Sollten größere Länder Pi als legales Zahlungsmittel anerkennen oder klare Regelungen schaffen, könnte das Pi helfen.

Umgekehrt könnten Verbote oder Beschränkungen in manchen Märkten das Wachstum bremsen. Bis Ende 2025 wird man sehen, in welche Richtung die Regulierungswinde wehen.

Allgemeiner Kryptomarkt

Pi ist nicht isoliert vom restlichen Markt. Wenn wir bis 2025 einen Krypto-Boom erleben (z.B. einen neuen Bitcoin-Bullrun), wird das positive Auswirkungen auf Pi haben – typischerweise fließt in solchen Zeiten mehr Kapital auch in alternative Projekte.

Sollte der Gesamtmarkt hingegen in einer Flaute stecken, könnte Pi trotz guter Nachrichten preislich nicht stark zulegen, weil einfach weniger Interesse da ist.

Was die Preisprognose angeht, so sind Vorhersagen natürlich immer mit Vorsicht zu genießen. Dennoch wagen verschiedene Analysten und Community-Mitglieder Ausblicke: Viele sehen Pi bis Ende 2025 in einem moderaten Wachstumsszenario.

Konservative Schätzungen bewegen sich vielleicht bei 2–3 US-Dollar pro Pi, falls das Netzwerk stetig wächst und es keine größeren Probleme gibt.

Optimistischere Stimmen halten auch 5–10 US-Dollar für möglich, sollte Pi eine breite Adoption erfahren und z.B. große Partnerschaften eingehen.

Auf der anderen Seite gibt es auch warnende Stimmen, die sagen, Pi könnte stagnieren oder sogar wieder auf unter 1 Dollar fallen, falls die Begeisterung abflaut oder zu viele Leute gleichzeitig verkaufen, sobald ihre gesperrten Coins frei werden.

Ein möglicher Verlauf könnte so aussehen: Im Jahr 2025 selbst stabilisiert sich Pi erstmal im niedrigen einstelligen Dollarbereich, während die Infrastruktur aufgebaut wird.

Wenn gegen Ende 2025 oder Anfang 2026 die gesamtwirtschaftliche Lage freundlich ist und Pi konkrete Nutzungsfälle vorweisen kann (z.B. viele aktive Shops, Services, etc.), könnte sich das im Preis widerspiegeln.

Manche Fan-Gruppen träumen natürlich von viel höheren Kursen (man hört in sozialen Medien mitunter utopische Zahlen wie 100 $ oder gar 314 $ für Pi wegen der Anspielung auf die Zahl π).

Realistischerweise sind solche Höhen in kurzer Zeit unwahrscheinlich, da sie eine Marktkapitalisierung implizieren würden, die Pi auf Anhieb zu den Top-3-Kryptos katapultiert – und das ohne entsprechend gereifte Infrastruktur.

Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass Pi Network bei außergewöhnlich positivem Verlauf eine Überraschung nach oben erlebt, gerade weil es eine so große Community hat, die dem Projekt vertraut.

Langfristig – also über 2025 hinaus – wird die Entwicklung davon abhängen, ob Pi wirklich seinen Platz im realen Leben der Nutzer findet.

Wenn ja, könnte Pi eine Art „Volks-Kryptowährung“ werden, mit der Menschen weltweit Wert speichern und transferieren.

Bis Ende 2025 ist Pi aber vermutlich noch in einer Findungs- und Aufholphase. Du solltest dich auf eine dynamische, möglicherweise volatile Zeit einstellen, in der Pi sich als ernsthafte Kryptowährung beweisen will.

Gerade für dich als Pioneer, der vielleicht jahrelang gewartet hat, bis aus den gesammelten Pi echtes Geld wird, sind das spannende Monate.

Es lohnt sich, die offiziellen Pi-Kanäle und unabhängigen Analysen im Auge zu behalten, um am Puls der Entwicklung zu bleiben.

Vorteile von Pi Network gegenüber anderen Kryptowährungen

Pi Network bringt einige besondere Vorteile mit, die es von vielen anderen Kryptowährungen abheben. Hier die wichtigsten Pluspunkte auf einen Blick:

  • Niedrige Einstiegshürden: Jeder mit einem Smartphone kann bei Pi mitmachen – kostenlos! Du musst kein Geld investieren, keine teure Grafikkarte besitzen und kein Technikexperte sein. Die App ist benutzerfreundlich und auf Deutsch verfügbar, so dass auch Krypto-Neulinge sich schnell zurechtfinden.
  • Benutzerfreundlichkeit: Pi setzt stark auf eine einfache Bedienung. Vom Mining-Button bis zur Wallet innerhalb der App ist alles so gestaltet, dass es auch deine Freunde oder Familienmitglieder verstehen, die sonst mit Bitcoin & Co. nichts am Hut haben. Diese Nutzerfreundlichkeit (Usability) ist in der Krypto-Welt eher selten und damit ein großer Vorteil, um Massenadoption zu erreichen.
  • Hohe Energieeffizienz: Wie schon erwähnt, benötigt Pi kaum Energie. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, ist das ein starkes Argument. Du kannst Pi verwenden, ohne ein schlechtes Gewissen bezüglich deines CO₂-Abdrucks zu haben – etwas, das z.B. Bitcoin-Nutzer so nicht behaupten können.
  • Skalierbarkeit und Geschwindigkeit: Pi-Transaktionen sind schnell und das Netzwerk ist von Grund auf auf hohe Last ausgelegt. Sollten auf einmal Millionen von Leuten Pi nutzen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das System das verkraftet (ggf. mit Hilfe von Layer-2-Upgrades). Bei anderen Chains hat man in Hochzeiten oft Probleme gesehen (Ethereum war bei Überlastung extrem teuer, andere Netzwerke litten unter Performance-Einbußen). Pi hat hier einen modernen Startpunkt und kann aus den Fehlern älterer Netzwerke lernen.
  • Starke Community: Pi hat bereits eine der größten Krypto-Communities weltweit. Diese Gemeinschaft ist sehr aktiv, hilft sich gegenseitig (z.B. bei KYC-Fragen oder App-Problemen) und treibt Projekte voran. Ein lebendiges Netzwerk aus echten Menschen kann ein großer Vorteil sein, um ein Kryptoprojekt relevant zu machen – anders als bei manchen Coins, die nur auf Spekulation beruhen und kaum echte Nutzer haben.
  • Dezentralitäts-Anspruch: Pi verfolgt die Vision echter Dezentralisierung, indem es möglichst viele Nutzer als Netzwerknode einbindet. Durch das Trust-Modell wird ein anderer Weg beschritten als z.B. bei rein kapitalbasierten Systemen (wo „wer viel Geld hat, viel Macht hat“). Hier zählt Vertrauen und Verifizierung im sozialen Netzwerk. Das kann letztlich zu einem sehr robusten, weltweit verteilten System führen, das resistent gegen Zensur oder Angriffe ist.
  • Inklusives Konzept: Pi spricht gezielt auch Menschen in Regionen an, die vom traditionellen Finanzsystem ausgeschlossen sind. Kein Bankkonto? Kein Problem – mit Pi und einem Handy kannst du trotzdem Teil eines Finanznetzwerks sein. Dieses „Finanzielle Inklusion“-Motiv ist ein Vorteil gegenüber vielen anderen Coins, die vorrangig technikaffine oder wohlhabende Zielgruppen haben.
  • KYC und vertrauenswürdige Nutzerbasis: Im Gegensatz zu anonymen Kryptowährungen setzt Pi auf verifizierte Personen. Das schreckt zwar manche Krypto-Puristen ab, hat aber den Vorteil, dass das Netzwerk weniger von Bots und Fake-Accounts durchsetzt ist. Wenn du einem Peer etwas in Pi zahlst, kannst du einigermaßen sicher sein, dass dahinter ein realer Mensch mit bestätigter Identität steht. Für Geschäftsbeziehungen oder Marktplätze erhöht das die Vertrauenswürdigkeit.
  • Entwicklungsplattform: Pi soll nicht nur Coin, sondern auch Plattform sein. Durch den Pi Browser und Entwickler-Tools können Programme geschaffen werden, die Pi als native Währung verwenden. Diese Integration von Währung und Anwendungsebene bietet Chancen für innovative Dienste. Andere Coins wie Ethereum bieten zwar Smart Contracts, sind aber komplizierter; Pi versucht hier einen Mittelweg mit leichterer Zugänglichkeit für Developer.

