• Strive warnt in einem Brief an MSCI-Chef Henry Fernandez, dass eine harte 50-%-Krypto-Grenze Anlegern Wachstumsexposure nimmt und am eigentlichen Ziel vorbeischießt.
  • Laut JPMorgan könnte Bitcoin-Treasury-Firma Strategy bei einem Ausschluss aus dem MSCI World Index bis zu 2,8 Milliarden US-Dollar verlieren, während Chairman Michael Saylor Gespräche mit MSCI bestätigt.

Der US-Vermögensverwalter Strive geht frontal gegen eine geplante Indexregel von MSCI vor. In einem Schreiben an Chairman und CEO Henry Fernandez kritisiert Strive, die Idee einer pauschalen „Bitcoin-Blacklist“ sei in der Praxis „unworkable“. Der Vorschlag sieht vor, Unternehmen aus den Indizes zu entfernen, wenn digitale Vermögenswerte mehr als 50 Prozent ihrer Gesamtaktiva ausmachen.

Nach Ansicht von Strive hätte das gleich zwei unerwünschte Effekte. Erstens würde passiven Anlegern systematisch das Exposure zu einem wichtigen Wachstumssegment entzogen. Zweitens würden manche Firmen, die die Regel eigentlich adressieren soll, weiter durchrutschen – während andere, die operativ solide aufgestellt sind, mitbestraft würden.

Treasury-Firmen fürchten Milliardenabflüsse

Besonders im Fokus stehen sogenannte Digital-Asset-Treasury-Firmen, die große Krypto-Bestände in der Bilanz halten. JPMorgan-Analysten hatten bereits gewarnt, dass Strategy – ein prominentes Bitcoin-Treasury-Unternehmen im MSCI World – bei einem Rauswurf Indexabflüsse von bis zu 2,8 Milliarden US-Dollar riskieren könnte.

Strategy-Chairman Michael Saylor hat inzwischen öffentlich erklärt, dass die Firma mit MSCI im Austausch steht. Es geht nicht nur um eine einzelne Aktie, sondern um den grundsätzlichen Umgang mit Unternehmen, die Bitcoin nicht als Nebenposition, sondern als Kernbestandteil ihrer Kapitalstrategie führen.

Wie MSCI die Balance zwischen Risikosteuerung, Methodik-Konsistenz und Marktrealität findet, dürfte für die nächste Generation von „Krypto-Aktien“ entscheidend werden.