Crypto.com im Test: KYC, Sicherheit, Gebühren und Zahlungsmethoden

Kryptowährungen und Plattformen, die mit ihnen handeln, gibt es inzwischen wie Sand am digitalen Meer. Manche setzen auf Minimalismus, andere auf ein Überangebot an Funktionen, bei dem selbst erfahrene Trader gelegentlich die Übersicht verlieren. Und dann gibt es Crypto.com – eine Plattform, die sich ganz klar auf die Fahnen geschrieben hat, alles in einem Ökosystem zu vereinen: Kaufen, handeln, sparen, shoppen, staken, zahlen. Klingt nach einem überambitionierten Krypto-Supermarkt? Möglich. Aber auch nach einer praktischen Lösung für alle, die nicht für jede Kleinigkeit eine neue App installieren wollen.

Die wichtigsten Hardfacts zu Crypto.com

Kategorie Details
Gründungsjahr 2016
Hauptsitz Singapur
Gründer Bobby Bao, Gary Or, Kris Marszalek, Rafael Melo
Anzahl der Nutzer Über 140 Millionen weltweit
Angebotene Produkte Börse, App, Visa-Karte, DeFi-Wallet, NFT-Marktplatz, Earn, Kredit, Staking, Zahlungsdienste
Handelbare Coins Über 400
Eigener Token Cronos (CRO)
Sicherheitsmaßnahmen 2FA, Cold Storage, Versicherung, Multi-Signature, Echtzeitüberwachung
Lizenzierung & Regulierung MiCA-konform (EU, seit 2025), Registrierungen in Singapur (MAS), Großbritannien (FCA), Frankreich, Italien, Australien (ASIC), Dubai (VARA) und weitere (siehe unten).

Was hinter Crypto.com steckt und was die Plattform alles bietet

Hinter Crypto.com verbirgt sich kein Start-up im Hinterhofformat, sondern ein Unternehmen mit Hauptsitz in Singapur, das 2016 gegründet wurde. Damals noch unter dem Namen Monaco unterwegs, wurde es später zur bekannten Marke umgebaut.

Das Angebot hat sich über die Jahre zu einem echten Allrounder entwickelt. Über 400 Coins stehen zum Handel bereit. Neben dem reinen Handel gibt es Sparprodukte mit attraktiven Renditen, Lending-Optionen für alle, die ihre Coins nicht nur liegen lassen wollen und einen NFT-Marktplatz für den eher visuellen Krypto-Geschmack.

Im Zentrum vieler Funktionen steht Cronos (CRO), der Hauseigene Token. Wer ihn hält und stakt, bekommt Rabatte, Boni und Zugang zu exklusiven Funktionen. Eine Art VIP-Schlüssel, den man sich kaufen kann – oder auch nicht, wenn einem nach weniger Schnickschnack ist.

Die Top 50 Coins auf Crypto.com

Hier ist eine Übersicht der 50 führenden Coins, die auf der Plattform verfügbar sind:​

  1. Bitcoin (BTC)​
  2. Ethereum (ETH)​
  3. Tether (USDT)
  4. XRP (XRP)​
  5. Binance Coin (BNB)​
  6. Solana (SOL)​
  7. USD Coin (USDC)​
  8. Dogecoin (DOGE)​
  9. Cardano (ADA)​
  10. TRON (TRX)​
  11. Toncoin (TON)​
  12. Polkadot (DOT)​
  13. Polygon (MATIC)​
  14. Litecoin (LTC)​
  15. Shiba Inu (SHIB)​
  16. Wrapped Bitcoin (WBTC)​
  17. Dai (DAI)​
  18. Avalanche (AVAX)​
  19. Uniswap (UNI)​
  20. LEO Token (LEO)​
  21. Chainlink (LINK)​
  22. Cosmos (ATOM)​
  23. Monero (XMR)​
  24. Ethereum Classic (ETC)​
  25. Stellar (XLM)​
  26. Bitcoin Cash (BCH)​
  27. Internet Computer (ICP)​
  28. Filecoin (FIL)​
  29. Lido DAO (LDO)​
  30. Hedera (HBAR)​
  31. Cronos (CRO)​
  32. Aptos (APT)​
  33. Quant (QNT)​
  34. VeChain (VET)​
  35. NEAR Protocol (NEAR)
  36. Arbitrum (ARB)
  37. Optimism (OP)​
  38. Maker (MKR)​
  39. The Graph (GRT)​
  40. Algorand (ALGO)​
  41. Kaspa (KAS)​
  42. Rocket Pool (RPL)​
  43. XDC Network (XDC)​
  44. Synthetix (SNX)​
  45. Frax (FRAX)​
  46. Aave (AAVE)​
  47. EOS (EOS)​
  48. Theta Network (THETA)​
  49. Tezos (XTZ)​
  50. Stacks (STX)​