Nachteile und Kritikpunkte

Bei aller Euphorie um Pi Network darf man die Nachteile und Kritik nicht außer Acht lassen. Das Projekt ist nicht unumstritten und es gibt einige Punkte, die skeptisch stimmen oder verbessert werden müssen:

Sehr lange Entwicklungszeit

Pi wurde 2019 gestartet, hat aber erst 2025 wirklich ein offenes Mainnet bekommen. Diese ungewöhnlich lange Phase ohne Handelbarkeit führte bei vielen zu Frustration.

Andere Kryptos schaffen es in 1–2 Jahren von Gründung zu Mainnet-Launch, Pi brauchte über 5 Jahre.

Kritiker nennen das „verschleppte“ Entwicklung und fragen sich, ob das Team effizient genug arbeitet oder absichtlich auf Zeit spielt, um die Nutzerdaten zu melken (siehe nächster Punkt).

Intransparenz und Kommunikation

Das Pi Core-Team hielt viele Dinge lange Zeit unter Verschluss. Der Quellcode des Kernnetzwerks war in der Enclosed-Phase nicht vollständig öffentlich einsehbar, was für ein dezentrales Projekt ungewöhnlich ist.

Zudem waren genaue Zahlen (z.B. wie viele Pi genau im Umlauf sind, wie viele Nutzer wirklich aktiv sind) lange unklar. Zwar wurde mit dem Roadmap-Update 2023 mehr Transparenz geschaffen, doch bis dahin fühlten sich manche Pioniere im Dunkeln gelassen.

Die Kommunikation seitens der Macher ist oft von sehr optimistischem Marketing geprägt, konkrete technische Details oder Probleme werden selten offen diskutiert, was Misstrauen bei technisch versierten Leuten hervorruft.

Zentrale Kontrolle in der Übergangsphase

Faktisch war Pi Network bis Anfang 2025 zentral gesteuert. Das Core-Team konnte jeden Parameter festlegen (z.B. Miningrate halbieren, KYC-Migration regeln, etc.) und tat dies auch ohne wirkliche Community-Mitbestimmung.

Manche bemängeln, Pi sei eher ein „Unternehmen mit vielen Nutzern“ gewesen als eine echte DAO oder dezentral organisierte Community.

Ob und wie sich das jetzt im offenen Mainnet ändert, muss sich zeigen – es gibt noch keine dezentralen Governance-Mechanismen, die der Community Mitspracherecht geben.

Ungeklärte Tokenomics und Inflation

Pi hat einen maximalen Vorrat von 100 Milliarden Coins vorgesehen, was im Vergleich zu Bitcoin (21 Mio.) astronomisch hoch klingt.

Das Team argumentiert, dass durch die enorme Nutzerzahl eine größere Menge nötig sei. Dennoch ist unklar, wie die weitere Verteilung ablaufen wird.

Aktuell sind grob um die 10 Milliarden Pi gemint, davon ~ 7 Milliarden im Umlauf und ~ 3 Milliarden vom Team und für Liquidität/Ecosystem reserviert.

Es bleiben aber noch zig Milliarden, die in Zukunft ins System kommen könnten, was einen inflationären Druck erzeugt.

Wenn die Nachfrage nicht mit dem Angebot Schritt hält, könnte das den Preis niedrig halten. Hier gibt es Kritik, dass das Mining-Konzept (mehr Nutzer generieren mehr Pi) zwar Wachstum fördert, aber ökonomisch schwierig sein könnte, falls es keine Knappheit gibt.

Werbefinanzierung und Monetarisierung

In der App wurden zeitweise Werbeanzeigen geschaltet, um das Projekt zu finanzieren. Manche Nutzer störten sich daran, dass Pi im Grunde durch die Aufmerksamkeit der Nutzer Geld verdienen wollte, bevor es überhaupt ein Produkt gab.

Es gab Vorwürfe, Pi sei ein „Daten-Sammel“- oder „Werbe“-Projekt, das die Community eher als Mittel zum Zweck nutzt.

Das Pi-Team entgegnete, dass die Einnahmen für Entwicklung und Wachstum genutzt werden.

Trotzdem bleibt ein gewisses ungutes Gefühl bei einigen, dass sie jahrelang eine App nutzten, deren wirtschaftlicher Nutzen für die Betreiber noch nicht 100 % transparent ist.

Vermutungen über Schneeballsystem

Besonders in den frühen Jahren wurde Pi Network oft als mögliches Schneeballsystem (Ponzi) oder Multi-Level-Marketing bezeichnet.

Grund war das starke Referral-Programm: Man bekam mehr Pi, wenn man neue Nutzer einlädt. Kritiker sahen darin ein klassisches Pyramidenschema.

Allerdings muss man zur Fairness sagen: In einem Schneeballsystem zahlen neue Nutzer Geld an die oberen, bei Pi floss aber kein Geld – nur virtuelle Coins.

Somit fehlte das typische Betrugselement, dass jemand finanziell geschädigt wird. Dennoch hinterließ das Empfehlungsprogramm bei einigen einen negativen Eindruck, als ginge es Pi nur um exponentielles Wachstum um jeden Preis.

Fehlende echte Nutzung während langer Zeit

Bis zur Öffnung des Mainnets war Pi im Grunde wertlos für außenstehende Beobachter. Man konnte damit nichts kaufen (außer innerhalb kleiner Barter-Communities) und nicht handeln.

Viele fragten: „Wofür das Ganze, wenn am Ende nicht sicher ist, ob Pi je etwas wert sein wird?“

Diese Skepsis hat das Image geprägt. Selbst jetzt muss Pi noch beweisen, dass sich aus der großen Nutzerbasis auch echte wirtschaftliche Aktivität entwickelt.

Es bleibt die Gefahr, dass viele Nutzer Pi nur gesammelt haben, um es beim ersten Gelegenheit zu verkaufen – wenn dem so wäre, könnte das Projekt an Nutzern verlieren, sobald der „Cash-Out“ erfolgt ist.

