- Kraken hat seine Krak-App eingeführt, um mit Ripple im digitalen Zahlungsverkehr zu konkurrieren. Die Anwendung erhebt keine Transaktionsgebühren und bietet Belohnungen von bis zu 10 % auf ausgewählte Kryptowährungen.
- Die Plattform richtet sich an Privatkundinnen und -kunden, unterstützt mehr als 300 Kryptowährungen und plant Debitkarten- sowie Kreditdienste.
Die Kryptowährungsbörse Kraken hat ihre Krak-App gestartet und positioniert sich damit als direkter Konkurrent von Ripple im Bereich digitaler Zahlungen. Die neue Anwendung ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, Kryptowährungen und Fiat-Währungen gebührenfrei grenzüberschreitend zu senden und zu empfangen.
Die App unterstützt über 300 digitale Assets und zielt bewusst auf Endverbraucher statt institutioneller Kundschaft ab. Gelder lassen sich zwischen App-Nutzern oder auf verknüpfte Bankkonten transferieren. Kraken kündigte den Launch im Vorfeld seines für 2026 geplanten Börsengangs an.
Co-CEO Arjun Sethi betonte, die App solle Menschen ansprechen, die bislang keinen Zugang zu Kryptowährungen haben. Kraken nutzt dazu die eigene Börseninfrastruktur als technisches Fundament für den Zahlungsdienst.
Null-Gebühren-Modell und Belohnungen fördern die Akzeptanz
Krak erhebt keine Transaktionsgebühren. Zudem lockt die App mit bis zu 10 % Rendite auf ausgewählte Assets, darunter 4,1 % auf USDG – einen Stablecoin, der von einem globalen Konsortium mit Unterstützung von Kraken ausgegeben wird.
In den kommenden Monaten sollen physische und virtuelle Debitkarten folgen, die direkt auf das App-Guthaben zugreifen. Darüber hinaus plant Kraken, sein Angebot um Darlehens- und Kreditfunktionen zu erweitern.
Damit tritt die Zahlungs-App in Konkurrenz zu etablierten Fintech-Diensten wie Venmo, Revolut und Cash App. Während Ripple primär auf institutionelle Partnerschaften und großvolumige Transaktionen setzt, adressiert Kraken alltägliche Peer-to-Peer-Zahlungen.
Analyse: Strategisches Timing in einem reifenden Markt
Oppenheimer-Analysten sehen in Krak einen weiteren Schritt Krackens hin zu einem voll integrierten Finanzdienstleister, der Krypto- und Bankwelt verbindet. Citi und PwC verweisen auf das günstige regulatorische Umfeld: Klarere globale Vorgaben für digitale Vermögenswerte schaffen Wachstumschancen für Zahlungs-Apps wie Krak.
Laut Bianca Zwart, Chief of Staff der niederländischen Neobank Bunq, könnten Lösungen wie Krak Kryptowährungen in den täglichen Zahlungsverkehr integrieren und damit weg von rein spekulativen Anlagen führen. Zu Krackens jüngsten Expansionsschritten gehören die Gebührenabschaffung für den US-Aktienhandel und die 1,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme einer Futures-Plattform – Zeichen für die Diversifikation über klassische Krypto-Services hinaus.
Der App-Launch fällt in eine Phase, in der Ripple seine institutionellen Zahlungsdienste weiter ausbaut und seinen Stablecoin RLUSD jüngst in das Netzwerk von Alchemy Pay integriert hat. Krackens Fokus auf Privatkundschaft positioniert die App damit klar gegenüber Ripples unternehmenszentriertem Ansatz.