- BlackRocks Bitcoin-ETF erreicht in nur 341 Tagen ein verwaltetes Vermögen von 70 Milliarden US-Dollar – ein neuer Rekord, obwohl die institutionelle Durchdringung noch in einem sehr frühen Stadium liegt und erhebliche Wachstumsspielräume bietet.
- Ethereum-ETFs tun sich schwerer, institutionelle Anleger zu überzeugen, da ihr Narrativ stärker auf Technologie-Use-Cases als auf Bitcoins klar verständliche monetäre Alternative abzielt.
Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock verzeichnet ein beispielloses Wachstum. Gleichwohl sieht der weltgrößte Vermögensverwalter darin erst den Auftakt eines umfassenderen Zyklus institutioneller Krypto-Adoption. In nur 341 Tagen kletterte das verwaltete Vermögen des Bitcoin-ETF auf 70 Milliarden US-Dollar – ein branchenweiter Rekord.
Robert Mitchnick, BlackRocks Head of Digital Assets, betonte in der Bloomberg-Sendung ETF IQ am 9. Juni, dass die institutionelle Beteiligung trotz dieses rasanten Wachstums “noch ganz am Anfang” stehe. Besonders Vermögensberater und Pensionskassen würden erst schrittweise ihr Exposure erhöhen.
Der Erfolg des Bitcoin-ETF übertrifft sämtliche bisherigen ETF-Einführungen. IBIT brauchte nicht einmal ein Jahr für Meilensteine, für die der bisherige Rekordhalter GLDY (Gold-ETF von BlackRock) 1.691 Tage benötigt hatte. Treiber sind sowohl rege Privatanleger-Nachfrage als auch neue professionelle Allokationsstrategien.
Institutionelle Hürden sinken weiter
Große Finanzhäuser durchlaufen derzeit beschleunigte Due-Diligence-Prozesse, um Bitcoin-ETFs für Mandate zuzulassen. Laut Mitchnick werden die Entscheidungszyklen inzwischen eher in Quartalen als in Jahren gemessen – ein deutlicher Bruch mit bisherigen Genehmigungszeiträumen.
Die Prüfungen umfassen detaillierte Risiko- und Liquiditätsanalysen. Sobald interne Hürden fallen, dürfen Berater ihren Klienten Bitcoin-ETFs in die Portfolioallokation aufnehmen. Beobachter erwarten, dass dieser Trend anhält, sofern Regulierungsbehörden ihrerseits weiter Sicherheit vermitteln.
Bitcoin gewinnt institutionell an Attraktivität, weil seine Korrelation zu traditionellen Anlageklassen gering oder sogar negativ ist. Diese Diversifikationseigenschaft macht Bitcoin zu einer gefragten Beimischung in Multi-Asset-Portfolios.
Ethereum-ETF steht vor anderen Hürden
BlackRocks geplanter iShares Ethereum Trust zielt laut Mitchnick stärker auf Privatanleger, da sich der institutionelle Investment-Case für Ethereum grundlegend von dem für Bitcoin unterscheidet. Während Bitcoin als digitale Wertaufbewahrung überzeugt, liegt Ethereums Wertversprechen in seiner Rolle als Infrastruktur für Smart-Contracts – eine wesentlich komplexere Story für Risikoteams.
Viele Institutionen schätzen Bitcoins klaren Use-Case als digitales Gold. Diese Einordnung erleichtert Bewertungsmodelle und Risikoabwägungen deutlich mehr als die vielfältigen, aber schwerer greifbaren Technologie-Narrative rund um Ethereum.
Parallel dazu plant JPMorgan, seinen Handels- und Vermögensverwaltungskunden künftig die Verpfändung von Bitcoin-ETFs als Kreditsicherheit zu ermöglichen – eine bemerkenswerte Kehrtwende für das größte US-Institut.
Zum Redaktionszeitpunkt wird Bitcoin bei 107.624 US-Dollar gehandelt.
Der Erfolg des BlackRock-Bitcoin-ETF markiert damit erst die Frühphase institutioneller Krypto-Adoption.