Sicherheitsbedenken bei App und KYC

Einige kritisieren, dass Pi-Nutzer persönliche Daten (KYC) preisgeben müssen, um an ihre Coins zu kommen, während das Projekt rechtlich nicht klar verortet ist.

Was passiert mit den Daten? Der KYC-Prozess wird von dritten Dienstleistern durchgeführt, doch das Vertrauen darauf ist nicht bei allen da.

Außerdem ist die Pi-App proprietäre Software – man muss darauf vertrauen, dass sie keine unnötigen Daten sammelt oder Sicherheitslücken hat.

Bislang gab es zwar keine großen Vorfälle, aber die Tatsache, dass Pi kein Open-Source-Projekt wie Bitcoin ist, stört manche, die maximale Transparenz gewohnt sind.

Kritik aus der Fachwelt

Mehrere bekannte Krypto-Experten haben Pi Network öffentlich kritisiert. So hat z.B. der CEO der Börse Bybit Pi als „Scam“ bezeichnet und darauf verwiesen, dass die chinesische Polizei 2023 eine Warnung vor Pi herausgab (dort wurde behauptet, Pi würde vor allem ältere Menschen ködern und sei betrügerisch).

Auch andere Analysten bemängelten Pi als zu zentralisiert oder warnten, dass der Pi Coin aufgrund der Inflation „wertlos“ bleiben könnte.

Diese Stimmen gilt es zwar differenziert zu betrachten, aber sie zeigen, dass Pi noch mit einem Vertrauensproblem in der weiteren Krypto-Community zu kämpfen hat.

Sicherheit und Schutz vor Angriffen

Sicherheit steht bei jeder Kryptowährung auf dem Prüfstand – so auch bei Pi Network. Ein positiver Aspekt ist, dass Pi auf einem bereits erprobten Konsensmechanismus basiert, der als robust gilt.

Das Stellar-Netzwerk, welches dieselbe Basis nutzt, läuft seit Jahren ohne größere Zwischenfälle.

Die Verwendung von Sicherheitskreisen (Trust Circles) gibt Pi eine natürliche Resistenz gegen Sybil-Angriffe (wenn sich jemand tausend Fake-Identitäten anlegt, um das Netzwerk zu übernehmen).

Durch KYC und Vertrauensnetze ist es sehr schwer, das Pi-Netz zu manipulieren: Man müsste real existierende Personen in großer Zahl kontrollieren, was deutlich aufwändiger ist als Bot-Netzwerke zu starten.

Die Dezentralisierung spielt auch in die Sicherheit hinein. Je mehr unabhängige Nodes es gibt, desto weniger verwundbar ist das Netzwerk gegenüber gezielten Angriffen oder Ausfällen.

Pi hat zwar noch Verbesserungspotenzial in der Dezentralisierung, aber mit tausenden Nodes weltweit ist schon jetzt kein einzelner Punkt da, dessen Ausfall das Ganze zerstört.

Sollte theoretisch ein Land alle Pi-Server konfiszieren (was in der Praxis schwer ginge, da sie nicht genau bekannt sind), würden in anderen Ländern weiterhin Nodes laufen.

Ebenso kann kein einzelner Node Transaktionen rückgängig machen oder Coins stehlen, da stets Konsens vieler benötigt wird.

Ein wichtiges Thema ist auch der Schutz gegen Hacks und Betrug auf Nutzerebene. Hier gilt für Pi wie für andere Kryptowährungen: Deine Coins liegen in deiner eigenen Verantwortung.

Die Pi-Wallet (integriert in der App oder Pi-Browser) ist durch einen privaten Schlüssel bzw. eine Passphrase gesichert. Wenn du diese 24-Wörter-Passphrase sicher verwahrst, sind deine Pi im Prinzip gut geschützt – niemand kann ohne diese deinen Account leerräumen.

Allerdings gab es in der Vergangenheit Versuche von Betrügern, an die Passphrasen unwissender Nutzer zu gelangen (Phishing).

Daher gilt der Sicherheitstipp: Gib niemals deinen Pi-Passwortsatz oder private Schlüssel an Dritte weiter, auch nicht an vermeintliche Pi-Adminstratoren oder Support! Das Pi Core-Team wird dich nie nach deinem Passwort fragen.

Weil Pi nun handelbar ist, tauchen möglicherweise auch Scams in größerem Ausmaß auf: etwa falsche Börsen, die Pi-Käufe anbieten, oder Fake-Apps, die sich als Pi Wallet ausgeben.

Hier ist Vorsicht geboten. Bleibe bei offiziellen Kanälen und Tools: die offizielle Pi App, die offiziellen Partnerbörsen, etc. Verifiziere News zweimal, da im Kryptobereich oft Gerüchte gestreut werden.

Technisch kann das Pi-Netzwerk selbst als relativ sicher angesehen werden – bisher gab es keine Berichte von erfolgreichen Angriffen auf die Blockchain oder des Diebstahls von Pi durch Lücken im Protokoll.

Die Gefahr liegt eher in der menschlichen Komponente (Social Engineering, Phishing) oder eventuell in betrügerischen Drittanbietern.

Ein Sicherheitsfaktor, der Pi von manch anderer Kryptowährung unterscheidet, ist die bereits erwähnte Identitätsverifizierung der Nutzer.

Dadurch wird Geldwäsche und Mehrfachregistrierungen vorgebeugt. Zwar ist Pi nicht komplett immun gegen Missbrauch (z.B. könnte jemand gestohlene Identitäten nutzen, um mehrere Accounts anzulegen, auch wenn das aufwändig wäre), aber die Hürde ist höher als in anonymen Netzwerken.

Für die Netzwerksicherheit bedeutet das, dass die allermeisten Accounts tatsächlich nur eine Person kontrolliert, was das Vertrauen stärkt.

Sollte dennoch mal ein Account gehackt werden (etwa weil jemand doch seine Passphrase verraten hat), könnte die Gemeinschaft zumindest den Schaden begrenzen, indem sie den verdächtigen Fluss der Pi beobachtet.

Allerdings gibt es – wie bei Blockchain üblich – kein „Zurückholen“ durch eine zentrale Instanz. Wenn deine Pi einmal weg sind und der Dieb sie auf einer Börse verkauft hat, ist es unwahrscheinlich, sie zurückzubekommen. Daher: Sicherer Umgang mit der Wallet ist das A und O.

Pi als digitales Geld und Wertspeicher

Eine spannende Frage ist, inwiefern Pi Network bereits als „echtes Geld“ angesehen werden kann.

Akzeptieren Händler Pi? Kannst du damit Waren und Dienstleistungen bezahlen? Und taugt Pi eventuell sogar als Wertspeicher ähnlich wie ein digitales Gold?

Schauen wir zunächst auf die Akzeptanz im Zahlungsverkehr: Da Pi nun offen handelbar ist, gibt es erste reale Akzeptanzstellen.

Einige Unternehmer – oft selbst Pi-Pioniere – haben angekündigt, Pi als Zahlungsmittel anzunehmen. Beispielsweise soll ein Autohändler in Florida (USA) namens „Cube Motor“ Pi-Zahlungen beim Kauf von Fahrzeugen akzeptieren.

