• Die Tschechische Nationalbank (CNB) plant, bis zu 7 Milliarden Euro in Bitcoin zu investieren, was 5 % ihrer Gesamtreserven entspricht.
  • Gouverneur Aleš Michl sieht Bitcoin als Diversifikationsinstrument für die Währungsreserven der CNB.

Die Tschechische Nationalbank (CNB) erwägt einen Schritt, der das traditionelle Verständnis von Zentralbankreserven grundlegend in Frage stellen könnte.

Gouverneur Aleš Michl plant, dem Direktorium der Bank einen Vorschlag zu unterbreiten, der vorsieht, bis zu 5 % der Devisenreserven – ein Volumen von circa 7 Milliarden Euro – in Bitcoin zu investieren.

Michl argumentiert, dass Bitcoin trotz seiner Volatilität ein adäquates Instrument zur Portfoliodiversifikation darstelle.

„Für die Diversifizierung unserer Vermögenswerte scheint Bitcoin geeignet zu sein“,

erklärte der Gouverneur gegenüber der Financial Times.

Die globale Dimension der Entscheidung

Die Erwägungen der CNB sind in einen breiteren geopolitischen und ökonomischen Kontext eingebettet.

In den Vereinigten Staaten zeichnet sich unter der Präsidentschaft von Donald Trump eine potenzielle Neuausrichtung der Kryptopolitik ab. Dabei wird die Möglichkeit einer strategischen Bitcoin-Reserve diskutiert.

Michl sagt voraus, dass andere Zentralbanken in den kommenden Jahren ähnliche Schritte in Erwägung ziehen könnten.

Diese Prognose basiert auf der zunehmenden Institutionalisierung des Kryptomarktes, verdeutlicht durch die Einführung von Bitcoin-ETFs durch etablierte Finanzinstitute wie BlackRock.

André Dragosch, Leiter der Forschungsabteilung bei Bitwise, verdeutlicht die Dimension der geplanten Investition: Das von der CNB erwogene Bitcoin-Kaufvolumen entspricht der Menge an Bitcoins, die global in 5,3 Monaten durch Mining erzeugt werden.

Eine Akquisition dieser Größenordnung könnte signifikante Preisimpulse auslösen und die Marktdynamik nachhaltig beeinflussen.

Trotz des innovativen Charakters des Vorschlags bleiben kritische Stimmen nicht aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich bisher skeptisch gegenüber Kryptowährungen als Reservewährung geäußert.

Ulrich Bindseil, Generaldirektor der EZB, warnte vor den potenziellen Umverteilungseffekten eines anhaltenden Bitcoin-Preisanstieg.

Auch auf globaler Ebene ist die Debatte kontrovers. Lesetja Kganyago, Gouverneur der südafrikanischen Zentralbank, äußerte während des Weltwirtschaftsforums Bedenken gegenüber der Idee, Bitcoin als Reservewährung zu etablieren.

Er argumentierte, dass eine solche Entscheidung nicht auf Basis vereinzelter Industrieinteressen getroffen werden sollte.

Bitcoin (BTC)-Preisanalyse

In den letzten 24 Stunden verzeichnete der BTC-Kurs einen leichten Anstieg von 0,91 % auf 98.901,97 $ zum Redaktionszeitpunkt (06.02.2025, 11:47 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche hingegen gab es einen Abwärtstrend, mit einem Minus von 5,96 %.

 

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