Von Verifizierung bis Zugang: Der KYC-Prozess bei Crypto.com im Detail erklärt

Bevor es überhaupt losgeht, muss das Konto stehen. Und dafür verlangt Crypto.com – wie fast jede regulierte Plattform – ein KYC-Verfahren.

Die Registrierung läuft über die App. E-Mail-Adresse, Passwort, kurze Bestätigung und dann geht’s schon ans Eingemachte: Ein amtliches Ausweisdokument muss hochgeladen werden. Ob Reisepass, Personalausweis oder Führerschein – Hauptsache, das Bild ist gut zu erkennen. Dazu kommt ein Selfie oder ein kurzer Gesichtsscan, mit dem die Plattform prüft, ob das Ganze auch zusammenpasst.

Das Prozedere ist in der Regel innerhalb von 24 Stunden durch. Die Freischaltung erfolgt automatisiert, was zu einer relativ zügigen Bearbeitung führt. Sobald die Verifizierung abgeschlossen ist, stehen die Einzahlungsoptionen offen. 

Lizenzierung und Regulierung: Wie Crypto.com sich rechtlich absichert

Spätestens seit dem Inkrafttreten der MiCA-Verordnung im europäischen Raum spielt die Lizenzfrage eine zentrale Rolle – für Plattformen ebenso wie für Nutzer. Crypto.com hat auf diese Entwicklung reagiert und sich aktiv um Zulassungen bemüht, statt das Thema auf die lange Bank zu schieben.

In der EU ist Crypto.com seit Januar 2025 MiCA-konform registriert. Das bedeutet konkret: Die Plattform erfüllt die Anforderungen der Europäischen Union an Transparenz, Sicherheit und Verbraucherschutz. In Deutschland ist Crypto.com über eine Partnerschaft mit regulierten Zahlungsdienstleistern aktiv, während in anderen Ländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien bereits eigene Lizenzen oder Registrierungen bei den Finanzaufsichtsbehörden bestehen.

Hinzu kommen Genehmigungen außerhalb Europas, etwa in Singapur (MAS-Registrierung), Australien (ASIC) oder Dubai (VARA). Hier eine Übersicht über alle Regulierungen von Crypto.com:

Region Land Lizenz/Registrierung
Europa Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) Class 2 Crypto-Asset Service Provider License (MiCA), Electronic Money Institution License
Frankreich Digital Asset Service Provider
Italien Virtual Currency Service Provider
Niederlande Crypto Services Provider
Spanien Virtual Asset Service Provider
Vereinigtes Königreich Crypto-Asset Business Registration, Electronic Money Institution License
Nordamerika Kanada Money Services Business Registration bei FINTRAC, Pre-Registration Undertaking bei der Ontario Securities Commission
Vereinigte Staaten Broker-Dealer Registration, Derivatives Clearing Organization (DCO) License, Designated Contracts Market (DCM) License, Money Services Business Registration, Money Transmitter Licenses
Asien-Pazifik Australien Digital Currency Exchange Service Provider Registration, Financial Services License
Hongkong Virtual Asset Trading Platform License (Deemed License Status)
Singapur Major Payment Institution License
Südkorea Electronic Financial Transaction Act and Virtual Asset Service Provider
Mittlerer Osten Abu Dhabi ADGM Category 3A License
Bahrain Payment Service Provider License
Dubai Virtual Assets Service Provider License
Afrika Mauritius Investment Dealer License

Sicherheitsstandard oder Risiko? So schützt Crypto.com seine Nutzerkonten

Crypto.com hat hier aus Fehlern gelernt – und zwar aus sehr konkreten. Anfang 2022 kam es zu einem Sicherheitsvorfall. Über 33 Millionen US-Dollar wurden gestohlen, weil Angreifer Sicherheitslücken ausnutzen konnten. Die Plattform erstattete alle Verluste vollständig, was einerseits beruhigend, andererseits aber auch ein deutliches Signal war: Nachbessern war Pflicht.

