• Alt5 Sigma meldete der SEC den Rücktritt seines Wirtschaftsprüfers William Hudgens zum 21. November, doch dieser spricht von einem deutlich früheren Ausstieg.
  • Das Unternehmen hinter World Liberty Financial hat seinen Q3-Bericht noch nicht vorgelegt und verweist auf Probleme mit dem Wirtschaftsprüfer, ohne den Namen offenzulegen.

Alt5 Sigma, ein Krypto-Unternehmen mit Nähe zum Umfeld von Donald Trump, sieht sich neuen Fragen der US-Börsenaufsicht gegenüber. Laut einer Mitteilung an die SEC soll der unabhängige Prüfer William Hudgens am 21. November zurückgetreten sein.

In einem Interview widerspricht Hudgens dieser Darstellung jedoch. Er habe Alt5 Sigma bereits Monate vor dem 30. Juni informiert, dass er nach dem Bericht zum zweiten Quartal keine börsennotierten Firmen mehr prüfen werde.

Formal wurde der Q2-Bericht im August eingereicht. Sollte Hudgens’ Schilderung zutreffen, könnte Alt5 Sigma gegenüber der SEC einen falschen Zeitpunkt für den Rücktritt angegeben haben – ein heikler Punkt, weil die Aufsicht sich stark auf den Status externer Prüfer stützt, wenn es um die Verlässlichkeit von Finanzdaten geht.

Ausstehender Q3-Bericht verstärkt Zweifel

Zusätzliche Brisanz erhält der Fall durch den ausstehenden Bericht zum dritten Quartal. In einer Einreichung vom 12. November begründete die Gesellschaft die Verzögerung teilweise mit mangelnder „Timeliness and Responsiveness“ ihres Buchhalters. Auf die Frage, wer zu diesem Zeitpunkt als Auditor fungierte, wollte das Unternehmen nicht antworten.

Für Investoren bleibt damit unklar, wer die Bücher der Firma in den vergangenen Monaten tatsächlich geprüft hat – und ob die internen Kontrollmechanismen den Anforderungen der SEC genügen. In Verbindung mit den widersprüchlichen Aussagen zum Rücktritt Hudgens’ wächst der Druck, dass Aufsicht und Prüfer genauer hinsehen.