• Paul Atkins erklärte, viele Arten von ICOs seien keine Wertpapiergeschäfte und sollten deshalb nicht unter die direkte Aufsicht der SEC fallen.
  • In seinem Klassifizierungsansatz sollen Network-Tokens, digitale Sammlerstücke und Utility-Tokens von der CFTC beaufsichtigt werden, während nur tokenisierte Wertpapiere im Zuständigkeitsbereich der SEC verbleiben.

In einem Interview mit der Blockchain Association hat SEC-Chairman Paul Atkins eine überraschend scharfe Neubewertung des ICO-Markts vorgelegt.

Nach seiner Auffassung werden aktuell zu viele Token-Angebote reflexartig als Wertpapiere eingeordnet. Viele davon seien strukturell eher Güter oder Nutzungsrechte, nicht aber Investmentkontrakte im klassischen Sinne.

Atkins skizziert ein dreigeteiltes Raster. Netzwerk-Tokens, die primär für den Zugang zu Protokollen oder Services genutzt werden. Digitale Collectibles, also NFT-artige Sammlerstücke.

Und digitale Utility-Tokens, die klar funktionale Rechte abbilden. All diese Kategorien – samt der dazugehörigen ICOs – sähe er lieber bei der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) angesiedelt.

Tokenisierte Wertpapiere bleiben bei der SEC

Im geplanten Modell bliebe der SEC eine engere, aber klarere Nische: Alles, was explizit als tokenisierte Aktie, Anleihe oder fondsähnliche Struktur konstruiert ist, fiele weiterhin in ihre Aufsicht. Also dort, wo der wirtschaftliche Kern eindeutig ein Wertpapier ist und lediglich die Form – von Papier zu Token – gewechselt hat.

Die Botschaft zwischen den Zeilen: Die SEC soll sich um Capital Markets kümmern, nicht um jede Form von Netzwerktoken oder Sammlerobjekt auf der Chain. Für Projekte und Börsen könnte dieser Ansatz, sollte er sich politisch durchsetzen, ein deutlich berechenbareres Umfeld schaffen.

Gleichzeitig würde die CFTC stärker in die Rolle einer breiten Krypto- und Derivateaufsicht hineinwachsen – inklusive der Verantwortung, saubere Regeln für Utility- und Netzwerktoken zu definieren.