• Ripple-Anwalt Bill Morgan stellt sich gegen die populäre „XRP Supply Shock“-These und sieht darin kaum Erklärungskraft für den Kursverlauf des Tokens.
  • Seiner Ansicht nach wird der XRP-Preis nach wie vor überwiegend von der Kursentwicklung Bitcoins bestimmt, während auch die oft diskutierten Ripple-Escrow-Verkäufe überschätzt würden.

In der XRP-Community kursiert seit Monaten die Idee, ein angeblich bevorstehender „Supply Shock“ – also ein abrupt sinkendes frei verfügbares Angebot – könne eine starke Kursrallye auslösen.

Auslöser dieser Theorie sind unter anderem langfristig gesperrte Escrow-Bestände von Ripple, sinkende Börsenreserven sowie steigende On-Ledger-Nutzung.

Der australische Rechtsanwalt und bekannte Ripple-Beobachter Bill Morgan hält diese Argumentationslinie allerdings für überbewertet.

In einem aktuellen Beitrag auf X erklärte er, die Supply-Shock-These habe „keinen signifikanten Erklärungswert“ für die realen Kursbewegungen von XRP. Bereits zuvor hatte er die oft emotional geführte Debatte um angebliche „Ripple Escrow Dumps“ als „inane“ – also wenig sinnvoll – kritisiert.

Bitcoin bleibt Taktgeber für Altcoins – auch für XRP

Morgan argumentiert, dass es für XRP-Analysten zielführender sei, den Blick zunächst auf Bitcoin zu richten. „Was Erklärungswert hat, ist, was der Bitcoin-Preis macht. Das ist der dominierende Faktor“, schreibt er.

Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Kursverläufe vieler Altcoins, dass sie in Phasen starker Bitcoin-Trends – nach oben wie nach unten – häufig im Gleichschritt laufen, unabhängig von projektspezifischen Geschichten.

Strukturelle Faktoren wie Liquidität, Derivatepositionierung und ETF-Flows im BTC-Markt strahlen damit auf das gesamte Segment aus.

Morgan stellt damit nicht in Abrede, dass Angebotseffekte oder Escrow-Freigaben eine Rolle spielen können.

Er rückt sie lediglich in den Hintergrund: Solange der Gesamtmarkt von Bitcoin dominiert werde, bleibe der XRP-Preis vor allem ein Derivat der größten Kryptowährung – und weniger Ergebnis interner Tokenomics oder einzelner Unternehmensentscheidungen von Ripple.