• Strategy erwartet rund 715 Mio. US-$ Emissionserlös aus der erstmals in Europa platzierten Vorzugsaktie STRE, die auf Euro lautet und regelmäßige Dividenden vorsieht.
  • Die STRE folgt auf vier weitere Vorzugsaktien in diesem Jahr und erweitert den Kapitalbaukasten für künftige Bitcoin-Zukäufe sowie eine breitere Anlegerbasis außerhalb der USA.

Strategy hat die Platzierung einer neuen Perpetual Stream Preferred Stock angekündigt, kurz STRE, die auf Euro lautet und regelmäßige Dividenden vorsieht. Laut Unternehmensangaben wird mit einem Emissionserlös von etwa 715 Mio. US-$ gerechnet.

Das Papier markiert den ersten Schritt an ausländische Märkte und soll den bewährten Ansatz des Unternehmens stützen, zusätzliches Kapital in Bitcoin zu allokieren. Die STRE folgt auf vier weitere Vorzugsaktien, die Strategy im laufenden Jahr eingeführt hat, und erweitert damit den Instrumentenkasten zur Finanzierung der BTC-Strategie.

Vorzugsaktien sind für Emittenten ein flexibles Finanzierungsvehikel, das Dividendenpräferenz vor Stammaktien gewähren kann und in der Regel keine Stimmrechte beinhaltet. Für Investoren entsteht ein planbarer Ausschüttungsstrom, während das Unternehmen langfristiges Kapital ohne zusätzliche Verschuldung erhält.

Die Entscheidung für eine Euro-Denominierung zielt auf europäische Anlegerkreise und kann Währungsdiversifikation in der Kapitalstruktur erzeugen. Gleichzeitig entsteht ein FX-Brückenschlag, da der Emissionserlös in der Regel in US-Dollar konvertiert wird, um BTC-Käufe abzuwickeln.

Implikationen für Kapitalstruktur, Risiko und Investorenbasis

Mit der STRE adressiert Strategy drei operative Ziele. Erstens die Stabilisierung der Finanzierung über ein perpetual-ähnliches Vorzugsinstrument, das Dividenden bietet, aber Rückzahlungsdruck vermeidet.

Zweitens die Diversifikation der Investorenbasis, indem europäische Institutionen und vermögende Privatanleger besser angesprochen werden können als mit rein US-zentrierten Emissionen. Drittens die Skalierbarkeit künftiger BTC-Zukäufe, da Vorzugsaktien oft modular in Tranchen platziert werden.

Für Investoren ist das Risikoprofil der STRE entlang mehrerer Achsen zu beurteilen. Zins- und Währungsrisiken entstehen aus der Euro-Denominierung und der Verwendung des Erlöses für US-Dollar-basierte BTC-Käufe.

Ergebnisvolatilität bleibt möglich, wenn sich Bitcoin-Preis und Finanzierungskosten entkoppeln. Dividenden-Deckung hängt von Treasury-Erträgen, Operativergebnis und der Performance des BTC-Bestands ab.

Im Extremfall gilt das übliche Vorzugsaktien-Prinzip: Dividenden können aufschiebbar sein, ohne zwingend eine Insolvenz auszulösen, doch kumulative oder nicht kumulative Ausgestaltung bestimmt die Ausschüttungslogik.

Regulatorisch ist die grenzüberschreitende Platzierung an bestehende Prospekt- und Vertriebsvorschriften gebunden. Für Anleger zählen Prospektklarheit zu Dividendenformel, Rangfolge im Kapitalstapel, Optionen zur Rücknahme oder Konvertibilität und Kündigungsrechte des Emittenten.

Auf Treasury-Ebene sind Hedging-Politiken gegen FX-Schwankungen und Zinsänderungsrisiken maßgeblich, um die Dividendenfähigkeit zu stabilisieren.

In der Marktpraxis lassen sich mehrere Effekte beobachten, sobald der Emissionserlös vereinnahmt ist. BTC-Zukäufe erfolgen typischerweise OTC oder gestaffelt über Liquiditätspfade, um Slippage zu begrenzen. Abstimmung zwischen Treasury, Verwahrung und Best-Execution-Richtlinien bleibt ein Kernpunkt, damit Transaktionskosten minimiert und Audit-Trails lückenlos sind.

Für die Bilanzkommunikation sind transparente Angaben zum Durchschnittseinstand der neu erworbenen BTC sowie zur Aggregatposition gegenüber Vorquartalen hilfreich, um Investorenvertrauen zu festigen.

Für europäische Anleger eröffnet die STRE den Zugang zu einem ertragsorientierten Exposure an Strategies BTC-Akkumulationsmodell, ohne direkt Bitcoin zu halten. Wie attraktiv das Instrument ist, entscheidet sich an Dividendenrendite, FX-Handling, Liquidität im Sekundärmarkt und der Disziplin bei der Mittelverwendung.

Strategy signalisiert mit der Emission, dass die Europa-Schiene künftig eine größere Rolle in der Kapitalversorgung spielen soll, während die Kernthese unverändert bleibt: zusätzliche BTC-Allokation über strukturierte Eigenkapitalinstrumente.