- Trump bestätigt drei bis vier Kandidaten für die Nachfolge Powells und begründet dies mit seiner Unzufriedenheit über die Zinspolitik der Fed.
- Trump behauptet, Powells Zinspolitik könnte die USA jährlich 900 Mrd. USD an höheren Schuldenzahlungen kosten.
US-Präsident Donald Trump hat bestätigt, dass er eine Liste von drei oder vier Kandidaten für die Nachfolge von Jerome Powell als Vorsitzenden der Federal Reserve in die engere Wahl gezogen hat. Da Powells Amtszeit im Mai kommenden Jahres endet, hat Trump seine Unzufriedenheit mit der derzeitigen Fed-Führung deutlich zum Ausdruck gebracht.
Der Präsident warf Powell vor, die Wirtschaft mit aus seiner Sicht verfehlten Zinsentscheidungen zu belasten. Diese Kommentare verdeutlichen die wachsende Kluft zwischen dem Weißen Haus und der Zentralbank (FED).
Trump kritisiert Powells Politik
Während einer Pressekonferenz am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag griff Trump Powell scharf an und stellte dessen Urteilsvermögen sowie Intellekt infrage. Der Präsident nannte Powell eine „sehr dumme Person“, „schrecklich“ und „geistig durchschnittlich“. Trumps Kritik konzentrierte sich auf Powells Umgang mit den Zinssätzen, die nach Ansicht des Präsidenten das Wirtschaftswachstum bremsen und die Schuldenkosten erhöhen.
Trump warnte, eine zögerliche Zinssenkung werde das Land langfristig massiv belasten. Er argumentierte, dass die USA aufgrund von Powells Kurs am Ende „zwei oder drei Punkte mehr“ Zinsen auf die Staatsverschuldung zahlen könnten.
„Wir werden am Ende 900 Milliarden Dollar pro Jahr an Schulden zahlen müssen“,
sagte Trump und machte Powells Weigerung, die Zinsen rasch zu senken, dafür verantwortlich. Aus seiner Sicht seien aggressive Zinssenkungen unverzichtbar, um weitere wirtschaftliche Belastungen zu verhindern.
Trumps Ärger erschöpft sich nicht in fachlichen Differenzen. Er deutete an, Powells Verhalten könne politisch motiviert sein und darauf abzielen, seine Regierung zu schwächen. Trump betont regelmäßig, die Geldpolitik müsse das Wachstum unterstützen, solange die Inflation überschaubar bleibe.
Mögliche Nachfolger im Blick
Mit dem nahenden Ende von Powells Amtszeit richtet sich der Blick darauf, wer künftig die Federal Reserve führen könnte. Laut Polymarket umfasst Trumps inoffizielle Auswahlliste den ehemaligen Fed-Gouverneur Kevin Warsh, den amtierenden Gouverneur Christopher Waller, Finanzmanager Scott Bessent sowie den Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats Kevin Hassett. Trump bestätigte, dass sich die Liste auf drei bis vier Personen verengt habe, ohne Namen offiziell zu nennen.
Alle Genannten gelten als geldpolitisch eher expansiv und damit näher an Trumps Vorstellungen einer aggressiveren Zinssenkung. Powell wies jüngst darauf hin, dass Zinssenkungen 2025 möglich seien, falls die Inflation nachlasse oder der Arbeitsmarkt an Dynamik verliere. Er betonte zugleich, Entscheidungen der Fed stützten sich auf umfassende Datenanalysen, nicht auf kurzfristigen politischen Druck.
Trump bleibt dennoch skeptisch. Er hält die aktuelle Zinspolitik für hemmend und zeigt sich entschlossen, die Führung der Federal Reserve umzubauen, sollte er nach einer möglichen Wiederwahl die Chance dazu erhalten. Eine expansive Geldpolitik würde auch Kryptowährungen zugute kommen.
Eine expansive Geldpolitik erhöht die Geldmenge, senkt Zinsen und schwächt oft Fiatwährungen. Überschüssige Liquidität sucht renditestarke Anlagen, wodurch Kapital in riskantere Assets fließt. Bitcoin, XRP und andere Kryptowährungen gelten als alternative Wertaufbewahrung sowie Spekulationsobjekte, profitieren von steigender Nachfrage, höheren Kursen und größerer Marktakzeptanz. Zusätzlich begünstigt Inflationserwartung digitales, knappes Angebot erheblich.