• Galaxy Digital und Fireblocks haben sich gemeinsam mit 14 weiteren Organisationen als Knotenbetreiber dem geplanten Bitcoin-Layer-2-Netzwerk von Botanix Labs angeschlossen.
  • Das Spiderchain-Protokoll von Botanix ist mit der Ethereum Virtual Machine kompatibel, sodass bestehende Ethereum-DeFi-Anwendungen auf der Bitcoin-Infrastruktur ausgeführt werden können.

Botanix Labs hat namhafte Unterstützung aus der Branche für sein geplantes Bitcoin-Layer-2-Netzwerk erhalten. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, dass 16 Organisationen zugestimmt haben, innerhalb der ersten Föderation Knoten zu betreiben, darunter Galaxy Digital und Fireblocks.

Galaxy Digital, das von Mike Novogratz geführt wird, verleiht dem Projekt institutionelle Glaubwürdigkeit, während Fireblocks als Spezialist für Krypto-Verwahrung sein Know-how in der Sicherung digitaler Vermögenswerte einbringt. Ihre Teilnahme unterstreicht das wachsende Vertrauen in Bitcoin-basierte DeFi-Infrastrukturen.

Die Föderation soll mit dem Start des Botanix-Mainnets noch in diesem Quartal den Betrieb aufnehmen. Weitere Unterzeichner sind der Infrastrukturanbieter Alchemy, der Mining-Pool Antpool und der Hedgefonds UTXO Management. Die Vielfalt der Teilnehmer legt den Grundstein für Dezentralisierung ab dem ersten Tag.

Botanix Labs plant, die Föderation schrittweise zu erweitern und schlussendlich Hunderte unabhängiger Knoten zu unterstützen, um ein Zentralisierungsrisiko in der Frühphase zu minimieren.

EVM-Kompatibilität befeuert Bitcoin-DeFi-Innovation

Das Spiderchain-Protokoll ist ausdrücklich mit intelligenten Verträgen von Ethereum kompatibel, wodurch etablierte DeFi-Anwendungen nahtlos auf der Bitcoin-Architektur laufen können und so eine Brücke zwischen zwei der größten Ökosysteme der Branche schlagen.

Im Aragog-Testnetz hat Botanix bereits drei zentrale DeFi-Primitive demonstriert: Palladium, einen BTC-basierten Stablecoin; Bitzy, einen dezentralen Exchange; und Spindle, ein Protokoll für Kreditvergabe und -aufnahme. Diese Beispiele veranschaulichen, wie sich die Bitcoin-Liquidität über die reine Wertaufbewahrung hinaus mobilisieren lässt.

Die EVM-Kompatibilität beseitigt technische Barrieren für Entwickler, da sie bestehenden Ethereum-Code mit minimalen Anpassungen auf Botanix portieren können. Das verkürzt Entwicklungszyklen und senkt Implementierungskosten.

Bitcoin stellt weiterhin mehr als 60 Prozent der gesamten Kryptomarktkapitalisierung und damit eine tiefe, bislang weitgehend ungenutzte Liquiditätsquelle dar. Wird diese Liquidität über Layer-2-DeFi erschlossen, könnte sie mit der Kapitalkraft des gereifteren Ethereum-Ökosystems konkurrieren.

Branchenführer begrüßen den Ausbau der Bitcoin-Infrastruktur

Die Teilnahme von Galaxy Digital und Fireblocks spiegelt eine breitere institutionelle Neubewertung wider. Marktschwergewichte sehen Bitcoin-Layer-2-Lösungen inzwischen als glaubwürdige Infrastruktur – ein deutlicher Bruch mit Bitcoins traditioneller Rolle als digitales Gold.

Auf der Konferenz Token2049 in Dubai bezeichnete Kevin Farrelly von Franklin Templeton diese Entwicklungen als eine „Infrastruktur­evolution“ und wandte sich damit gegen Kritiker aus der Bitcoin-Puristen-Szene, die BTC ausschließlich als Wertaufbewahrungsmittel verstehen.

Große Finanzinstitute suchen daher nach Wegen, den Nutzen von Bitcoin über Verwahrung und Handel hinaus zu erweitern. Layer-2-Netzwerke versprechen zusätzliche Funktionalitäten, ohne die Sicherheit der Basisschicht zu gefährden – ein Kompromiss, der sowohl Innovatoren als auch risikoaversen Entscheidern entgegenkommt.