• LVRG-Research-Direktor Nick Ruck beobachtet, dass sich der klassische Halving-Zyklus 2025 nicht mehr so verhält wie in früheren Runden, vor allem wegen dauerhafter institutioneller Zuflüsse.
  • Er erwartet kurzfristige Konsolidierungen aufgrund des Makroumfelds, geht aber von einer verlängerten Bullenphase bis 2026 aus, getragen von strukturellem Kapitalzufluss und veränderten Marktmechaniken.

Lange war die Erzählung einfach: Halving, exponentieller Bullrun, brutaler Crash – und dann wieder von vorn. Für Nick Ruck, Director bei LVRG Research, ist dieses Muster 2025 nur noch eingeschränkt gültig.

Gegenüber Cointelegraph erklärte er, dass sich der Halving-Zyklus in diesem Jahr erkennbar zu „entkoppeln“ beginne. Der zentrale Grund sei die anhaltende Nachfrage institutioneller Investoren über Spot-ETFs und Corporate-Treasuries.

Diese Ströme hätten den erwarteten Einbruch nach dem Peak deutlich abgemildert und die Volatilität im Vergleich zu früheren Zyklen sichtbar reduziert.

Statt eines klassischen Blow-off-Tops mit anschließender 80-Prozent-Korrektur sehe man eher eine Reihe tiefer Konsolidierungen in einem übergeordneten Aufwärtstrend.

Bullenmarkt mit Makro-Bremsklötzen – aber Verlängerung ins Jahr 2026

Ruck warnt dennoch vor kurzfristigen Rücksetzern. Makroökonomische Faktoren – Zinsniveau, Liquidität, geopolitische Risiken – könnten in den kommenden Monaten immer wieder für Phasen der Konsolidierung sorgen.

Gleichzeitig erwartet er, dass der aktuelle Bullenmarkt nicht abrupt endet, sondern sich bis 2026 verlängert. Triebfedern seien „ongoing structural inflows“ – also ETF-Zuflüsse, Treasury-Käufe und der wachsende Einsatz von Bitcoin in institutionellen Strategien – sowie ein sich wandelndes Marktgefüge: mehr professionelle Marktteilnehmer, tiefere Derivatemärkte und eine breitere Akzeptanz von BTC als eigenständiger Makro-Baustein.

Kurz gesagt: Der Taktgeber des Zyklus verlagert sich vom Halving allein hin zu einer Kombination aus Angebotsmechanik und strukturellem Kapitalfluss – mit potenziell weniger dramatischen Abstürzen, aber auch einer komplexeren, über mehrere Jahre gestreckten Bullenphase.