Auch kleine Geschäfte und Online-Shops in der Pi-Community starten Pilotprojekte, um Produkte für Pi zu verkaufen. Während der Enclosed-Phase gab es bereits sogenannte Pi-Marktplätze innerhalb der App, wo User untereinander z.B. Gutscheine, Kunsthandwerk oder digitale Services gegen Pi getauscht haben.

Diese frühen Beispiele zeigen, dass Pi durchaus als Tauschmittel genutzt werden kann, zumindest innerhalb seiner Community.

Allerdings befindet sich die allgemeine Akzeptanz noch im Anfangsstadium. Große Retailer oder bekannte Unternehmen haben Pi bislang nicht als Zahlung eingeführt – was nicht überraschend ist, da der Coin ja frisch auf dem offenen Markt ist.

Es dürfte eine Weile dauern, bis Pi einen ähnlichen Status erreicht wie Bitcoin, das inzwischen von einigen namhaften Firmen und in bestimmten Regionen akzeptiert wird. Doch Pi hat einen Vorteil: die Nutzer selbst sind überall verteilt.

In vielen Entwicklungsländern zum Beispiel organisieren sich Pi-Nutzer bereits in lokalen Gruppen und handeln peer-to-peer mit Pi.

Denkbar ist, dass in Zukunft insbesondere in der Pi-App oder dem Pi-Browser eine Art Marktplatz-App entsteht, die als globales „Ebay für Pi“ fungiert.

Dort könnten dann alle möglichen Waren gegen Pi gehandelt werden. Wenn du Pi besitzt, könntest du also perspektivisch direkt damit einkaufen, ohne den Umweg in Fiatgeld gehen zu müssen – vorausgesetzt natürlich, es gibt genügend Angebot und Nachfrage in Pi.

Was den Status als gesetzliches Zahlungsmittel angeht: Offiziell ist Pi kein staatlich anerkanntes Geld (bislang hat nur El Salvador Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt und Pi ist davon noch weit entfernt).

In den meisten Ländern wird Pi rechtlich wie andere Kryprowährungen behandelt – sprich, als digitaler Vermögenswert oder Tauschmittel, aber nicht als offizielle Währung. Trotzdem kann es faktisch als Geld fungieren, wenn sich Leute darauf einlassen.

Schon jetzt bezeichnen viele Pioniere ihre Pi als ihr digitales „Taschengeld“ oder Erspartes innerhalb der App. Es gibt auch Diskussionen in der Community, lokale Wirtschaftskreisläufe mit Pi aufzubauen, vor allem dort, wo die Landeswährung instabil ist.

Als Wertspeicher (Store of Value) ist Pi Network einerseits interessant, andererseits spekulativ. Interessant, weil: Wenn du früh Pi gesammelt hast, hast du nun einen Vermögenswert, der potenziell im Wert steigen kann.

Wer an das Projekt glaubt, könnte seine Pi ähnlich wie andere in Bitcoin oder Ethereum langfristig halten, in der Hoffnung, dass der Wert in einigen Jahren deutlich höher liegt.

Einige Pioniere haben Teile ihrer Pi bewusst gelockt (gesperrt) für 1-3 Jahre, genau aus dieser Motivation – sie vertrauen auf langfristige Preissteigerung.

Andererseits muss man sagen: Pi ist jung und noch volatil. Ob es seinen Preis hält oder steigert, hängt von vielen Faktoren (siehe vorheriger Abschnitt) ab.

Klassische Wertspeicher zeichnen sich durch Stabilität und Knappheit aus (Gold ist physisch begrenzt, Bitcoin hat ein festes Limit und etablierte Marktposition).

Pi hat zwar ein Supply-Limit, aber das ist mit 100 Mrd. sehr hoch und die Verteilung ist noch in vollem Gange.

Kurzfristig wird Pi eher schwankende Preise haben, was es als zuverlässigen Wertspeicher etwas schwierig macht.

Trotzdem könnte Pi in bestimmten Fällen als Wertspeicher dienen – etwa in Ländern mit extremer Inflation.

In Venezuela, der Türkei oder auch im Libanon haben Menschen in den letzten Jahren nach Alternativen zum entwertenden Papiergeld gesucht. Bitcoin oder Stablecoins waren da oft Mittel der Wahl.

Pi könnte in Zukunft in eine ähnliche Rolle wachsen, vor allem weil es kostenlos erworben werden konnte.

Jemand in einem solchen Land, der kein Bankkonto hat, aber ein Handy, hätte mit Pi zumindest die Chance, sein Geld digital in einer Form zu halten, die nicht von der heimischen Wirtschaftslage abhängt.

Noch ist Pi zu neu, um es dort in großem Stil zu sehen, aber aus Community-Berichten weiß man, dass z.B. in manchen afrikanischen Ländern Pioniere ihre Pi sehr wertschätzen und ungern ausgeben – sie betrachten es schon als „Sparkonto“, das später viel wert sein könnte.

Hier spielt also auch Erwartung eine Rolle: Pi hat so etwas wie einen ideellen Wert als Hoffnungsträger, was für die Besitzer einen emotionalen Wert ergibt, der realen Finanzwert substituiert, bis dieser steigt.

Pi Network in Entwicklungsländern

Eine der edelsten Versprechen von Pi Network ist die Förderung der finanziellen Inklusion, insbesondere in Entwicklungsländern.

Länder wie Kuba, Afghanistan, viele afrikanische Staaten oder auch Teile Südasiens haben große Bevölkerungsgruppen, die kaum Zugang zum traditionellen Bankensystem haben.

Sei es aufgrund von Sanktionen, Kriegen, instabilen Regierungen oder schlicht Armut – Millionen Menschen sind „unbanked“.

Pi Network hat in solchen Regionen überproportional Zulauf gefunden, weil es eine Chance bietet, kostenlos Teil eines globalen Finanznetzwerks zu werden.

Nehmen wir das Beispiel Kuba: Durch das US-Embargo sind Kubaner finanziell vom Rest der Welt isoliert. Kreditkarten funktionieren nicht, Online-Zahlungen sind schwierig.

Doch Smartphones sind verbreitet und Internetzugang gibt es. Viele Kubaner sind Pioniere bei Pi geworden, da sie so hofften, an Kryptowährung zu kommen, ohne illegale Wege gehen zu müssen.

In der kubanischen Pi-Community werden Pi-Coins untereinander gehandelt und als Wertanlage betrachtet, weil der kubanische Peso chronisch abgewertet wird.

Sollte Pi eines Tages konvertierbar sein (was jetzt der Fall ist), hätten diese Leute plötzlich eine Brücke zur globalen Wirtschaft – sie könnten Pi gegen Dollar tauschen oder damit international einkaufen (über Dritte). Das ist geradezu revolutionär in einem Land mit Finanzblockade.

Afghanistan ist ein anderes Beispiel: Nach politischen Umbrüchen und Isolation vom internationalen Bankensystem (Stichwort: Sanktionen, eingefrorene Zentralbankreserven) standen viele Afghanen 2021 vor dem Nichts.

