• Paul Atkins ist jetzt der 34. SEC-Vorsitzende und bringt eine Pro-Kryptowährungs-Haltung in die Regulierungsbehörde ein.
  • Die Kryptowährungsbranche erwartet unter Atkins‘ Führung klarere Vorschriften.

Paul Atkins hat offiziell das Amt des Vorsitzenden der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) angetreten. Er ist damit die 34. Person an der Spitze der US-Börsenaufsicht. Der von Präsident Trump ernannte Vorsitzende bringt umfassende Erfahrung sowie eine als kryptowährungsfreundlich geltende Perspektive in die Behörde ein.

Erfahrener Finanzmarktexperte kehrt zur SEC zurück

Atkins kehrt zur Kommission zurück, nachdem er bereits von 2002 bis 2008 als SEC-Kommissar tätig war. Wie zuvor berichtet, bestätigte der US-Senat die Ernennung von Paul Atkins mit einem Abstimmungsergebnis von 52 zu 44 Stimmen zum neuen Vorsitzenden der SEC.

„Ich fühle mich geehrt durch das Vertrauen, das Präsident Trump und der Senat in mich gesetzt haben, um die SEC zu leiten“,

erklärte Atkins im Rahmen seiner Vereidigung. Mit seiner jahrzehntelangen Kapitalmarkterfahrung sicherte Atkins zu, „faire, geordnete und effiziente Märkte“ zu fördern und dabei den Anlegerschutz als zentralen Auftrag der Kommission zu wahren. Es wird erwartet, dass Atkins in Kürze am dritten Rundtischgespräch der SEC zur Regulierung von Kryptowährungen teilnehmen wird. Diskutiert werden sollen dabei Verwahrungslösungen (Custody) unter Beteiligung von Branchenvertretern wie Kraken und Fidelity.

Seine Amtsführung gilt als richtungsweisend, da mehrere zentrale regulatorische Fragen im Kryptowährungssektor einer Klärung harren. Das Verfahren der SEC gegen Ripple nähert sich einem Abschluss, nachdem einem gemeinsamen Antrag auf Aussetzung des Berufungsverfahrens stattgegeben wurdeWie bereits dargelegt, prüft die SEC derzeit 17 Anträge für XRP-ETFs. Für einen Großteil der Anträge wird eine finale Entscheidung bis Mai 2025 erwartet.

Persönlicher Bezug zu Kryptowährungen

Atkins bringt Berichten zufolge persönliche Erfahrung mit Kryptowährungen wie Bitcoin und XRP in seine neue Rolle ein. Sein privates Portfolio an digitalen Vermögenswerten soll sich auf rund $6 Mio. belaufen. Diese Zahlen weisen auf eine gewisse Vertrautheit mit der Technologie und den Märkten hin, deren Regulierung er nun mitgestalten wird.

Seine Ernennung fällt in eine Phase laufender behördlicher Aktivitäten, die den Sektor betreffen, wie beispielsweise das jüngste aufsichtsrechtliche Vorgehen des US-Bundesstaates Oregon gegen die Handelsplattform Coinbase zeigt. Coinbase hat bereits Kooperationsbereitschaft gegenüber dem neuen Vorsitzenden signalisiert und Unterstützung für eine Initiative zu „Linked Reserve Rights“ bekundet, die mit Atkins in Verbindung gebracht wird. Wie wir bereits berichteten, kooperiert Coinbase mittlerweile mit 145 US-Behörden und 29 internationalen Institutionen als Anbieter von Blockchain-Infrastruktur und Dienstleistungen im Bereich digitaler Vermögenswerte.

In einer früheren Analyse wurde erörtert, dass die SEC einer Verlängerung der Aussetzung des Rechtsstreits mit Binance um 60 Tage zugestimmt hat. Diese Fristverlängerung ermöglicht weitere Verhandlungen zwischen den Parteien in Erwartung von Leitlinien einer neu eingerichteten Cryptocurrency Task Force und könnte ein Signal für einen kooperativeren Ansatz bei der Beilegung öffentlichkeitswirksamer Verfahren im Kryptosektor sein.

Egal ob Ripple-CEO Brad Garlinghouse oder Coinbase CEO Brian Armstrong, alle Branchengrößern zeigten sich sehr erfreut über die Ernennung von Atkins. Es wird erwartet, dass die vorherige Politik der ungerechtfertigten Vollstreckung ein Ende findet und endlich die Zeit für Innovationen und damit einhergehenden Kursanstiegen beginnt.

Der Kryptomarkt hat positiv auf diese Nachrichten reagiert. Der Bitcoin-Kurs ist am Osterwochenende erstmals wieder über die 88.000 USD Marke gestiegen und notiert zum Redaktionszeitpunkt bei 88.600 USD.