• Ripple-CLO Stuart Alderoty stellt sich gegen die SEC-Wells Notice gegen OpenSea und verweist auf ein historisches Urteil, das Kunstgalerien von der Registrierungspflicht ausnahm.
  • Der Fall könnte weitreichende Folgen für den NFT-Markt haben und zehntausende Künstler und Kreative betreffen.

Der Chief Legal Officer von Ripple, Stuart Alderoty, hat sich öffentlich gegen die Entscheidung der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) gewandt, die größte NFT-Plattform OpenSea mit einer Wells Notice zu konfrontieren. Eine Wells Notice ist eine formelle Vorwarnung, die ein Unternehmen oder eine Person darüber informiert, dass rechtliche Schritte wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze eingeleitet werden könnten. Die SEC wirft OpenSea vor, dass NFTs auf ihrer Plattform als Wertpapiere einzustufen seien und beabsichtigt, rechtliche Schritte gegen das Unternehmen einzuleiten.

Devin Finzer, CEO von OpenSea, zeigte sich über die Vorgehensweise der SEC schockiert und kündigte an, sich gegen die Anschuldigungen zur Wehr zu setzen.

„Die SEC droht uns mit einer Klage, weil sie glaubt, dass NFTs auf unserer Plattform Wertpapiere sind. Wir sind überrascht, dass die SEC einen derart weitreichenden Schritt gegen Künstler und Kreative unternimmt, aber wir sind bereit, uns zu verteidigen“,

erklärte Finzer. Die Kryptobranche ist seit Jahren im Fokus der SEC, die zunehmend auf eine Regulierung durch Durchsetzung setzt. Unternehmen wie Coinbase, Uniswap, Robinhood, Kraken und Consensys kämpfen bereits gegen diese einseitige Herangehensweise.

Das aktuelle Vorgehen der SEC markiert jedoch einen neuen Wendepunkt. Erstmals stehen NFTs als digitale Kunstwerke und neue Form des künstlerischen Eigentums im Zentrum der regulatorischen Debatte. Diese Entwicklung könnte für zehntausende Künstler und Kreative gravierende Folgen haben, da vielen die finanziellen Mittel fehlen, um sich juristisch gegen die SEC zur Wehr zu setzen.

In diesem Kontext bringt Ripple-CLO Stuart Alderoty ein historisches Urteil ins Spiel, das neue Perspektiven auf die aktuellen Vorwürfe bietet. Laut Alderoty entschied die SEC im Jahr 1976, dass Kunstgalerien, selbst wenn sie Kunstwerke an Käufer mit Investitionsinteressen verkauften, nicht verpflichtet seien, sich bei der SEC zu registrieren.

Dieser Präzedenzfall könnte richtungsweisend für die aktuelle Debatte sein, da NFTs in vielerlei Hinsicht als digitale Entsprechung traditioneller Kunstwerke gesehen werden.

Quelle: observatorioblockchain

Alderoty sieht in der aggressiven Regulierungstaktik der SEC eine erhebliche Gefahr für die Innovationskraft der digitalen Kunstszene.

„Es gibt klare Parallelen zwischen traditionellen Kunstgalerien und heutigen NFT-Marktplätzen. Die SEC muss anerkennen, dass der Verkauf digitaler Kunst nicht pauschal als Wertpapierhandel eingestuft werden kann“,

argumentiert der Ripple-Experte.