In so einer Situation bieten Kryptowährungen eine Alternative, da sie nicht von staatlichen Institutionen kontrolliert werden.

Pi Network war dort ebenfalls bekannt; auch wenn Pi damals noch nicht handelbar war, sahen es manche als Hoffnung, sich ein kleines Krypto-Polster aufzubauen.

Frauen, denen der Zugang zu Bankkonten verwehrt wurde, oder jungen Menschen ohne Job eröffnete Pi zumindest die Aussicht, digital teilzunehmen.

Jetzt mit dem offenen Mainnet könnte Pi tatsächlich genutzt werden, um z.B. grenzüberschreitende Hilfe oder Zahlungen ins Land zu schicken, solange Internet vorhanden ist.

Generell sind in Ländern mit instabilen Währungen oder strikten Kapitalverkehrskontrollen Kryptowährungen attraktiv. Nigeria, Ghana, Simbabwe, aber auch Türkei oder Iran – überall dort sind viele Pioniere vertreten.

Pi hat speziell in Nigeria und den Philippinen hohe Nutzerzahlen erreicht. Der Reiz ist klar: Man braucht nur ein Telefon, keine Bank, kein Geld – also kein finanzielles Risiko – um dabei zu sein. Im Erfolgsfall hat man später etwas Wertvolles.

Pi hat also so etwas wie den „Lottoschein-Effekt“ für viele: Es kostet nichts außer ein bisschen Aufmerksamkeit, aber könnte das Leben verbessern, wenn es was wert wird. Dieser Traum hat zig Millionen bewegt mitzumachen, gerade in ärmeren Gegenden.

Von diesem Aspekt her hat Pi Network eine bedeutende soziale Komponente. Es unterscheidet sich von einem Projekt, das nur auf Profit aus ist, dadurch, dass es bewusst darauf setzt, die sonst ausgeschlossenen Menschen einzubinden.

Das heißt natürlich nicht, dass Pi alle Probleme löst – ohne Internet oder Smartphone geht es nicht, was in den allerärmsten Gebieten weiterhin ein Problem ist. Aber die Reichweite von Mobiltelefonen ist heute sehr groß, selbst in entlegenen Regionen.

So gesehen kann Pi dorthin gelangen, wo Banken nie hinkommen würden. Schon jetzt tauschen sich Pioniere aus verschiedenen Ländern aus und lernen voneinander.

Es entsteht eine Art globales Netzwerk, in dem Wissen und (in Zukunft) vielleicht auch Kapital von reicheren in ärmere Regionen fließen kann, ohne dass eine zentrale Institution es steuert.

Die Relevanz von Pi in Entwicklungsländern wird auch davon abhängen, wie sehr es vor Ort als Zahlungsmittel etabliert werden kann.

Wenn zum Beispiel eine Gemeinde in Afrika beschließt, Pi als interne Währung für Dorfgüter zu nutzen, weil die Landeswährung verrückt spielt, wäre das ein echtes Anwendungsbeispiel.

Für Hilfsorganisationen könnte Pi auch interessant werden: Stellen wir uns vor, eine NGO verteilt humanitäre Hilfe in Form von Pi-Guthaben an verifizierte Bedürftige – diese könnten damit online Dinge kaufen oder es später auf einer Börse in harte Währung tauschen.

Solche Szenarien sind noch visionär, aber technisch durchaus denkbar, da Pi ja weltweit transferierbar ist. In gewissem Sinne könnte Pi Network so etwas wie das „Volks-Krypto“ für Schwellen- und Entwicklungsländer werden, während in Industrienationen eher Bitcoin & Co. als Investment gesehen werden.

Natürlich gibt es auch hier Herausforderungen: Bildungsgrad (die Leute müssen verstehen, wie man die Wallet benutzt und die Passphrase sichert), Sprachbarrieren (das Pi App ist aber in vielen Sprachen verfügbar, was hilft) und Vertrauen (die Leute müssen glauben, dass Pi kein Betrug ist und auf lange Sicht besteht).

Bisher scheint Pi in diesen Communities vor allem Hoffnung zu wecken. Es ist erstaunlich, dass in manchen armen Orten Leute vom Pi Network gehört haben, obwohl sie vielleicht kaum Zugang zu stabiler Stromversorgung haben – das spricht sich teilweise rum wie einst das Mobiltelefon selbst.

Ob Pi Network diese Hoffnungen erfüllen kann, bleibt zu beobachten. Klar ist: In Entwicklungsländern bietet Pi zumindest eine Chance auf Teilhabe und eine Alternative zum oft ungerechten Finanzsystem. Und allein das ist für viele schon ein Gewinn, der über den finanziellen Wert hinausgeht.

Regulierung und staatliche Akzeptanz

Kryptowährungen bewegen sich in einem Feld, das zunehmend reglementiert wird. Wie sieht es in diesem Kontext mit Pi Network aus?

Bisher gibt es keine spezifischen Gesetze nur für Pi, aber die allgemeinen Krypto-Regularien der Länder greifen natürlich auch hier. Schauen wir uns ein paar interessante Länder und deren Umgang an:

El Salvador: Das mittelamerikanische Land ist berühmt dafür, 2021 als erstes Land Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht zu haben.

El Salvador hat generell eine aufgeschlossene Haltung zu Kryptowährungen. Bislang ist Pi dort noch nicht im großen Fokus gewesen, da es vor dem Mainnet nicht handelbar war.

Aber jetzt könnte es durchaus sein, dass Pi dort offen genutzt werden darf wie jede andere Kryptowährung.

Ob Pi jemals offiziell wie Bitcoin anerkannt wird, ist ungewiss – vermutlich wird man erstmal beobachten. Allerdings könnte die Regierung (die auch eine eigene Krypto-Wallet „Chivo“ betreibt) Pi in Zukunft listen, wenn genügend Bürger Interesse zeigen.

In vielen lateinamerikanischen Ländern sind Regierungen interessiert daran, Fintech-Innovationen zu fördern; Pi könnte da in einige Programme passen, zumal es eng mit finanzieller Inklusion verknüpft ist, was politisch gewünscht sein kann.

China: China war anfangs einer der größten Märkte für Pi – Millionen Chinesen luden die App herunter (auch, weil sie dort viral in Social Media ging).

Doch China hat bekanntermaßen ab 2021 hart gegen Kryptowährungen durchgegriffen: Krypto-Mining wurde verboten, Handelsplattformen mussten schließen und selbst der Besitz von Krypto wurde in eine Grauzone gedrängt (rechtlich unsauber, aber geduldet in kleinen Mengen).

Pi Network geriet 2022/2023 in China ins Visier der Behörden: Es gab offizielle Warnungen von Polizeibehörden, die Pi als möglichen Betrug einstuften. Teilweise wurde berichtet, dass Pi in China als „illegales Finanzschema“ deklariert wurde.

Folge: Viele chinesische Pioniere wurden vorsichtig, einige distanzierten sich. Pi Core-Team betonte, dass jene Warnung sich gegen Betrüger richtete, die Pi missbraucht hatten (etwa falsche Investmentclubs, die Pi verlangten), nicht gegen das Pi Network selbst.

