- Die EZB hält einen Bitcoin-Preis von 10 Millionen Dollar für plausibel, warnt jedoch vor fehlenden wirtschaftlichen Grundlagen.
- Bitcoin könnte laut Prognosen von Experten in den nächsten Jahren auf mindestens 100.000 Dollar steigen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit ihrer Einschätzung, dass ein Bitcoin-Preis von bis zu 10 Millionen US-Dollar möglich ist, für Aufsehen gesorgt. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht, der sich unter dem Titel „The distributional consequences of Bitcoin“ mit der Entwicklung von Kryptowährungen auseinandersetzt, beleuchtet diese kontroverse Aussage. Während ein solch extremer Kurs vor allem durch optimistische Prognosen von Krypto-Befürwortern wie Cathie Wood und Robert F. Kennedy Jr. in den Raum gestellt wird, gibt die EZB zu bedenken, dass es für diese Zahlen keinerlei ökonomische Grundlage gibt.
EZB warnt vor wirtschaftslosen Bitcoin-Prognosen
Im besagten Bericht kritisiert die EZB die Argumentation der Bitcoin-Befürworter, die den Fokus immer mehr auf das Versprechen hoher Kapitalgewinne lenken, statt auf den eigentlichen wirtschaftlichen Nutzen von Bitcoin. Es wird darauf hingewiesen, dass der aktuelle Marktpreis von Bitcoin, der derzeit bei etwa 50.000 bis 60.000 US-Dollar liegt, in den Augen der EZB nur bedingt sinnvoll ist. Laut dem Bericht könnte theoretisch jede Preisvorstellung für Bitcoin plausibel erscheinen, seien es 10 Millionen Dollar oder mehr.
Allerdings sei keine dieser Preisprognosen durch fundamentale wirtschaftliche Faktoren gestützt. Dies unterstreicht die EZB, indem sie betont, dass der Bitcoin-Preis eine extreme Volatilität aufweise und jegliche Vorhersage zu seiner zukünftigen Entwicklung daher spekulativ sei.
Ein weiterer kritischer Punkt der EZB betrifft die Marktkapitalisierung von Bitcoin. Die Zentralbank mahnt, dass einige Befürworter von Bitcoin dessen Marktwert in einer Größenordnung voraussagen, die die Marktkapitalisierung von Aktien und Gold kombiniert übersteigen würde. Dabei verweist die EZB auf den globalen Anleihemarkt, dessen Volumen auf etwa 130 Milliarden Euro geschätzt wird.
Solche extremen Vorhersagen seien nicht nur unrealistisch, sondern auch potenziell schädlich, da sie Anleger in eine falsche Sicherheit wiegen könnten.
Trotz der skeptischen Haltung der EZB gibt es weiterhin prominente Stimmen, die an einen massiven Kursanstieg von Bitcoin glauben. Wall-Street-Größen und erfahrene Analysten haben prognostiziert, dass der Bitcoin-Preis im aktuellen Bullenzyklus auf mindestens 100.000 US-Dollar ansteigen wird. Insbesondere Cathie Wood, CEO von Ark Invest und Michael Saylor, Vorsitzender von MicroStrategy, halten an ihrer Vorhersage fest, dass Bitcoin bis zum Jahr 2030 sogar die Millionengrenze überschreiten könnte.
Diese Prognosen basieren auf mehreren Faktoren, darunter die steigende Akzeptanz von Bitcoin durch globale Unternehmen, technologische Fortschritte in der Blockchain-Technologie und die mögliche Zulassung von Bitcoin-ETFs. Jedoch hat der kritische Bericht der EZB Zweifel gesät, ob diese optimistischen Vorhersagen wirklich tragfähig sind. Der Analyst Tuur Demeester warnt sogar, dass die negative Darstellung von Bitcoin in dem EZB-Bericht genutzt werden könnte, um strengere Regulierungen oder gar ein Verbot von Bitcoin im Euroraum zu rechtfertigen.
Bitcoin-Maximalisten wie Max Keiser, die an den langfristigen Erfolg der Kryptowährung glauben, bleiben dennoch optimistisch. Keiser geht davon aus, dass Bitcoin in naher Zukunft auf 220.000 US-Dollar steigen könnte, wobei er Gold als wichtigen Faktor für diese Bewegung sieht.
Der beliebte Krypto-Analyst Michael van de Poppe äußerte sich ebenfalls optimistisch und erklärte:
„Ich denke, wir stehen kurz davor, ein neues Allzeithoch zu erreichen. Ob es in diesem oder nächsten Monat geschieht, bleibt abzuwarten, aber der Bullenmarkt ist da.“
Bitcoin (BTC)-Preisanalyse
In den letzten 24 Stunden verzeichnete der BTC-Kurs einen leichten Rückgang von 0,32 % auf 68.208,16 $ zum Redaktionszeitpunkt (21.10.2024, 14:06 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche hingegen gab es einen Aufwärtstrend, mit einem Plus von 5,22 %.
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