Am 7. Oktober 2024 reichte Gene Zawroty, ehemaliger Chief Revenue Officer des Investmentunternehmens Linqto, in Kalifornien eine Klage gegen das Unternehmen sowie zwei seiner Führungskräfte ein. Zawroty, der bis vor kurzem als hochrangiger Manager bei Linqto tätig war, erhebt in seiner Klage schwerwiegende Vorwürfe, darunter Betrug, Marktmanipulation und Verstöße gegen regulatorische Anforderungen. Die Klage erlangte erst kürzlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, als das prominente XRP-Community-Mitglied Eri auf der Plattform X darüber berichtete.
Lawsuit against Linqto, Bill Sarris & Joe Endoso details emerging.
👉Insider Trading/Front Running.
👉Use of unlicensed brokers.
👉Linqto advertised 750k users, when the real number was 10k & 30% were UNaccredited.
👉Unconscionably high and undisclosed mark-ups, sometimes… pic.twitter.com/gWvv9a0Xk6— 🌸Crypto Eri 🪝Carpe Diem (@sentosumosaba) November 3, 2024
Zawrotys Hauptvorwürfe konzentrieren sich auf die angebliche Manipulation des Aktienmarktes und den Einsatz fragwürdiger Geschäftspraktiken seitens Linqto. Laut seiner Klage war Linqto in Insiderhandel verwickelt und soll dabei den eigenen Profit über das Wohl der Kunden gestellt haben. Zawroty behauptet außerdem, dass das Unternehmen irreführende Angaben über seine Benutzerbasis macht und unlizenzierte Broker beschäftigt.
Konkret stellt er infrage, ob Linqto tatsächlich über die beworbenen 750.000 Nutzer verfügt. Seinen Angaben zufolge hat die Plattform lediglich 10.000 Nutzer, von denen nur 30 % als akkreditierte Investoren gelten.
Ein zentrales Element der Klage ist die angebliche künstliche Preiserhöhung der Aktien durch Linqto, die laut Zawroty mittels eines speziellen Algorithmus erzielt wird. Dieser Algorithmus soll den Aktienkurs bei jedem Verkauf schrittweise anheben, was den Eindruck einer baldigen Verknappung der Aktien erzeugt. Diese künstliche Nachfrage könne den Kurs der Aktien scheinbar in die Höhe treiben und somit neue Käufer anziehen, die in der Annahme investieren, dass die Aktien rasch vergriffen sind.
Zusätzlich wirft Zawroty dem Unternehmen vor, die Vorgaben der SEC bewusst zu umgehen und in seiner Werbung irreführende Informationen zu verbreiten. Linqto habe ihm während seiner Einstellung attraktive Vergütungen und Aktienoptionen in Aussicht gestellt. Dennoch wurde er nach nur 107 Tagen im Unternehmen entlassen, bevor seine Aktienanteile die Möglichkeit zur sogenannten „Vesting“ erreicht hatten, also zu seinem Eigentum wurden.
Linqto, 2018 gegründet, ermöglicht Investitionen in private Märkte und bietet Investoren die Möglichkeit, mit einem Mindestbetrag von 2.500 Dollar in nicht börsennotierte Unternehmen zu investieren. Zu den Unternehmen, in die investiert werden kann, gehört auch Ripple, das durch sein natives Asset XRP bekannt ist. 2023 fügte Linqto Ripple-Pre-IPO-Aktien zu seinem Angebot hinzu, nachdem ein Gerichtsurteil XRP von der Einstufung als Wertpapier ausgenommen hatte.
Kurz darauf gab Linqto Pläne bekannt, XRP als Zahlungsmethode für ein neues Konzept zur tokenisierten privaten Beteiligung zu nutzen.
XRP-Preisanalyse
In den letzten 24 Stunden verzeichnete der XRP-Kurs einen Anstieg von 1,52 % auf 0,50 $ zum Redaktionszeitpunkt (04.11.2024, 11:00 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche hingegen gab es ebenfalls einen Abwärtstrend, mit einem Minus von 1,75 %.
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