Dennoch: In China kann Pi nicht offen beworben oder gehandelt werden, solange die generelle Politik so krypto-feindlich bleibt.

Es könnte sein, dass chinesische Pioniere nun ihre Pi nur über Umwege handeln können (z.B. via Auslandskonten). Für Pi Network ist das ein Wermutstropfen, da eine große Nutzerbasis quasi eingefroren ist.

Langfristig muss man abwarten, ob China seine Haltung ändert oder Pi vielleicht in spezieller Form (als genehmigte App?) erlauben würde – derzeit sieht es aber nicht danach aus.

Europäische Union: Die EU hat mit MiCA (Markets in Crypto-Assets Regulation) einen einheitlichen Rechtsrahmen beschlossen, der ab 2024/2025 wirksam wird. Darin werden Krypto-Projekte je nach Art reguliert.

Pi fällt wohl unter „sonstige Krypto-Assets“ ohne zentralen Emittenten (da kein ICO und keine Stablecoin-Eigenschaft).

Für dich als EU-Bürger heißt das: Du darfst Pi besitzen und nutzen, aber beim Umtausch in Euro könnten Regelungen greifen wie z.B. Versteuerung von Gewinnen (ähnlich wie Bitcoin).

Pi Network selbst müsste eventuell gewisse Auflagen erfüllen, falls es Dienste in der EU anbietet (etwa Registrierung bei Behörden, Transparenz der Tokenomics etc.).

Da Pi aber dezentral ist und über App-Stores kommt, ist es schwer greifbar für Regulierer. Solange Pi nicht in illegale Aktivitäten verwickelt ist, wird die EU es wohl dulden wie andere Coins.

Die Stimmung in Europa ist Krypto gegenüber gemischt – nicht so streng wie China, aber vorsichtig. In Deutschland zum Beispiel war Pi bisher kaum in der öffentlichen Diskussion, es gilt dort als ein Hobby-Projekt der Community.

Sollte Pi populär werden, könnten aber mediale Debatten starten (man erinnere sich, wie 2021 OneCoin oder ähnliches – allerdings war das ein Betrug – viel Presse bekam; Pi könnte fälschlich in solche Diskussionen gezogen werden, wenn es Leute gibt, die es nicht verstehen).

USA: In den Vereinigten Staaten hat Pi Network seinen Ursprung (Stanford). Bislang hat die SEC (Börsenaufsicht) Pi nicht thematisiert, was gut ist – es bedeutet, Pi wurde nicht via Token Sale an Investoren vertrieben, also kein klassisches Wertpapier.

Sollte Pi eines Tages sehr wertvoll werden, könnte die Frage auftauchen: Ist PI ein Security (Wertpapier) oder Commodity (wie Bitcoin)?

Das Pi-Team würde natürlich argumentieren, es ist wie Bitcoin, nur verteilt statt gemined, also kein Security. Mit dem jetzigen Wissen müsste Pi tatsächlich als Commodity gelten, da es dezentral entstanden ist und keine Gewinnversprechen eines zentralen Emittenten vorlagen.

Dennoch sind die USA streng bei KYC/AML: Da Pi KYC bereits integriert hat, dürfte es dort weniger Probleme geben, was Geldwäscheprävention angeht.

Amerikas Regulierer werden Pi wahrscheinlich einfach als eine weitere Kryptowährung einstufen; ob Banken oder Händler es annehmen, bleibt dem Markt überlassen.

Es gibt keinen Hinweis, dass die US-Regierung Pi aktiv fördern oder bekämpfen wird – es ist (noch) zu klein in deren Augen, um relevant zu sein.

Sonstige Länder: In vielen Ländern gelten allgemeine Krypto-Verbote oder -Freigaben. Beispielsweise: In Vietnam war eine Warnung der Zentralbank im Umlauf, dass Pi keine offizielle Genehmigung hat – aber viele Vietnamesen nutzen es dennoch, da es keinen konkreten Bann gibt.

In Indien sind Kryptos legal geduldet, aber stark besteuert; Pi dürfte darunter fallen, sodass Gewinne zu versteuern sind.

In Russland und Türkei sind Kryptos ebenfalls legal zum Halten, aber als Zahlung eigentlich nicht erlaubt (wird aber oft ignoriert). Das heißt, ein Geschäft dürfte in der Türkei offiziell nicht „Pi accepted here“ aufhängen, aber privat können Leute natürlich tauschen.

Afrikanische Länder haben teils noch keine Regulierung – dort operiert Pi im luftleeren Raum, was für die Nutzer praktisch heißt, sie können es frei verwenden, nur Banken dort würden es nicht anfassen.

Anwendungsbereiche von Pi (Zahlungen, Transfers, Wertaufbewahrung)

Pi Network wurde ins Leben gerufen, um als Alltags-Kryptowährung genutzt zu werden. Welche konkreten Anwendungsbereiche gibt es dafür? Hier sind einige wichtige Szenarien, in denen Pi glänzen könnte:

Peer-to-Peer-Zahlungen

Das einfachste Anwendungsgebiet sind direkte Überweisungen von Person zu Person. Hast du einem Freund Geld geliehen? Begleicht er es dir in Pi, ist das in Sekunden erledigt.

Willst du der Familie im Ausland Geld schicken? Mit Pi geht das ohne Western Union und ohne Gebühren. Gerade in Ländern mit vielen Gastarbeitern (Filipinos, Inder, Nigerianer etc. schicken oft Geld heim) könnten Pi-Transfers eine kostengünstige Alternative sein.

Solange der Empfänger Pi wiederum in etwas Nützliches umwandeln kann (entweder lokal ausgeben oder an der Börse tauschen), ist es effektiv eine Remittance-Lösung. Der Vorteil: 24/7 Verfügbarkeit, sofort da und unabhängig von Banken.

Online-Shopping und digitale Dienstleistungen

Wenn Webshops oder Service-Plattformen Pi integrieren, kann man damit bezahlen wie mit jeder anderen digitalen Währung.

Denkbar wäre zum Beispiel, dass ein Freelancer aus Pakistan seine Bezahlung in Pi akzeptiert, weil der Auftraggeber vielleicht kein PayPal dorthin senden kann.

Oder eine Plattform für digitale Güter (etwa Grafiken, Musik, NFTs) nutzt Pi als micropayment, da die Gebühren so gering sind.

Hier spielt die Schnelligkeit und Niedrigschwelligkeit von Pi eine Rolle – keine komplizierte Wallet-Einrichtung nötig, Nutzer können via Pi-Browser zahlen, einfach per Klick.

Wertaufbewahrung (digitales Sparschwein)

Viele Pioniere betrachten ihre Pi als eine Art Sparkonto. Das heißt, selbst wenn sie es nicht aktiv ausgeben, halten sie Pi als Vermögenswert.

In einer Welt, wo traditionelle Sparzinsen oft niedrig sind, könnte Pi eine spekulative Alternative sein – risikoreich, aber mit Chance auf Wertsteigerung.

Beispielsweise könnte jemand in einem Land mit Weichwährung (hoher Inflation) seine Ersparnisse lieber in Pi parken als auf dem heimischen Konto, in der Hoffnung, dass Pi im globalen Kontext stabiler ist. Natürlich muss man hierzu Vertrauen in Pi haben und das mögliche Auf und Ab aushalten.

