• Steuerfreiheit für Bitcoin nach 12-monatiger Haltedauer bleibt vorerst bestehen.
  • Koalitionsvertrag enthält nur vage Hinweise zur Regulierung von Kryptowerten ohne konkrete Maßnahmen.

Der neue Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD wurde heute von den Parteivorsitzenden präsentiert, doch für Krypto-Investoren gibt es zunächst Entwarnung. Die von der SPD angestrebte Abschaffung der einjährigen Steuerbefreiungsfrist für Bitcoin, XRP und „digitale Vermögenswerte“ hat keinen Eingang in das Regierungsprogramm gefunden.

Krypto-Besteuerung bleibt unangetastet

Die aktuelle Rechtslage, nach der Veräußerungsgewinne bei privaten Krypto-Investitionen nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei bleiben, wird vorerst nicht angetastet. Dies stellt einen Rückschlag für die SPD dar, die sich für eine Angleichung an die Besteuerung klassischer Finanzanlagen eingesetzt hatte.

Die Grünen hatten bereits 2024 kritisiert, dass Krypto-Vermögen gegenüber traditionellen Anlagen wie Aktien und Fonds, die pauschal mit 25 Prozent besteuert werden, steuerlich bevorzugt würden. Diese Argumentation fand bei der SPD Anklang, konnte sich jedoch nicht in den Koalitionsverhandlungen durchsetzen.

Minimale Erwähnung im Vertragswerk

Bei genauer Durchsicht des Koalitionsvertrags finden sich lediglich vage Hinweise zur „Regulierung Kryptowerte, Grauer Kapitalmarkt und Schattenbanken“ in Zeile 1601. Konkrete Maßnahmen oder spezifische Pläne für Bitcoin und andere Kryptowährungen werden nicht genannt.

Die einzige weitere relevante Erwähnung findet sich in den Zeilen 1495-1496, wo ein kurzer Nebensatz zur Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene steht. Auch dieser bleibt unspezifisch und enthält keine direkten Aussagen zu Kryptowährungen. Die Verhandlungen zu dieser Steuer laufen bereits seit 2011 mit begrenzten Fortschritten.

Die Zurückhaltung im Koalitionsvertrag deutet darauf hin, dass Kryptowährungen derzeit keine Priorität in der Finanzpolitik der kommenden Bundesregierung darstellen. Für Krypto-Investoren bedeutet dies zunächst eine Fortsetzung des Status quo, während andere finanzpolitische Themen offenbar im Vordergrund stehen.

Für die Blockchain-Branche in Deutschland bleibt die regulatorische Landschaft damit vorerst stabil. Die ursprüngliche Intention, langfristiges Investieren zu fördern und den Krypto-Standort Deutschland zu stärken, wird durch die Beibehaltung der aktuellen Steuerregelung weiterhin unterstützt.