• Ein 2014 aufgetauchter E-Mail-Verlauf zeigt, dass das Ripple-Konzept bereits 2004 entstand, damals als Plattform für Direktüberweisungen ohne Blockchain oder Kryptowährung, während die heutige Kryptowährung XRP erst 2012 lanciert wurde.
  • Parallel dazu prägen 2025 Bitcoin mit starken ETF-Zuflüssen und Ripple mit technischer Aufwertung und globaler Zahlungsinfrastruktur den Kryptomarkt.

Ein wieder aufgetauchter E-Mail-Verlauf von 2014 hat das Interesse an den frühen Ursprüngen von Ripple neu entfacht und zeigt, dass das Projekt konzeptionell mehrere Jahre vor Bitcoin begann. Die Korrespondenz enthält Kommentare der Tech-Journalistin Bailey Reutzel und weiterer Analysten.

Gemäß der E-Mail stellte Ryan Fugger das erste Ripple-Konzept bereits 2004 vor. Unter dem Namen RipplePay baute er eine Plattform, die Direktüberweisungen zwischen Nutzern ohne Bankintermediär ermöglichen sollte – damals noch ohne Blockchain und ohne Kryptowährung.

Vom Zahlungsnetzwerk zur Kryptowährung

Im Jahr 2011 begannen Jed McCaleb, Arthur Britto und David Schwartz mit dem Aufbau eines neuen Ledger-Systems, das ohne energieintensives Proof-of-Work-Mining auskommen sollte. McCaleb überzeugte Fugger, sein ursprüngliches Konzept einzubringen, woraufhin die Plattform an ihn überging. Gemeinsam mit Chris Larsen gründete McCaleb anschließend ein Unternehmen, das zunächst NewCoin, dann OpenCoin und schließlich Ripple hieß.

2012 folgte die Einführung des XRP Ledgers. Die Gründer übertrugen 80 Milliarden XRP an das Unternehmen. McCaleb erhielt 9,5 Milliarden XRP, die er bis 2022 vollständig veräußerte. Obwohl das Ripple-Konzept auf das Jahr 2004 zurückgeht, kam Bitcoin der Welt 2009 als erste funktionsfähige Kryptowährung zuvor. XRP wurde vier Jahre später, 2012, lanciert.

In der Diskussion aus dem Jahr 2014 bemerkte Reutzel, Mitgründer Chris Larsen habe das steigende Interesse an Bitcoin erkannt und Ripple als Krypto-Projekt repositioniert:

„Larsen hat Ripple als Kryptowährung gepusht, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.“

Ein anderer Teilnehmer, Jeffrey Cliff, ergänzte: „Ripple ist älter als Bitcoin“, betonte jedoch, dass es ursprünglich nicht als Kryptowährung gedacht war. Wie wir bereits berichteten, hat Morgan Stanley Ripple bereits als mögliche Alternative zu SWIFT bezeichnet.

In weiteren Entwicklungen veröffentlichte das Finanzministerium von Palau eine Prüfung seines Stablecoin-Pilotprojekts in Partnerschaft mit Ripple. Das Office of the Public Auditor bewertete Struktur und Ergebnisse des Versuchs, bei dem untersucht wurde, ob digitale Währungen öffentliche und private Wirtschaftssysteme Palaus unterstützen können.

Bitcoin und Ripple dominieren den Kryptomarkt in 2025

Bitcoin führt die Krypto-Adaption weltweit deutlich an. Seit dem Start der Spot-ETFs im Januar verwalten zehn Bitcoin-ETFs zusammen fast 140 Milliarden US-Dollar. Allein BlackRocks iShares Bitcoin Trust übersprang jüngst die Marke von 70 Milliarden. Die stete ETF-Nachfrage trifft auf schrumpfendes Handelsangebot, weil immer mehr Unternehmen BTC als Reserve horten. Strategy hält nach dem letzten Kauf 592 345 BTC, ProCap 3 724 BTC, GameStop 4 710 BTC und Metaplanet inzwischen 11 111 BTC. Diese Kombination aus passiven ETF-Strömen und aktiven Firmenkäufen verankert Bitcoin als digitales Gold und verstärkt den Liquiditätsabfluss von Börsen.

Ripple setzt dagegen auf den Ausbau regulierter Zahlungsinfrastruktur. Seit April ist der USD-gedeckte Stablecoin RLUSD im Ripple-Netzwerk live und erlaubt Banken wie FinTechs sofortige Dollar-On-Ramps. Parallel bestätigte Palau den erfolgreichen Abschluss seines nationalen Stablecoin-Piloten, der komplett auf dem XRP Ledger lief.

Darüber hinaus erhält der XRP Ledger mit dem Release 2.5.0 eine substanzielle technische Aufwertung: Batch-Transaktionen, ein erweitertes Token-Escrow-Framework sowie autorisierte DEX-Kontrollen adressieren gezielt die Anforderungen institutioneller Anwender. Gleichzeitig vertieft sich die Kapitalmarktnachfrage.

Der an der CME gehandelte XRP-Futures-ETF erzielte im ersten Monat ein Handelsvolumen von über 500 Millionen US-Dollar, während ein Spot-ETF dem SEC-Zulassungsverfahren entgegenseht. Neue Zahlungsallianzen in Portugal, Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten erhöhen die Reichweite von Ripple auf mehr als 70 Länder und festigen die Position von XRP als Brückentoken für tokenisierte Fiat- und Stablecoin-Ströme.