Internationale Werttransfers und Arbitrage

Unternehmen oder Händler könnten Pi nutzen, um Werte international zu bewegen. Ein Importeur in Afrika könnte z.B. Pi kaufen, nach China transferieren und dort in Yuan tauschen, um Waren zu bezahlen – falls direkte Bankwege versagen oder teuer sind.

Solche Arbitrage-Anwendungen hängen davon ab, dass Pi an verschiedenen Orten handelbar ist. Je mehr Börsen weltweit Pi listen und je mehr Liquidität besteht, desto eher wird Pi auch für solche Zahlungsflüsse interessant.

Im Idealfall wird Pi ähnlich wie USDT (Tether) für manche zur Bridge, nur eben community-getrieben und nicht an den Dollar gekoppelt.

Lokale Ökonomien und Tauschhandel

Ein spannender Anwendungsfall ist die Nutzung von Pi in lokalen Gemeinden als interne Währung. In manchen Ländern gab es früher schon „Community Currencies“ – Pi könnte so eine Rolle digital übernehmen.

Zum Beispiel könnten in einem Flüchtlingscamp Helfer Pi-Codes verteilen, die dann die Bewohner untereinander handeln.

Oder in einem Dorf mit schlechter Bankenabdeckung einigen sich alle, Pi als Wertmaßstab zu nutzen – vom Bäcker über den Lehrer bis zum Bauer.

Da jeder ein Handy hat, kann er Pi empfangen. Solange alle daran glauben und es untereinander zirkuliert, erfüllt es den Zweck von Geld im Kleinen.

Dienstleistungen innerhalb der Pi-Community

Schon jetzt gibt es kleine Services, die Pi als Bezahlung annehmen: Etwa Entwickler, die gegen Pi beim KYC helfen oder Beratungen in der Pi-App anbieten, Künstler, die Porträts zeichnen und gegen Pi verkaufen, etc.

Diese Art von kleinen Peer-to-Peer-Dienstleistungen könnte weiter boomen.

Man könnte eine Plattform sehen (vielleicht innerhalb der Pi-Browser-Apps), wo Angebot und Nachfrage an solchen Services zusammenkommen, komplett in Pi abgewickelt. So entsteht eine eigenständige kleine Ökonomie.

Gaming und Unterhaltung

Pi könnte auch in Spielen als Währung dienen. Denkbar sind mobile Games, die Pi-Belohnungen ausschütten oder Items für Pi verkaufen.

Da Pi echtes Geld repräsentiert, hätte das natürlich eine andere Qualität als rein virtuelle Goldmünzen in Spielen.

So könnten aber Gamification-Elemente Menschen spielerisch an Krypto heranführen. Auch Content-Ersteller (YouTuber, Blogger) könnten Pi als Trinkgeld oder Paywall-Währung nutzen, um Mikrozahlungen von ihren Zuschauern zu empfangen, was mit traditionellen Systemen oft an Gebühren scheitert.

Pi vs. Gold: Kann Pi ein Wertspeicher wie Gold sein?

Gold gilt seit Jahrtausenden als ultimatives Wertaufbewahrungsmittel. In der modernen Welt sprechen manche von Bitcoin als „digitalem Gold“.

Wo würde Pi Network in so einem Vergleich stehen? Könnte Pi irgendwann Gold als Wertspeicher ablösen?

Diese Frage kann zum jetzigen Zeitpunkt eher verneint werden, aber es lohnt sich, die Argumente zu beleuchten:

Stabilität und Vertrauen

Gold hat einen enorm langen Track Record – in Krisenzeiten flüchteten Menschen immer in Gold, da es seinen Wert behält.

Pi existiert erst seit wenigen Jahren und sein Preis kann stark schwanken. Um Gold wirklich Konkurrenz zu machen, bräuchte Pi jahrzehntelanges Vertrauen und relative Wertstabilität.

Momentan ist Pi noch eher ein Risikoinvestment als ein stabiler Hafen. Selbst Bitcoin, das älter und viel knapper ist, hat extreme Schwankungen; Pi mit seiner großen Umlaufmenge dürfte noch eine Weile benötigen, um Preiskonstanz zu finden.

Physische vs. digitale Natur

Gold ist physisch, man kann es anfassen und es ist begrenzt durch die Natur (und teure Förderungskosten).

Pi ist rein digital, was Vor- und Nachteile hat. Vorteil: Du kannst Pi in Sekundenschnelle um die Welt schicken, mit Gold geht das nicht so einfach (transportieren ist aufwändig).

Nachteil: Pi hängt vom Internet und Strom ab – in einem echten Katastrophenszenario, wo diese ausfallen, ist Gold weiterhin wertvoll, Pi aber nicht nutzbar.

Für absolute Krisenvorsorge ist Gold daher unschlagbar, während Pi eher in einer funktionierenden digitalen Welt glänzt.

Knappheit und Wertentwicklung

Gold hat ein begrenztes Angebotswachstum (~ 1-2 % mehr pro Jahr durch Minen) und es kann nicht beliebig vervielfältigt werden.

Pi hat zwar eine Maximalmenge von 100 Mrd., aber aktuell wird noch fleißig „geschürft“ (auch wenn es virtuell ist).

Das heißt, Pi ist noch im Inflationsmodus – es kommen täglich neue Pi ins System bis die 100 Mrd. irgendwann erreicht sind.

Das ist eher vergleichbar mit Fiatgeld, das ebenfalls vermehrt wird, als mit Gold.

Allerdings: Sollte Pi in einigen Jahren die Verteilung abschließen und nur noch minimale Inflation haben, könnte man argumentieren, es ist ab dann „fast so gut wie“ Gold in der Knappheit.

Doch dafür muss auch eine breite Nachfrage da sein, damit der Preis nicht unter dem großen Angebot leidet.

Vergleich mit Bitcoin

Oft wird ja Bitcoin als digitales Gold bezeichnet, wegen seiner Knappheit (21 Mio.), Dezentralität und Nicht-Abhängigkeit von Staaten. Pi hat andere Schwerpunkte – es will Alltagswährung sein.

Könnte Pi das bessere Bitcoin werden? Wahrscheinlich nicht in Bezug auf Wertaufbewahrung, denn Pi opfert ein bisschen die Strenge der Knappheit zugunsten von breiterer Verteilung.

Pi ist eher wie „digitales Bargeld“ konzipiert (viele kleine Einheiten im Umlauf, inflationäre Verteilung am Anfang), während Bitcoin das digitale Pendant zu Goldbarren ist (knapp, begrenzt, wertvoll pro Stück).

Es könnte sich herausstellen, dass Pi und Bitcoin in Koexistenz jeweils ihre Nische finden: Bitcoin fürs „Horten als Wertanlage“, Pi fürs tägliche Nutzen und mikro-Level-Wert speichern.

Natürlich träumen manche Pi-Enthusiasten, Pi könne durch seine riesige Community so wertvoll werden, dass es in Marktkapitalisierung Gold nähert.

Gold hat aktuell (2025) etwa 12 Billionen Dollar Marktwert weltweit; das ist eine riesige Zahl. Pi liegt derzeit noch im einstelligen Milliardenbereich – ein langer Weg dahin.

