- Pavel Durov, Gründer von Telegram, äußerte sich erstmals seit seiner Verhaftung in Frankreich und kritisiert die französischen Behörden für ihr Vorgehen.
- Durov lehnt diplomatische Hilfe von Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten ab und betont, dass Telegram bereit ist, Märkte zu verlassen, die nicht mit den Prinzipien der freien Meinungsäußerung übereinstimmen.
Pavel Durov hat sich nach seiner Verhaftung im August in Frankreich erstmals zu Wort gemeldet. In einer Nachricht, die auf seinem öffentlichen Telegram-Kanal veröffentlicht wurde, äußerte der Tech-Unternehmer sein Erstaunen über die Maßnahmen der französischen Behörden. Der bekannte Krypto-Spezialist Collin Brown teilte dazu kürzlich einen Tweet auf X.
Regarding the question, "There's illegal content on Telegram. How do I take it down?", the #Telegram FAQ page has recently updated its content. They have removed the previous statement: “All Telegram chats and group chats are private amongst their participants. We do not process… pic.twitter.com/VyMw9xn3Xx
— Collin Brown (@CollinBrownXRP) September 6, 2024
Die Änderungen beziehen sich auf die Richtlinien zur Entfernung von illegalen Inhalten und könnten als Reaktion auf wachsenden Druck seitens der Behörden gedeutet werden. Durov erklärte, dass Telegram über einen offiziellen Vertreter in der Europäischen Union verfügt, der alle regulatorischen Anfragen und rechtlichen Ersuchen bearbeitet. Daher sei es schwer nachvollziehbar, warum die Behörden zu der drastischen Maßnahme seiner Verhaftung gegriffen haben.
Durov, der die französische Staatsbürgerschaft besitzt, wies darauf hin, dass die französischen Behörden zahlreiche Möglichkeiten gehabt hätten, ihn zu kontaktieren, ohne ihn festzunehmen. Er betonte, dass er regelmäßig Gast im französischen Konsulat in Dubai sei und eine direkte Kommunikation jederzeit möglich gewesen wäre.
In seiner Erklärung hob Durov auch hervor, dass Telegram bereit sei, sich aus Märkten zurückzuziehen, die der Mission des Unternehmens, freie Meinungsäußerung und Informationsfreiheit zu fördern, entgegenstehen. Er betonte:
„Wir sind bereit, Märkte zu verlassen, die nicht mit unseren Prinzipien vereinbar sind, denn es geht uns nicht um Geld. Wir sind angetrieben von der Absicht, Gutes zu tun und die Grundrechte der Menschen zu verteidigen, besonders dort, wo diese Rechte verletzt werden.“
Durov kritisierte zudem die Entscheidung Frankreichs, ihn persönlich zur Rechenschaft zu ziehen, anstatt gegen das Unternehmen vorzugehen. Er machte deutlich, dass die Verhaftung seiner Person die ohnehin schon angespannte Beziehung zwischen Technologieunternehmen und staatlichen Regulierungsbehörden weiter verschärft.
Frankreich weist Vorwürfe zurück
Kurz nach Durovs Verhaftung äußerte sich der französische Präsident Emmanuel Macron und wies Behauptungen zurück, dass die Verhaftung politisch motiviert gewesen sei. Trotz dieser Aussagen wurden die französischen Behörden international stark kritisiert, insbesondere von der Krypto- und Tech-Community, die die Festnahme als Angriff auf die freie Meinungsäußerung wertete.
Kritik kam auch von Chris Pavlovski, dem Gründer und CEO von Rumble, der Frankreich als
„nicht mehr sicher für Tech-Gründer“
bezeichnete und nach eigenen Angaben Europa verlassen hat, nachdem er von Drohungen seitens der französischen Behörden erfahren hatte. Pavlovski erklärte, dass die Verhaftung von Durov ein Überschreiten einer roten Linie darstelle und kündigte an, alle verfügbaren Mittel zu nutzen, um gegen Zensurbemühungen vorzugehen und die universellen Menschenrechte zu schützen.
Obwohl Durov neben der französischen auch die russische und die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Arabischen Emirate besitzt, lehnte er diplomatische Unterstützung von beiden Ländern ab. Er stimmte jedoch zu, dass die Emiratische Botschaft über seine Situation auf dem Laufenden gehalten wird, wie die französische Regierung mitteilte.
Toncoin (TON)-Preisanalyse
In den letzten 24 Stunden verzeichnete der TON-Kurs einen Anstieg von 3,50 % auf 4,81 $ zum Redaktionszeitpunkt (05.09.2024, 12:42 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche hingegen gab es Abwärtstrend, mit einem Minus von 10,74 %.
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