- Ein Spar-Supermarkt in Zug akzeptiert ab sofort Bitcoin-Zahlungen über das Lightning Netzwerk.
- Die Schweiz untermauert damit ihre Vorreiterrolle bei der Adaption von Kryptowährungen, mit über 1.000 Unternehmen, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren.
Der globale Einzelhandelskonzern Spar hat in einem Supermarkt in Zug, Schweiz, Bitcoin-Zahlungen eingeführt und damit einen signifikanten Schritt in der Adaption von Kryptowährungen für alltägliche Einkäufe vollzogen. Die Implementierung nutzt das Lightning Netzwerk für schnelle Transaktionen und ermöglicht es Kunden, direkt an der Kasse mit BTC zu bezahlen.
Neues Zahlungssystem basiert auf einfacher QR-Code-Technologie
Die Bitcoin-Zahlungsoption wurde kürzlich in Betrieb genommen und der BTC Map, einer Community-Ressource, die Unternehmen auflistet, welche Kryptowährungen akzeptieren, hinzugefügt. DFX Swiss, das Unternehmen hinter der Zahlungslösung, gab die Entwicklung am 17. April bekannt.
„Diese SPAR-Filiale ist einer der ersten Supermärkte in der Schweiz, in denen man direkt an der Kasse mit Bitcoin über LNURL bezahlen kann“,
so DFX Swiss in ihrer Ankündigung. Ihre OpenCryptoPay-Lösung etabliert einen offenen Peer-to-Peer-Standard für Kryptowährungstransaktionen im Einzelhandel. Der Zahlungsvorgang gestaltet sich nutzerfreundlich. Laut Rahim Taghizadegan, Direktor der Bitcoin Association Switzerland, scannen die Kunden einen statischen QR-Code und transferieren Satoshis (die kleinste Einheit von Bitcoin). Der Kassierer erhält umgehend eine Bestätigung und schließt die Transaktion ab.
„Ich habe Phoenix Wallet für das Lightning Network verwendet, aber im Grunde funktioniert alles“,
erklärte Taghizadegan. Er fügte hinzu, dass eine breite Akzeptanz durch die Kunden eine landesweite Einführung in den Spar-Filialen nach sich ziehen könnte.
Schweiz festigt Position als Krypto-Hub
Die Schweiz hat sich als führend bei der Adaption von Kryptowährungen etabliert. Gemäß den Daten der BTC Map akzeptieren 1.013 Unternehmen im ganzen Land Bitcoin-Zahlungen. Die Schweizer Stadt Lugano sorgte 2023 für Aufsehen, als sie begann, Bitcoin und Tether für sämtliche städtischen Gebühren zu akzeptieren und sich damit als eine der ersten Stadtverwaltungen weltweit für Kryptowährungen zu positionieren.

Das Blockchain-Ökosystem des Landes, bekannt als Crypto Valley, hat ein bemerkenswertes Wachstum erfahren. Im Jahr 2024 überstieg seine Bewertung 593 Milliarden US-Dollar, was einem jährlichen Anstieg von 55 % entspricht. Von den 50 bedeutendsten Unternehmen in diesem Ökosystem haben 17 den Unicorn-Status mit einer Bewertung von einer Milliarde US-Dollar oder mehr erreicht.
„Eine Schweizer Branche, in der die 50 größten Unternehmen eine Bewertung von 593 Milliarden Dollar aufweisen und deren Finanzierungsmedian den globalen Median übertrifft, zeugt von Vision und Resilienz“,
kommentierte Mathias Ruch, Gründer und CEO von CV VC.
Die Einführung von Kryptowährungen bei Spar ist angesichts der globalen Präsenz des Unternehmens von Bedeutung. Der Einzelhändler betreibt über 13.900 Geschäfte in 48 Ländern, bedient täglich etwa 14,7 Millionen Kunden und beschäftigt weltweit 450.000 Mitarbeiter. Die Akzeptanz von Bitcoin könnte die Wahrnehmung und das Vertrauen der Konsumenten in Kryptowährungszahlungen weltweit beeinflussen.
Ein wiederkehrender Kritikpunkt an der Blockchain-Technologie ist die komplexe Nutzererfahrung, die eine breite Akzeptanz behindert. Die Implementierung bei Spar adressiert diese Bedenken durch die Fokussierung auf Einfachheit. Das QR-Code-System erfordert minimale technische Kenntnisse und macht Kryptowährungstransaktionen für den Durchschnittsverbraucher zugänglich.
Die Schweizer Finanzmarktaufsichtsbehörde verfolgt einen ausgewogenen regulatorischen Ansatz gegenüber digitalen Vermögenswerten und schafft so ein Umfeld, in dem Innovationen wie die Bitcoin-Zahlungen von Spar prosperieren können, während gleichzeitig der Konsumentenschutz und die Finanzstabilität gewährleistet werden.
Auch der Schweizer Bankensektor hat ein wachsendes Interesse an digitalen Vermögenswerten gezeigt. Mehrere Schweizer Banken bieten mittlerweile Verwahrungsdienstleistungen für Kryptowährungen wie Bitcoin an. Diese institutionelle Unterstützung bietet eine Basis für Einzelhandelsexperimente wie die Bitcoin-Zahlungen von Spar.
Unserer Meinung nach sollte sich Deutschland von dieser offenen und innovativen Haltung der Schweiz direkt und sofort inspirieren lassen.