Selbst Bitcoin ist „nur“ bei ~ 500 Milliarden (Ende 2023). Realistisch könnte Pi eher in die Fußstapfen von Litecoin oder anderen „Silber“-Kryptos treten, wenn es gut läuft – also als wertvolle Krypto, aber nicht das Nonplusultra der Wertaufbewahrung.

Emotionaler Wert

Gold hat einen kulturellen und emotionalen Wert (Schmuck, Traditionsobjekt). Pi könnte einen emotionalen Wert in seiner Community entwickeln – viele hängen jetzt schon daran, weil sie lange dabei sind.

Doch darüber hinaus fehlt Pi die greifbare Präsenz. Manche legen sich zur Sicherheit ein paar Goldmünzen unters Kopfkissen; Pi kann man nur auf dem Handy halten.

Es braucht also ein Grundvertrauen in die digitale Infrastruktur. Die junge Generation könnte dem offener gegenüberstehen (für viele ist digitales Geld bereits normal).

Vielleicht wird Pi für künftige Generationen tatsächlich so selbstverständlich, dass sie es als Absicherung halten wie Opa sein Gold. Aber das ist noch ferne Zukunftsmusik.

Wallets und technische Architektur des Mainnets

Abschließend werfen wir einen Blick auf die Wallet-Typen und die geplante Mainnet-Architektur von Pi Network.

Wenn du Pi verwendest, hast du im Grunde zwei Haupt-Optionen für Wallets: die offizielle Pi Wallet (mobil bzw. im Pi Browser) und externe Wallets.

Die offizielle Pi-Wallet wurde bereits innerhalb der App bereitgestellt, als das Enclosed Mainnet startete. Du hast vielleicht selbst deinen 24-Wörter-Passphrase notiert, als die Wallet-Funktion eingeführt wurde.

Diese Wallet ist non-custodial, d.h. nur du hast Zugang zu den privaten Schlüsseln (wenn du die Wörter sicher aufbewahrt hast).

Sie ist in die Pi-App und den Pi-Browser integriert – du kannst darüber Pi versenden, empfangen und mit Pi-Apps interagieren.

Ein Vorteil ist die Einfachheit: Die Wallet zeigt deine Mainnet-Balance und Transaktionen an andere Pi-Nutzer kannst du sogar per Username (im gleichen Netzwerk) durchführen, was sehr komfortabel ist.

Dabei läuft im Hintergrund natürlich eine normale Blockchain-Transaktion an die jeweilige Adresse dieses Nutzers, aber du musst dich nicht mit kryptischen Adresszeilen herumärgern, wenn du innerhalb der App bleibst.

Nun da Pi im offenen Mainnet ist, können theoretisch auch externe Wallets Pi unterstützen. Da Pi kein ERC-20-Token oder ähnliches ist, funktioniert es nicht über Ethereum/Metamask, sondern benötigt eigene Integration.

Einige Multi-Coin-Wallets (wie z.B. Trust Wallet oder Coin98) könnten in Zukunft Pi in ihr Portfolio aufnehmen, falls genügend Nachfrage da ist. Voraussetzung ist, dass sie das Pi-Netzwerk als eigene Blockchain einbinden.

Technisch sollte das machbar sein, da Pi ja im Prinzip wie Stellar oder Ripple ein eigenständiger Chain ist.

Sobald APIs und Node-Zugänge öffentlich dokumentiert sind, kann jeder Entwickler eine Pi-Wallet bauen. Bis dahin bist du mit der offiziellen Wallet gut bedient.

Wichtig: Hardware-Wallets (Ledger, Trezor) unterstützen Pi derzeit noch nicht – das könnte später folgen, wenn Pi bekannter wird.

Wer absolute Sicherheit will, könnte einen Offline-Rechner als Cold Wallet nutzen, aber das erfordert technische Kenntnisse und ist wohl für die meisten nicht nötig, solange man die Passphrase offline notiert hat.

Ein Spezialfall sind Börsen-Wallets. Wenn du Pi auf einer Börse kaufst, liegt es dort in deren Verwahrung (Custodial Wallet).

Das ist bequem, aber trägt wie immer das Risiko, dass die Börse gehackt wird oder Pleite geht. Es gilt auch hier die Faustregel: Not your keys, not your coins.

Sobald möglich, ziehen es viele vor, ihre Pi auf die eigene Wallet auszuzahlen, um die Kontrolle zu behalten.

Glücklicherweise haben die Börsen Auszahlungen ins Pi-Netz recht schnell ermöglicht, da das Mainnet nun offen ist.

Kommen wir zur Mainnet-Architektur von Pi: Diese umfasst mehrere Schichten und Komponenten. Auf der Basis läuft die eigentliche Pi-Blockchain (Main Layer).

Sie ist verantwortlich für die Konsensfindung (über SCP, wie oben erläutert) und die Validierung der Transaktionen.

Darauf aufbauend existiert das Ecosystem-Layer mit den Pi-Apps und dem Pi-Browser. Hier kommunizieren Anwendungen mit der Blockchain, meist über APIs, die vom Pi-Core-Team bereitgestellt werden.

Wenn du z.B. in einer Pi-App einen Kauf machst, stößt diese App über eine Schnittstelle eine Pi-Transaktion an, die dein Wallet signieren muss und die dann on-chain ausgeführt wird.

Interessant ist, dass Pi Network bereits Layer-2-Konzepte testet. Im Protokoll-Update Anfang 2025 war von „Express Lane“ die Rede – das klingt nach Zahlungskanälen oder Sidechains, die parallel Transaktionen bündeln und schneller bestätigen, bevor sie ins Hauptnetz einspeisen.

Möglich ist, dass Pi so etwas wie Payment Channels (ähnlich dem Lightning-Network von Bitcoin) implementiert, um massenhaft Transaktionen nahezu in Echtzeit off-chain zu ermöglichen und nur das Endergebnis on-chain zu vermerken.

Auch die erwähnte Interoperabilität deutet auf Bridges hin: Pi könnte Sidechains starten, die mit Ethereum oder anderen Netzen interagieren, um zum Beispiel Pi-Token dort zu spiegeln oder andere Vermögenswerte in Pi-Apps einzubinden.

Die technische Architektur des Mainnets setzt zudem stark auf Community-Ressourcen. Jede Node ist ein Teil des verteilten Ledgers.

Theoretisch könnte Pi irgendwann komplett ohne zentrale Server des Core-Teams auskommen, wenn genug Nodes alle Dienste stemmen (Konsens, API-Interfaces, Bootstrapping neuer Nodes etc.).

Momentan laufen jedoch noch einige Dienste – etwa der Directory-Server, der die Netzwerk-Teilnehmer koordiniert – unter der Regie des Core-Teams.

Das ist normal in jungen Netzwerken. Die Roadmap deutet aber an, dass Pi schrittweise immer unabhängiger werden soll.

Ein Teil dessen könnte auch eine Form von Governance sein, wo vielleicht via Abstimmung (mit Pi-Token) Entscheidungen über Parameter oder Zukunftspläne getroffen werden. Soweit ist Pi aber noch nicht.