• Das Handelsgericht urteilt, dass der Internationale Emergency Economic Powers Act (IEEPA) dem Präsidenten keine unbegrenzten Zollbefugnisse verleiht.
  • Analysten bewerten die Entscheidung als möglichen Wendepunkt für globale Wertschöpfungsketten und makroökonomische Risikoprämien.
  • Diese Entscheidung könnte den weltweiten Zollkrieg beenden und neue Allzeithochs für Bitcoin und XRP ermöglichen.

Der dreiköpfige Richter­senat des U.S. Court of International Trade hat am 28. Mai 2025 einstimmig entschieden, dass Donald Trump beim Erlass seiner umfassenden „Liberation-Day“-Zölle die Befugnisse des IEEPA überschritten hat.

Das Gericht stellte klar, dass allein der Kongress das Recht besitzt, breit angelegte Importabgaben zu definieren. Deshalb entfällt die rechtliche Grundlage für sämtliche auf dieser Executive Order beruhenden Abgaben – ein Signal, das den Handlungsspielraum künftiger Regierungen beim Einsatz wirtschaftlicher Notstandsrechte spürbar einschränkt.

Unmittelbar nach Verkündung des Urteils diskutieren Import­firmen, ob bereits gezahlte Abgaben rückforderbar sind. Gleichzeitig dürften Zollbehörden vor der Aufgabe stehen, betroffene Warenströme neu zu klassifizieren. Analysten verweisen darauf, dass der Entscheid zwar eng gefasst ist, aber trotzdem Präzedenzwirkung für weitere Verfahren gegen Section-301- oder Section-232-Zölle entfalten könnte.

Resonanz der Märkte und frische Krypto-Impulse

In der ersten Reaktion schwankten Termin­märkte für Industriemetalle und Agrargüter. Risikoaufschläge auf globalisierte Lieferketten fielen leicht. Parallel stützt das Urteil das Narrativ, dass geld- und handelspolitische Planbarkeit wieder an Bedeutung gewinnt – ein Faktor, der traditionell auch die Allokation in alternative Vermögenswerte wie Bitcoin beeinflusst.

Am 28. Mai verzeichneten US-Spot-Bitcoin-ETFs Nettozuflüsse von insgesamt 385 Mio. USD. Allein BlackRocks IBIT nahm 409 Mio. USD auf – der stärkste Tageswert seit März. Nur einen Tag später kündigte Block Inc. auf der Bitcoin-2025-Konferenz an, Bitcoin-Zahlungen ab der zweiten Jahres­hälfte 2025 in alle Square-Terminals zu integrieren, abgewickelt über das Lightning Network.

Beide Entwicklungen unterstreichen den wachsenden institutionellen Appetit auf regulierte Bitcoin-Exposures und die technische Reife für Alltags­transaktionen. Für den Bitcoin-Markt bedeutet das einerseits zusätzliche Liquidität über ETF-Kanäle, andererseits neue Payment-Use-Cases, die die Netzwerknachfrage stärken.

In Kombination mit einer potenziell de-eskalierenden Welt­handelssituation könnte diese Doppelwirkung die Attraktivität von Bitcoin und XRP als globale, zollfreie Wertaufbewahrungs- und Transfermedien weiter erhöhen.