• Der neue Vorsitzende der SEC, Paul Atkins, strebt die Schaffung eines klaren regulatorischen Rahmens für Kryptowährungen sowie eine Reduzierung aufsichtsrechtlicher Maßnahmen an.
  • Im US-Senat nehmen indes Bedenken hinsichtlich Atkins‘ früherer Verbindungen zur kollabierten Kryptobörse FTX zu.

Der US-Senat hat Paul Atkins mit einem Stimmenverhältnis von 52 zu 44 als neuen Vorsitzenden der US-Börsenaufsicht SEC bestätigt. Atkins war von Präsident Donald Trump im Dezember 2024 nominiert. Es wird erwartet, dass Atkins die SEC zu einer offeneren Haltung bei der Regulierung von Kryptowährungen wie Bitcoin und XRP führen wird.

Atkins ist der Gründer von Patomak Global Partners, einer Finanzberatungsfirma mit Kunden aus den Sektoren Bankwesen, Kryptowährungen und Dezentralisierte Finanzen (DeFi). Zuvor war er von 2002 bis 2008, während der Amtszeit von Präsident George W. Bush, als SEC Commissioner tätig.

Weniger Durchsetzung, mehr sinnvolle Regulierung

Während einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats erklärte Atkins, dass die Entwicklung eines klaren regulatorischen Rahmens für digitale Vermögenswerte für die SEC unter seiner Führung „oberste Priorität“ haben werde. Dies markiert eine Abkehr vom bisherigen Ansatz der Behörde unter dem vormaligen Vorsitzenden Gary Gensler, der im Januar 2025 aus dem Amt schied.

Seit Genslers Ausscheiden hat die SEC mehrere Änderungen auf den Weg gebracht. Dazu zählt unter anderem die Rücknahme spezifischer Krypto-Bilanzierungsrichtlinien sowie die Einstellung von Enforcement-Verfahren gegen Krypto-Unternehmen wie Ripple oder Coinbase. Zudem wurde eine Krypto-Taskforce eingerichtet, die Ende dieser Woche ihren zweiten Branchen-Roundtable abhalten wird.

Der republikanische Senator Tim Scott, Vorsitzender des Bankenausschusses des Senats, sagte bei der Anhörung in der vergangenen Woche, Atkins werde die Behörde zu ihrem ursprünglichen Zweck zurückführen:

„Mit Atkins an der Spitze wird die SEC zu ihrer Kernaufgabe zurückkehren und dafür sorgen, dass unsere Märkte weiterhin von der Welt beneidet werden“, sagte er.

Atkins‘ Verbindungen zu FTX

Einige Senatsmitglieder äußerten Bedenken hinsichtlich Atkins‘ früherer Geschäftsbeziehungen. Patomak Global Partners, Atkins‘ Unternehmen, beriet Anfang 2022 die mittlerweile kollabierte Kryptobörse FTX. FTX meldete später im selben Jahr Insolvenz an, und dessen CEO, Sam Bankman-Fried, wurde im November 2023 wegen sieben Straftatbeständen verurteilt.

Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren äußerte während der Anhörung in der vergangenen Woche Zweifel an Atkins‘ Eignung für diese Rolle:

„Er hat seine Karriere nach der Regierung damit verbracht, Milliardärsbetrügern wie CEO Sam Bankman-Fried zu helfen, noch reicher zu werden“,

erklärte sie. Kritiker stellten in Frage, ob solche Verbindungen seine künftigen Regulierungsentscheidungen beeinflussen könnten. Die Bestätigung von Atkins steht im Einklang mit der generell als kryptofreundlich betrachteten Agenda der Trump-Regierung. Seit Amtsantritt hat die Regierung die SEC angewiesen, aggressive Enforcement-Maßnahmen gegen Unternehmen im Sektor digitaler Vermögenswerte zurückzufahren und den Fokus auf die Schaffung klarer regulatorischer Rahmenbedingungen zu legen.

Wir erwarten, dass die Arbeit der SEC sich langfristig in höheren Preis für Bitcoin, XRP und im gesamten Kryptomarkt zeigen wird. Zum Redaktionszeitpunkt tendiert Bitcoin seitwärts und notiert bei 81.500 USD.