- ETF-Zuflüsse und regulierte Zugangswege erhöhen die strukturelle Nachfrage nach Bitcoin.
- Makrofaktoren wie steigende Termprämien und politische Unsicherheit können den Kursverlauf zusätzlich begünstigen.
Bitcoin könnte nach Einschätzung von Standard Chartered bis Ende 2025 neue Rekorde erreichen. Der zuständige Analyst Geoff Kendrick nennt dafür zwei Haupttreiber. Zum einen wächst die Nachfrage über börsengehandelte Bitcoin-Produkte. Zum anderen könnten die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusätzlichen Rückenwind liefern.
Warum ETFs den Markt bewegen
ETFs sind Fonds, die Bitcoin eins zu eins abbilden und an der Börse handelbar sind. Für viele Anleger ist das der unkomplizierteste Zugang zur Kursentwicklung, ohne eine eigene Wallet zu führen. Fließen dauerhaft Mittel in diese Produkte, entstehen wiederkehrende Kauforders, die das verfügbare Angebot an den Börsen verknappen und den Preis stützen können.
Für Privatanleger sinkt die Einstiegsschwelle, da Investitionen über herkömmliche Brokerkonten möglich sind. Für professionelle Investoren wie Vermögensverwalter und Pensionskassen reduzieren sich Hürden bei Compliance, Verwahrung und Reporting. Je breiter diese Kanäle genutzt werden, desto tragfähiger wird die Nachfragebasis.
Welche Makrofaktoren eine Rolle spielen
Kendrick verknüpft die potenzielle Kursentwicklung ausdrücklich mit dem Makroumfeld. Im Fokus stehen die Termprämien am US-Anleihemarkt. Dabei handelt es sich um den Renditeaufschlag, den Investoren für das Halten länger laufender US-Staatsanleihen verlangen. Steigende Prämien deuten häufig auf erhöhte Unsicherheit über Inflation, Staatsfinanzen oder die künftige Zinsbahn hin.
In Phasen politischer und fiskalischer Anspannung wird Bitcoin von Teilen des Marktes als Absicherungsbaustein genutzt. Ein anhaltender Regierungsstillstand in den USA könnte dieses Verhalten verstärken. Gleichzeitig beeinflussen reale Zinsen, Inflationserwartungen und die Liquidität im Finanzsystem die Risikobereitschaft direkt. Bleibt das Umfeld für Risikoanlagen konstruktiv, kann zusätzliche Nachfrage in den Krypto-Markt fließen.
Was Anleger im Blick behalten sollten
Die Zielmarke von 200.000 US-Dollar bleibt ein Szenario und keine Zusage. Ausschlaggebend sind die tatsächlichen Zuflüsse in ETFs, die Zinsentwicklung und die Marktliquidität. Steigen reale Renditen deutlich, könnten Mittel aus Bitcoin in sicherere Anlagen umgelenkt werden. Auch regulatorische Signale oder Marktmechaniken wie hohe Hebelquoten in Derivaten können kurzfristige Volatilität verstärken.