• In den ersten acht Oktobertagen wurden 21 Krypto-ETF-Anträge bei der SEC eingereicht, insgesamt 31 in den vergangenen zwei Monaten.
  • Trotz politischer Gegenwinde deuten steigende Zuflüsse und positive Preisimpulse auf anhaltende Risikobereitschaft im Krypto-Sektor.

Die ersten Oktobertage bringen eine neue Welle von Krypto-ETF-Anträgen in den USA. Innerhalb von acht Tagen gingen 21 Anmeldungen bei der Börsenaufsicht SEC ein, in den letzten zwei Monaten summiert sich die Zahl auf mindestens 31. Gleichzeitig hat Bitcoin zugelegt, während ETF-Zuflüsse an Tempo gewinnen. Marktteilnehmer sprechen von „Uptober“, einer wiederkehrenden Saisonalität, die im Oktober häufig positive Kursmuster hervorbringt.

ETF-Welle trifft auf Saisonalität

Die aktuelle Antragsflut umfasst eine Mischung aus Spot- und thematischen Strategien und spiegelt das wachsende Interesse institutioneller und semi-institutioneller Anleger wider, regulierte Vehikel für Krypto-Assets zu nutzen. Für Emittenten zählt der frühe Markteintritt, da Gebührenprofile, Liquiditätsqualität und das Market-Maker-Set-up über die langfristige Wettbewerbsfähigkeit entscheiden.

Auf der Nachfrageseite wirkt die Kombination aus Krypto-Spezifika und klassischen ETF-Vorteilen – etwa Verwahrung durch etablierte Dienstleister, tägliche NAV-Ermittlung und standardisierte Handelsinfrastruktur – als Brücke für Anleger, die Exposure ohne direkte Wallet-Führung suchen.

Die Preisentwicklung zu Monatsbeginn signalisiert steigendes Vertrauen im Sektor. Höhere Mittelzuflüsse in Krypto-ETPs und engere Spreads bei stark gehandelten Produkten erleichtern taktische Positionierungen. Gleichzeitig bleibt entscheidend, welche Anträge letztlich Priorität im Prüfkalender erhalten und mit welchen Offenlegungspflichten insbesondere bei Staking, Verwahrung und Liquiditätsmanagement zu rechnen ist.

Makrolage, Politik und der SEC-Kalender

Die Zuversicht fällt in eine Phase politischer Unsicherheit. In den USA beeinträchtigt ein Regierungsstillstand die Arbeitsfähigkeit föderaler Behörden, was auch den SEC-Takt bei Registrierungen und Wirksamkeitserklärungen beeinflussen kann.

In Europa sorgen Entwicklungen in Frankreichs Regierung für erhöhte Volatilitätserwartungen an den Regionenbörsen. Für Krypto-ETFs gilt: Der regulatorische Pfad bleibt ein zentraler Taktgeber für Emissionen und Listungen – unabhängig von der kurzfristigen Marktstimmung.