• Ripple und die SEC vereinbarten eine Aussetzung des Rechtsstreits, um unter der neuen SEC-Führung Vergleichsgespräche zu ermöglichen.
  • Eine Einigung könnte XRP aus der regulatorischen Unsicherheit befreien und den Weg für ETF-Zulassungen ebnen.

Ripple und die SEC haben sich darauf verständigt, das Berufungsverfahren auszusetzen und Vergleichsverhandlungen aufzunehmen, wie aus am 10. April eingereichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Dies bedeutet, dass Ripple nicht auf den am heutigen Mittwoch (16. April) fälligen Schriftsatz der SEC reagieren muss. Beide Parteien beabsichtigen damit, Ressourcen zu schonen, während sie auf eine Einigung hinarbeiten.

Der Zeitpunkt fällt mit der kürzlichen Bestätigung von Paul Atkins als neuem SEC-Vorsitzenden am 9. April zusammen. Dies nährt Spekulationen, die Behörde könne unter der neuen Führung einen veränderten Ansatz in dem langwierigen Rechtsstreit verfolgen. Einige Analysten äußern die Vermutung, Atkins könnte das Verfahren sogar vollständig einstellen, was eine signifikante Wende in der Haltung der Aufsichtsbehörde darstellen würde.

Branchenexperten deuten auf strategische Schritte hin

In einer aktuellen Analyse deutete der Analyst John Squire an, die Aussetzung des Verfahrens stelle mehr als nur eine prozesstaktische Maßnahme dar. Squire prognostiziert, dass Wale durch Insiderwissen sich bereits hinter den Kulissen strategisch positionieren:

„Wenn Institutionen beginnen, sich im Vorfeld zu positionieren, dann wissen sie, was bevorsteht. Und was bevorsteht, könnte eine der bedeutendsten Validierungen sein, die der Krypto-Sektor seit langem erfahren hat“,

erläuterte Squire.

Bereits im März hatte Ripple-CEO Brad Garlinghouse angedeutet, der XRP-Rechtsstreit stehe kurz vor dem Abschluss. Rechtsanwalt Fred Rispoli hatte ebenfalls signifikante Entwicklungen bis zum heutigen 16. April prognostiziert und die Wahrscheinlichkeit einer Einigung oder eines Rückzugs der SEC-Berufung auf 90 % beziffert, gegenüber einer lediglich 10-prozentigen Chance auf eine Fortsetzung des Rechtsstreits.

Potenzielle Marktauswirkungen

Eine Einigung könnte die regulatorische Unsicherheit beseitigen, welche die Entwicklung von XRP jahrelang behindert hat. Dies könnte den Weg für die Zulassung von XRP-ETFs ebnen, für die zuletzt unter anderem ProShares, Bitwise, Grayscale und 21Shares Anträge eingereicht haben.

XRP notiert aktuell bei 2,04 US-Dollar, was einem Rückgang von 4,84 % innerhalb der letzten 24 Stunden entspricht. Wenngleich XRP damit unter seinem Allzeithoch von 3,55 US-Dollar verbleibt, könnte eine positive Einigung im Rechtsstreit eine signifikante Kursbewegung auslösen. 

Der Fall gilt als kritischer Test für die Regulierung von Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten. Eine Einigung würde nicht nur Ripple betreffen, sondern auch einen Präzedenzfall für die Klassifizierung und Regulierung digitaler Vermögenswerte schaffen. Ein solches Ergebnis hätte weitreichende Implikationen für den gesamten Kryptowährungsmarkt, da Projekte weiterhin bestrebt sind, sich in der sich entwickelnden regulatorischen Landschaft zurechtzufinden.

In einer weiteren Entwicklung wurde, wie berichtet, Yoshitaka Kitao, ein langjähriger Befürworter von Ripple und XRP, vom Investor Dalton Investments für den Aufsichtsrat der Fuji Media Holdings nominiert. Kitaos Expertise im Fintech-Sektor und seine Verbindungen zu SBI Ripple Asia verleihen der angestrebten Neuausrichtung der Unternehmensführung von Fuji Media eine zusätzliche Dimension.