- JPMorgan sieht den kurzfristigen Bitcoin-Trend davon abhängen, ob Strategys EV/BTC-Verhältnis über 1 bleibt und damit Zwangsverkäufe vermeidet.
- Das Research-Modell der Bank bewertet Bitcoin mittelfristig bei etwa 170.000 US-Dollar, vorausgesetzt, Marktrisiken rund um Strategy und MSCI klären sich.
In einer aktuellen Einschätzung verknüpft JPMorgan die kurzfristige Bitcoin-Entwicklung eng mit der Kapitalstruktur von Strategy (Ticker: MSTR). Die Softwarefirma gilt als größte börsennotierte Bitcoin-Treasury und wird von der Bank über ein EV/BTC-Ratio beobachtet – also das Verhältnis von Unternehmenswert zum Wert der BTC-Reserven.
Dem Bericht zufolge liegt dieser Wert aktuell bei 1,13. Solange das Verhältnis über 1 bleibt, sieht die Bank keinen unmittelbaren Verkaufsdruck auf ihre Bitcoin-Bestände. Zusätzlich bietet ein Liquiditätspuffer von rund 1,44 Milliarden US-Dollar Unterstützung, der laut Analyse die Schuldentilgung und die laufenden Kosten für etwa zwei Jahre decken kann.
Sollte das Verhältnis jedoch unter 1 fallen, könnten Anleger zunehmend befürchten, dass MSTR Bitcoin verkaufen muss, um die Bilanz zu stabilisieren – was den Markt entsprechend belasten würde.
MSCI-Entscheidung als kurzfristiger Katalysator
Ein zweiter Hebel ist die Indexzugehörigkeit. Am 15. Januar entscheidet MSCI über die weitere Aufnahme von MSTR. Bleibt die Aktie im Index, erwartet JPMorgan eine potenzielle Erholung beim Bitcoin-Preis, weil Zwangsumschichtungen ausbleiben. Sollte MSTR entfernt werden, sei der Effekt nach Ansicht der Bank bereits weitgehend im Kurs eingepreist.
Trotz dieser kurzfristigen Unsicherheiten bleibt JPMorgan im Modell konstruktiv. In ihrem mittelfristigen Bewertungsrahmen veranschlagt die Bank einen fairen Wert von rund 170.000 US-Dollar pro Bitcoin – vorbehaltlich der üblichen Annahmen zu Adoptionsgrad, ETF-Zuflüssen und Makro-Liquidität.






