• Die Trump-Familie hat ihre Beteiligung an World Liberty Financial von 60 % auf 40 % reduziert, während der Kongress verstärkt mögliche Interessenkonflikte untersucht.
  • Das Kryptounternehmen hat 550 Mio. USD eingeworben und 57,4 Mio. USD Einkommen für Trump generiert.

Jüngsten Berichten zufolge, die die Eigentümerstruktur des Unternehmens verfolgen, hat die Familie von Präsident Donald Trump ihre Beteiligung an World Liberty Financial von 60 % auf 40 % reduziert. Die Anpassung erfolgte in den vergangenen Wochen, während die DeFi-Plattform intensive Token-Verkäufe und erhöhte Marktaktivität verzeichnete.

Die Reduzierung erfolgt vor dem Hintergrund laufender Debatten im Kongress über neue Regeln zu Interessenkonflikten von Amtsträgern im Kryptosektor. World Liberty Financial, Emittent des Stablecoins USD1, ging wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen im November 2024 an den Start – flankiert von einer intensiven Promotion durch die Trump-Familie.

Seit der Gründung hat das Projekt beachtliche Mittel eingesammelt: Nach Abschluss der zweiten Finanzierungsrunde beliefen sich die Gesamterlöse auf 550 Mio. USD. Offenlegungen zufolge flossen 57,4 Mio. USD davon direkt an Donald Trump – ein Indikator für die ökonomische Relevanz des Engagements.

Demokratische Abgeordnete äußerten wiederholt Bedenken hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte. Die Kongressabgeordnete Maxine Waters brachte den „Stop Trump in Crypto Act“ ein; der Entwurf blieb jedoch im Ausschuss stecken. Er hätte Regierungsmitglieder daran gehindert, während ihrer Amtszeit aktiv in Kryptounternehmen eingebunden zu sein.

Reaktion des Gesetzgebers und Auswirkungen auf den Markt

Beide Parteien arbeiten inzwischen am CLARITY-Gesetz, das hohe Amtsträger – einschließlich Präsident, Vizepräsident und Mitglieder des Kongresses – von aktiven Beteiligungen an Krypto-Projekten ausschließen soll. Das Weiße Haus signalisierte jedoch Vorbehalte gegenüber einzelnen Bestimmungen.

Trotz der politischen Debatte baut World Liberty Financial sein Netzwerk aus: Die emiratische Investmentgesellschaft MGX kündigte an, die Stablecoins der Plattform für eine geplante 2-Mrd.-USD-Investition in die Börse Binance einzusetzen. Die Transaktion unterstreicht die internationale Reichweite des Projekts.

Die Anteilsreduzierung erfolgt damit in einer Phase intensiver Regulierungsgespräche. Während der Kongress die Formulierung des Gesetzeswerks weiter verfeinert, um Interessenkonflikte auszuschließen, wirbt das Weiße Haus für das GENIUS-Gesetz, das Präsident Trump möglichst unverändert durch das Repräsentantenhaus bringen möchte.