• Zwei kriminelle Hauptgruppen organisieren ausgeklügelte Betrugsmaschen gegen Coinbase-Kunden.
  • Zwischen Dezember 2024 und Januar 2025 wurden schätzungsweise 65 Millionen $ von Usern gestohlen.

Die renommierte Kryptowährungsbörse Coinbase sieht sich mit einer alarmierenden Zunahme von Social-Engineering-Betrügereien konfrontiert, die ihre User jährlich über 300 Millionen $ kosten.

Diese schockierende Enthüllung stammt aus einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung des bekannten On-Chain-Analysten ZachXBT in Zusammenarbeit mit dem Forscher Tanuki42.

Die Ergebnisse offenbart ein besorgniserregendes Ausmaß an finanziellen Verlusten durch ausgeklügelte Betrugsmaschen.

Allein im Zeitraum von Dezember 2024 bis Januar 2025 wurden schätzungsweise 65 Millionen $ von Coinbase-Nutzern entwendet.

Diese Zahl stellt jedoch vermutlich nur die Spitze des Eisbergs dar, da sie weder Supportanfragen bei Coinbase noch Anzeigen bei Strafverfolgungsbehörden berücksichtigt.

Präventionsmaßnahmen und Kritik an Coinbase

Die Vorgehensweise der Betrüger ist raffiniert und effektiv. Sie kontaktieren potenzielle Opfer über gefälschte Telefonnummern und nutzen persönliche Informationen aus Datenlecks, um Vertrauen aufzubauen.

Unter dem Vorwand, unbefugte Zugriffsversuche auf das Konto des Usern festgestellt zu haben, senden die Kriminellen gefälschte E-Mails, die täuschend echt aussehen und sogar fingierte Fallnummern enthalten.

Die Opfer werden dann angewiesen, ihre Vermögenswerte auf eine Coinbase Wallet zu transferieren und eine bestimmte Adresse zu autorisieren, wodurch die Betrüger letztendlich die Kontrolle über die Assets erlangen.

Die Untersuchung wirft ein kritisches Licht auf die Sicherheitsmaßnahmen von Coinbase. ZachXBT argumentiert, dass die Börse mehr unternehmen könnte, um diese Betrügereien zu verhindern.

Vorgeschlagene Maßnahmen umfassen die Einführung eines speziellen Kontotyps für Anfänger und ältere User mit Abhebungsbeschränkungen, verbesserten Kundensupport sowie eine aktivere Rolle bei der Kennzeichnung verdächtiger Adressen und der Blockierung von Phishing-Domains.

Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass konkurrierende Börsen wie Kraken, OKX und Binance offenbar nicht im gleichen Maße von solchen Betrugsaktivitäten betroffen sind.

Dies wirft Fragen zur Effektivität der derzeitigen Sicherheitsarchitektur von Coinbase auf.

Trotz dieser gravierenden Sicherheitsbedenken erkennt der Bericht auch positive Aspekte von Coinbase an, darunter die Entwicklung der Base-Blockchain, Asset-Recovery-Tools und das juristische Engagement gegen die US-Börsenaufsicht SEC.

Dennoch überwiegt die Kritik an der mangelnden Fähigkeit, die finanziellen Verluste der User zu verhindern.

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