Heute arbeitet Crypto.com mit einer Vielzahl an Sicherheitsmechanismen. Die 2FA ist obligatorisch. In der App lassen sich zusätzlich biometrische Daten wie Fingerabdruck oder Gesichtsscan aktivieren, um den Zugang zusätzlich abzusichern.

Ein Großteil der Kundengelder wird zudem in Cold Wallets aufbewahrt. Ergänzt wird das Ganze durch eine Versicherung gegen Systemausfälle und Angriffe.

Was kostet der Handel mit Bitcoin, Ethereum & Co. auf Crypto.com wirklich?

Gebühren sind bei Krypto-Plattformen oft das Kleingedruckte mit den größten Auswirkungen. Bei Crypto.com ist die Struktur zwar klar dokumentiert, aber nicht gerade simpel. Die Handelsgebühren starten bei 0,4 Prozent – sowohl für Maker als auch für Taker. Wer größere Summen bewegt oder CRO hält und stakt, kann die Gebühren deutlich senken. Ab 25.000 US-Dollar Handelsvolumen pro Monat wird’s günstiger. Mit CRO-Staking sogar noch mehr.

Doch es geht nicht nur um diese eine Zahl. Denn Spreads, also die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, werden nicht offen kommuniziert. Das bedeutet, dass bei kleinen Beträgen oder wenig gehandelten Coins durchaus mehr Gebühren anfallen können, als man zunächst vermutet. Auch der Einsatz der Kreditkarte zum Kauf von Kryptowährungen schlägt teilweise mit 2,99 Prozent zu Buche – je nach Region und Karte.

SEPA-Überweisungen sind da schon entspannter. Einzahlungen in Euro kosten nichts, Auszahlungen verursachen pauschal 1 Euro.

Von SEPA bis Kreditkarte: Welche Zahlungsmethoden unterstützt Crypto.com?

Das Ein- und Auszahlen bei Crypto.com ist keine Hexerei, aber auch kein Wunschkonzert. Unterstützt werden SEPA-Überweisungen, Kreditkarten und Apple/Google Pay. Wer also sein Bankkonto liebt oder das Handy zur Bank umfunktioniert hat, kommt hier auf seine Kosten. Die klassische Überweisung dauert 1 bis 2 Werktage und ist kostenlos. Kreditkartenzahlungen dagegen schlagen mit rund 3 Prozent zu Buche – außer, man nutzt sie nur zur Kartenaufladung und nicht direkt zum Kauf von Kryptowährungen.

Zahlungsmethode Einzahlung Auszahlung
SEPA-Überweisung Ja Ja
Kredit-/Debitkarte Ja Nein
Krypto Ja Ja
Crypto.com Pay Ja Ja
Apple Pay / Google Pay Ja Nein
PayPal Nein Nein

Visa-Karte, Cashback, Netflix-Erstattung: Welche Zusatzfunktionen Nutzer erwarten

Die Crypto.com Visa-Karte ist mehr als nur ein Accessoire für Techniknerds. Sie kommt in mehreren Varianten, jede mit einem eigenen CRO-Staking-Bedarf und einem entsprechenden Satz an Vorteilen. Wer kein CRO halten möchte, bekommt die Midnight Blue – schlichte Optik, keine Gebühren, aber auch keine Extras. Wer sich hingegen auf 400 Euro CRO festlegt, erhält die Ruby Steel mit 1 Prozent Cashback und Spotify-Erstattung.

Mit steigender Summe wird’s luxuriöser: Flughafenlounges, Netflix-Boni und bis zu 8% Cashback sind drin – vorausgesetzt, das CRO-Staking erreicht fünfstellige Höhen. Die Karten selbst funktionieren weltweit, Zahlungen laufen über das Visa-Netzwerk, die Verwaltung findet ausschließlich in der App statt. Dort lässt sich die Karte sperren, das Limit anpassen und die Cashback-Übersicht abrufen. 

Fazit: Für wen lohnt sich Crypto.com?

Für absolute Einsteiger, die einfach nur Bitcoin kaufen wollen, könnten Börsen wie Coinbase oder Bison besser geeignet sein. Sie kommen mit einfacherer Struktur, niedrigen Gebühren und ohne Token Abhängigkeit aus. Wer hingegen viel handelt, verschiedene Coins testet und vielleicht sogar im NFT-Bereich unterwegs ist, dürfte mit Crypto.com eine solide, technisch starke Plattform vorfinden.