• Ein Bundesberufungsgericht in Washington hat das Urteil des Court of International Trade gestoppt. Die Trump-Zölle bleiben damit zunächst in Kraft.
  • Bitcoin fällt kurzzeitig unter 105 000 US-Dollar und XRP auf 2,24 US-Dollar, bevor ETF-Zuflüsse und neue Ripple-Geschäfte Stütze bieten.

Ein einstweiliges Berufungsurteil aus Washington verschiebt über Nacht die Kalkulation globaler Handelsströme. Die sofortige Reaktion der Krypto­märkte liefert ein präzises Stimmungs­barometer für makro­politische Risiken.

Gerichtssignal trifft den Kryptomarkt

Der U.S. Court of Appeals for the Federal Circuit setzte am 29. Mai die Entscheidung des Court of International Trade außer Kraft und lässt Trumps Section-301-Zölle vorerst bestehen. Trader und Analysten preisen damit eine Fortsetzung höherer Einfuhr­kosten in zahlreiche Lieferketten ein.

Risk-off-Flows trafen Bitcoin in der ersten Handelsstunde Europas: Der Kurs rutschte bis auf 105 641 US-Dollar, ehe technische Käufe einsetzten. XRP zeigte sich noch anfälliger, notierte zeitweise bei 2,24 US-Dollar und bestätigte damit die relative Underperformance des Coins in Phasen wachsender regulatorischer Unsicherheit.

Institutionelle Desk-Berichte deuten darauf hin, dass die Verkehrung des Gerichtsentscheids primär Derivate-Trader auf dem asiatischen Markt überraschte. Options-Volatilität auf BTC-Quarterlies sprang innerhalb von Minuten von 42 % auf 48 %.

Gleichzeitig stieg das Funding-Interesse an Dollar-Stablecoins, was auf eine vorsichtige Neu­positionierung hinweist. Für Privatinvestoren bleibt das Bild gemischt: Während Stimmungsdaten von Fear & Greed um zwei Punkte auf 66 abrutschten, verzeichneten Retail-Börsen wie Binance einen leichten Nettozufluss in Bitcoin.

Jüngste Berichte zeigen, dass prominente Fürsprecher wie Eric Trump den Dip als Kaufgelegenheit einstufen.

Neue Impulse für Bitcoin und XRP

Institutionelle Nachfrage bleibt der Gegenpol zur kurzfristigen Verunsicherung. Allein am 29. Mai flossen 4 007 BTC – rund 430 Millionen US-Dollar – in die zehn US-Spot-ETFs, angeführt von BlackRocks iShares Bitcoin Trust, der 4 476 BTC verbuchte.

Parallel öffnete Ripple-Broker Hidden Road in New York sein OTC-Desk für regulierte XRP-Swaps. Das Angebot richtet sich an Fonds, die OTC-Exposure in Cash-Settled-Kontrakten bevorzugen und könnte das Handelsvolumen des Tokens spürbar verbreitern.

In Summe dämpft der juristische Aufschub der Zollaufhebung die Risiko­bereitschaft kurzfristig. Zugleich unterstreichen die starken ETF-Zuflüsse und neue Ripple-Geschäfts­felder die anhaltende Attraktivität von Bitcoin und XRP als strategisches Engagement.

Ähnliche Einschätzungen finden sich in einem jüngsten Marktbericht, der XRP-ETFs mit Ethereum vergleicht.