• BitcoinForCorporations kalkuliert, dass ein MSCI-Ausschluss von 39 Krypto-Treasury-Unternehmen passive Abflüsse in der Größenordnung von 10 bis 15 Mrd. US-Dollar auslösen könnte.
  • JPMorgan schätzt, dass Strategy allein etwa 2,8 Mrd. US-Dollar verlieren würde, was knapp 74,5 % der betroffenen Marktkapitalisierung entspricht.

Die Debatte um mögliche MSCI-Regeländerungen für Unternehmen mit hohen Krypto-Beständen nimmt an Schärfe zu.

Nach Berechnungen von BitcoinForCorporations könnten 39 sogenannte „crypto-asset treasury companies“ – also Firmen, die signifikante Anteile ihrer Bilanz in Bitcoin oder anderen digitalen Assets halten – von einer Streichung aus der Indexfamilie betroffen sein.

Die Folge wären mechanische Umschichtungen: Indexfonds und andere passive Produkte, die MSCI-Benchmarks nachbilden, müssten Positionen in diesen Werten reduzieren oder ganz auflösen. Je nach Ausgestaltung des Ausschlusses schätzt BitcoinForCorporations das Abflussvolumen auf 10 bis 15 Mrd. US-Dollar.

Strategy als größter potenzieller Verlierer

Besonders exponiert wäre Strategy, das börsennotierte Vehikel mit einer massiven Bitcoin-Position. JPMorgan kommt in einer eigenen Analyse zu dem Ergebnis, dass allein bei dieser Aktie rund 2,8 Mrd. US-Dollar an passiven Geldern auf dem Spiel stehen könnten. Das entspräche laut Bank rund 74,5 % der Marktkapitalisierung, die von einer MSCI-Entscheidung betroffen wäre.

Für die betroffenen Firmen geht es damit um mehr als Symbolik. Ein erzwungener Rückzug passiver Investoren könnte die Liquidität ausdünnen, die Volatilität erhöhen und die Kapitalkosten strukturell nach oben treiben.

Gleichzeitig würde ein Ausschluss aus den MSCI-Indizes ein deutliches Signal an andere börsennotierte Unternehmen senden, die darüber nachdenken, Bitcoin in größerem Stil in ihre Treasury-Strategie einzubauen: Die Bilanzpolitik könnte direkte Konsequenzen für die Indexfähigkeit – und damit für den Investorenzugang – haben.