- Der ETF-Antrag von Truth Social ist ein ungewöhnlicher Schritt für ein Medienhaus, das mit einem ehemaligen US-Präsidenten verbunden ist.
- ETF-Analysten zweifeln, dass Truth Social im Wettbewerb mit den bereits kostengünstigen und hochliquiden Bitcoin-Fonds bestehen kann.
Trump Media & Technology Group, die Muttergesellschaft von Truth Social, hat bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) eine S-1-Registrierungserklärung für einen Truth Social Bitcoin ETF eingereicht.
Die Einreichung folgt auf ein separates 19b-4-Formular, das die New York Stock Exchange (NYSE) Arca am 4. Juni eingereicht hat. Damit beginnt das formale Prüfverfahren für die Zulassung und den Handel der ETF-Anteile. Laut Antrag wird Yorkville America als Sponsor fungieren, während Foris DAX die Verwahrung der Bitcoin übernimmt.
Struktur und Kerndaten des Fonds
Der Fonds soll den Bitcoin-Kassapreis abbilden und institutionellen Anlegern ein liquides Engagement ermöglichen. Angaben zu Tickersymbol, Startkapital oder Anteilspreis enthält die Einreichung nicht.
Wie bei bestehenden Spot-Produkten wird der ETF physisch unterlegte Bitcoin halten. Foris DAX verwaltet die digitalen Vermögenswerte, während Yorkville America den täglichen Betrieb führt.
Eric Balchunas, ETF-Analyst bei Bloomberg, bezeichnete die Einreichung als einmalig, da sie von einem Unternehmen mit Nähe zu einem früheren US-Präsidenten stamme. Zugleich stellte er die Wettbewerbsfähigkeit des Produkts infrage:
ICYMI details on the Truth Social Bitcoin ETF filing from @VildanaHajric. My take: On one hand, unchartered territory bc its POTUS-linked company, but on other it's a late to the party filing in crowded category where multiple ETFs already are super cheap/liquid. Will be really… pic.twitter.com/gdOMr5IIPJ
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) June 4, 2025
„Der Markt ist bereits mit günstigen, hochliquiden Bitcoin-ETFs gesättigt – es wird schwer, sich durchzusetzen, selbst mit einem prominenten Namen.“
Regulatorische Risiken
Die S-1 offenbart eine ausführliche Risikoaufstellung. Hervorgehoben werden „regulatorische Unsicherheiten/Gegenwinde“, darunter die Einrichtung einer föderalen Krypto-Taskforce und eine von Donald Trump vorgeschlagene strategische Bitcoin-Reserve.
Balchunas verwies auf die Besonderheit dieser Passage:
„Dass der Berater selbst im Risikoabschnitt auftaucht, ist wohl ein Novum – und macht das Dokument bemerkenswert.“
Wann die SEC entscheidet, ist offen. Ein reguläres S-1-Verfahren dauert im Schnitt 240 Tage; sollte die Behörde jedoch neue Leitlinien veröffentlichen, könnte der Prozess kürzer ausfallen.