- Die Russische Landwirtschaftsbank arbeitet mit der Zentralbank zusammen, um Kryptowährungen als Zahlungsmittel für Getreideexporte zu bewerten.
- Das Vorhaben ist eine direkte Antwort auf westliche Sanktionen, die Russlands Zugang zu traditionellen Finanzsystemen und dem SWIFT-Netzwerk einschränken.
Die Russische Landwirtschaftsbank (RusAg) hat am 2. Juni 2025 angekündigt, gemeinsam mit der Bank of Russia die Machbarkeit von Kryptowährungen für Getreidezahlungen zu prüfen.
Irina Zhachkina, stellvertretende Geschäftsführerin der RusAg, bezeichnete digitale Assets als
„praktisches alternatives Instrument“
für grenzüberschreitende Transaktionen.
Sanktionen treiben Suche nach Alternativen voran
Westliche Sanktionen haben Russlands Getreideexporteure erheblich unter Druck gesetzt. Die Beschränkungen betreffen Logistik, Schifffahrtsversicherungen und den Zugang zum SWIFT-Bankennetzwerk.
Diese Limitierungen erschweren es russischen Unternehmen zunehmend, Transaktionen in US-Dollar oder Euro abzuwickeln.
Kryptowährungen mit ihrer dezentralen Architektur bieten einen möglichen Ausweg. Wie in einem früheren Bericht von Kryptorevolution festgehalten, hat Russland bereits Erfahrungen mit Bitcoin, Ethereum und Tether bei Ölgeschäften mit China und Indien gesammelt.
Die Initiative fügt sich in eine breitere Entdollarisierungsstrategie der BRICS-Staaten ein.
Präsident Wladimir Putin hat kürzlich eine BRICS-Getreidebörse und ein grenzüberschreitendes Zahlungssystem mit alternativen Währungen oder digitalen Assets vorgeschlagen.
Mehrere BRICS-Mitglieder, darunter China und Brasilien, haben Interesse an blockchain-basierten Zahlungen für den Rohstoffhandel geäußert.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Die Implementierung steht noch am Anfang. Regulatorische Hürden, Volatilität der Kryptomärkte und Widerstand von Handelspartnern könnten den Fortschritt verlangsamen.
Rechtliche Fragen zur Besteuerung, Berichterstattung und Durchsetzung von krypto-basierten Getreidetransaktionen unter internationalem Handelsrecht bleiben ungeklärt.
Russland plant den Export von 49,5 Millionen Tonnen Getreide, darunter 42 Millionen Tonnen Weizen.
Ein krypto-basiertes Abrechnungssystem könnte BRICS-Ländern einen widerstandsfähigen, sanktionsresistenten Zahlungsmechanismus bieten und ein Beispiel für eine breitere Adoption im globalen Handel setzen.
Parallel zu Russlands Krypto-Initiative hat Kasachstan kürzlich seine erste „CryptoCity“ angekündigt, in der vollständige Kryptowährungszahlungen ermöglicht werden.
Diese Entwicklung zeigt das wachsende Interesse zentralasiatischer Länder an digitalen Zahlungslösungen.
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