- Die SEC prüft die Einstufung von Ethereum, um den regulatorischen Status von XRP im Rahmen des Vergleichs zu bestimmen.
- Eine Beilegung des Rechtsstreits könnte die Chancen für eine Genehmigung des XRP-ETFs erhöhen und den Kurs erheblich bewegen.
Der langjährige Rechtsstreit zwischen Ripple Labs Inc. und der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) nähert sich möglicherweise einer Lösung. Die aktuellen Vergleichsgespräche gewinnen an Dynamik, wobei Quellen darauf hindeuten, dass die regulatorische Behandlung von Ethereum eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der endgültigen Bedingungen spielen könnte.
Die Klassifizierung von XRP bleibt ein zentrales Thema, da beide Parteien erörtern, ob XRP als Utility-Token und nicht als Wertpapier eingestuft werden sollte. Das Ergebnis könnte erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Kryptowährungsmarkt haben, einschließlich der Zulassungschancen für einen XRP-basierten Exchange Traded Fund (ETF).
Die Rolle von Ethereum in den Vergleichsgesprächen
Charles Gasparino, Senior Correspondent bei Fox Business, enthüllte, dass die SEC bei der Festlegung der Vergleichsbedingungen für Ripple berücksichtigt, wie Ethereum klassifiziert wurde.
Er wies darauf hin, dass sowohl Ethereum als auch XRP Initial Coin Offerings (ICOs) durchgeführt haben, um Kapital zu beschaffen, Ethereum jedoch nicht der gleichen rechtlichen Prüfung unterzogen wurde. Die Aufsichtsbehörde hatte zuvor festgelegt, dass Ethereum als Ware eingestuft wird, während XRP weiterhin der Wertpapierregulierung unterliegt, was zu dem aktuellen Rechtsstreit führte.
Laut Gasparino prüft die SEC, ob XRP den Weg von Ethereum einschlagen kann. Die Entscheidung könnte davon abhängen, ob XRP Eigenschaften aufweist, die es als Ware und nicht als Wertpapier qualifizieren. Die Unsicherheit über diese Klassifizierung hat zu langwierigen Verhandlungen zwischen Ripple und der SEC geführt, da das Rechtsteam von Ripple nach Bedingungen sucht, die kein Fehlverhalten implizieren.
David Schwartz, Chief Technology Officer von Ripple, äußerte sich zu der Angelegenheit und erklärte, dass Ethereum privat verkauft wurde, bevor seine Blockchain vollständig entwickelt war, was es von XRP unterscheidet.
ETH was privately sold by an issuer prior to any ledger or blockchain existing. XRP was not.
— David "JoelKatz" Schwartz (@JoelKatz) March 13, 2025
Viele Mitglieder der XRP-Community argumentieren jedoch, dass der Token nicht als Wertpapier eingestuft werden sollte, und verweisen auf frühere regulatorische Bewertungen, die ihn nicht als solches bezeichneten. Rechtsexperten glauben, dass Ripple, sobald diese Frage geklärt ist, einen Vergleich abschließen könnte, ähnlich dem, den die SEC Anfang dieses Monats mit Coinbase erzielte.
Auswirkungen auf XRP-Kurs und ETFs
Eleanor Terrett von Fox Business berichtete zuvor, dass sich die internen SEC-Diskussionen über einen Vergleich in den letzten Wochen intensiviert haben.
Ripple drängt auf günstigere Bedingungen, nachdem ein Gerichtsurteil im August 2023 eine Strafe von 125 Millionen US-Dollar verhängt und den Verkauf von XRP an institutionelle Anleger eingeschränkt hat. Berichte deuten darauf hin, dass Ripple die nachgiebige Haltung der SEC gegenüber anderen Kryptowährungsunternehmen nutzt, um zu argumentieren, dass sein Fall eine ähnliche Behandlung erfahren sollte.
Der Pro-XRP-Anwalt John Deaton hob mehrere Faktoren hervor, die die endgültige Entscheidung der SEC beeinflussen könnten. Er verwies auf einen Artikel des ehemaligen Vorsitzenden der Commodity Futures Trading Commission, Christopher Giancarlo, aus dem Jahr 2018, der argumentierte, dass XRP kein Wertpapier sei.
Darüber hinaus verwies er auf eine SEC-Analyse aus dem Jahr 2018, in der XRP nicht als Wertpapier eingestuft wurde und keine Durchsetzungsmaßnahmen gegen Ripple empfohlen wurden. Der ehemalige SEC-Kommissar Joe Grundfest stellte in einem Schreiben an die Behörde aus dem Jahr 2020 ebenfalls die unterschiedliche Behandlung von Ethereum und XRP in Frage.
Trotz der anhaltenden rechtlichen Unsicherheiten haben Vermögensverwalter ein wachsendes Interesse an der Auflegung eines XRP-basierten ETF in den USA gezeigt. Die Bloomberg Senior ETF-Analysten Eric Balchunas und James Seyffart schätzen die Chancen auf eine Genehmigung derzeit auf 60 %.
Der Abschluss des Rechtsstreits könnte die Chancen auf eine ETF-Zulassung in den kommenden Wochen erheblich erhöhen und den Kurs von XRP positiv beeinflussen.