• Die NSE etabliert ein Innovation Lab und arbeitet dafür erstmals mit Hedera Foundation und Hashgraph als strategischen Technologiepartnern zusammen.
  • Im Fokus stehen tokenisierte Instrumente, nachhaltige Finanzierung, neue Liquiditätskanäle und eine höhere Beteiligung von KMU und Frauen-geführten Unternehmen.

Die Nairobi Securities Exchange (NSE), ein führender Handelsplatz in Ostafrika, hat sich mit der Hedera Foundation und Hashgraph zusammengetan, um ihr „NSE Innovation Lab“ zu gründen. Das Labor soll als strategischer Motor für angewandte Innovationen an der Schnittstelle von Kapitalmarktinfrastruktur und neuen Technologien dienen.

Die Hedera Foundation und Hashgraph wurden als erste Technologiepartner gewonnen. Die Initiative zielt darauf ab, die digitalen Fähigkeiten des Marktplatzes zu stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Operativ soll das Lab Lösungen entwerfen, testen und skalieren, die direkt auf die NSE-Strategie 2025–2029 einzahlen. Dazu gehören die Vertiefung der Kapitalmärkte, der Ausbau der Retail-Teilnahme, der Zugang zu Finanzierung für kleine und mittlere Unternehmen sowie Programme zur Förderung von Frauen-geführten Betrieben. In den Arbeitsprogrammen sind neben Produktdesign auch Fragen der Marktstruktur, der Datenqualität und der regulatorischen Einbindung vorgesehen.

Anwendungsfelder: Tokenisierung, Daten und Konnektivität

Die Agenda des Innovation Lab umfasst mehrere Schwerpunkte. Erstens tokenisierte Finanzinstrumente. Geplant sind Pilotprojekte zu digitalen Abbildungen von Anleihen, Aktien oder Rohstoff-Exposures, einschließlich Emissions-, Abwicklungs- und Verwahrungsprozessen.

Zweitens nachhaltige Finanzierung. Hier geht es um Strukturen, die ESG-konforme Produkte mit messbaren Wirkungskennzahlen verbinden.

Drittens intelligente Marktdaten. Die NSE will Datenpipelines modernisieren, Latenzen senken und Analysen für Emittenten und Investoren ausbauen.

Ein weiteres Feld ist die regionale Konnektivität. Ziel ist es, die Interoperabilität zwischen Handelsplätzen und Marktteilnehmern in Ostafrika zu erhöhen und grenzüberschreitende Abläufe zu vereinfachen.

Für Emittenten rückt damit der Zugang zu einem breiteren Anlegerkreis in Reichweite. Für Investoren entsteht die Perspektive auf standardisierte, digital abgewickelte Produkte mit klaren Transparenz- und Berichtspflichten.

Die Auswahl von Hedera Foundation und Hashgraph als Technologiepartner soll die Entwicklung produktionsnaher Prototypen unterstützen. Im Vordergrund stehen Skalierbarkeit, planbare Gebühren, verlässliche Finalität und Governance-Strukturen, die institutionelle Anforderungen abbilden.

Die NSE bleibt für die Festlegung von Regeln und die Abstimmung mit Aufsichtsbehörden verantwortlich. Der operative Rollout einzelner Lösungen erfolgt in enger Abstimmung mit Intermediären wie Depotbanken, Brokern und Datenprovidern.

Für die Marktteilnahme definiert das Lab mehrere Zielgruppen. Auf Emittentenseite sind dies große und mittelständische Unternehmen, die neue Finanzierungswege suchen. Auf Investorenseite sollen Retail-Zugänge erweitert und neue Produktkategorien nutzerfreundlich aufbereitet werden. Parallel werden Schnittstellen für Fintechs, Datenanbieter und akademische Partner geöffnet, um die Pipeline an Anwendungen zu verbreitern.

Die nächsten Schritte betreffen die Auswahl priorisierter Use Cases, die Einrichtung von Testumgebungen und die Festlegung von Messgrößen. Dazu zählen Durchsatz, Abwicklungssicherheit, Kosten je Transaktion, Nutzerakzeptanz und die Qualität der regulatorischen Einbettung.

Die NSE kommuniziert, dass das Innovation Lab als Plattform für kontinuierliche Erprobung und Skalierung dienen soll, mit dem Anspruch, marktreife Lösungen in den Regelbetrieb zu überführen, sobald technische und regulatorische Voraussetzungen erfüllt sind.