• Südkorea plant, im Rahmen der Krypto-Agenda von Präsident Lee bis Ende 2025 Spot-Krypto-ETFs zuzulassen.
  • Die FSC-Roadmap umfasst rechtliche Grundlagen für KRW-Stablecoins, um den Kapitalabfluss einzudämmen.

Südkorea hat einen wichtigen Schritt zur Integration von Kryptowährungen in sein traditionelles Finanzsystem vollzogen. Die oberste Finanzbehörde des Landes, die Financial Services Commission (FSC), hat einen formellen Fahrplan für die Zulassung von lokalen börsengehandelten Kryptowährungsfonds vorgelegt.

Dieser Schritt steht im Einklang mit dem Wahlversprechen von Präsident Lee Jae Myung, die Beschränkungen für digitale Anlageprodukte zu lockern. Obwohl der Plan noch nicht abgeschlossen ist, signalisiert er einen Wandel in der Herangehensweise der Regierung an Krypto-Regulierungen.

FSC treibt Pläne zur Legalisierung von Spot-Krypto-ETFs voran

Lokalen Berichten der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge reichte die FSC den Fahrplan am Donnerstag beim Präsidialausschuss für politische Planung ein. Das Dokument skizziert die Grundlagen für die Einführung von Spot-Krypto-ETFs auf dem heimischen Markt, wobei die Umsetzung für die zweite Hälfte des Jahres 2025 geplant ist.

Die Vorlage folgt auf die Zusage von Präsident Lee Jae Myung während seiner Wahlkampagne, Krypto-ETFs zu legalisieren. Die FSC hatte zuvor die Ausgabe und den Handel dieser Produkte mit der Begründung verboten, dass Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität bestünden und Kryptowährungen als ungeeignete Basiswerte angesehen würden.

Berichten zufolge reagierte der politische Ausschuss mit der Ankündigung, dass er in der zweiten Hälfte dieses Jahres mit den Vorbereitungen zur Schaffung eines rechtlichen und regulatorischen Rahmens für Krypto-ETFs vor Ort beginnen werde. Als Reaktion auf die Berichterstattung gab die FSC am Freitag eine Klarstellung heraus. Die Behörde erklärte, dass die berichteten Details weder bestätigt noch abgeschlossen seien, was darauf hindeutet, dass die internen Diskussionen noch andauern.

Trotz der Unklarheit deutet die Richtung der FSC auf eine umfassendere Liberalisierung hin. Die Behörden haben bereits mit schrittweisen Genehmigungen begonnen, die institutionellen Anlegern den Zugang zum Kryptohandel unter strenger Aufsicht ermöglichen. Diese Schritte sind Teil eines strategischen Vorstoßes, die traditionellen Finanzmärkte Südkoreas für digitale Vermögenswerte zu öffnen.

Won-basierter Stablecoin-Markt ebenfalls in Erwägung gezogen

Der Fahrplan der FSC sieht auch die Aufhebung des bestehenden Verbots für koreanische Won-basierte Stablecoins bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2025 vor. Dieses politische Ziel steht im Einklang mit der breiteren Strategie von Präsident Lee, ein sicheres und reguliertes Ökosystem für digitale Vermögenswerte zu schaffen, das die lokale Wirtschaft unterstützt.

Letzten Monat betonte Lee in einer öffentlichen Diskussion die Notwendigkeit eines inländischen Stablecoin-Marktes. Er argumentierte, dass ein KRW-basierter Stablecoin den Kapitalabfluss verhindern und die finanzielle Souveränität des Landes stärken würde. Seine Äußerungen deuten auf eine starke politische Unterstützung für regulatorische Reformen hin, die Innovationen im Krypto-Sektor fördern.

Abgesehen von den digitalen Vermögenswerten prüft die FSC auch die Möglichkeit, die Handelszeiten der Korea Exchange von derzeit 6,5 Stunden auf 12 Stunden zu verlängern. Diese potenzielle Änderung zielt darauf ab, die Markteffizienz zu steigern und sich an internationale Handelspraktiken anzugleichen.

Südkorea ist nach wie vor einer der aktivsten Krypto-Märkte der Welt. Daten der FSC zeigen, dass die Südkoreaner Ende letzten Jahres schätzungsweise 104 Billionen Won (75,7 Milliarden US-Dollar) in digitalen Vermögenswerten hielten.

Auch wenn die regulatorische Unsicherheit bestehen bleibt, stellt die Roadmap der FSC einen entscheidenden Moment in der sich entwickelnden Kryptopolitik des Landes dar. Die Entwicklung unterstreicht die wachsende Dynamik hinter der Agenda von Präsident Lee, die Finanzinfrastruktur Südkoreas zu modernisieren und den Zugang zu digitalen Finanzen zu erweitern.