- Die USA und China einigten sich auf eine 90-tägige Reduzierung der Zölle, wodurch die prognostizierte Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession im Jahr 2025 von nahezu 70 % auf 40 % sinkt.
- Die Finanzmärkte reagierten positiv mit moderaten Gewinnen bei wichtigen Indizes.
- Bitcoin befindet sich noch knapp 5% von seinem Allzeithoch von 109.000 USD entfernt.
Die Vereinigten Staaten und China haben eine Einigung zur Lockerung der Zölle für 90 Tage erzielt. Diese Entwicklung hat zu einem deutlichen Rückgang der prognostizierten Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession im Jahr 2025 geführt. Daten des Prognosemarktes Kalshi zeigen, dass die Rezessionswahrscheinlichkeit auf 40 % gesunken ist. Dies ist der niedrigste Stand seit mehreren Monaten. Anfang dieses Monats lag die Rezessionswahrscheinlichkeit noch bei 69,7 %.
BREAKING: The odds of the US entering a recession in 2025 fall to a new low of 40% following the US-China trade deal announcement. https://t.co/ApjGdG521t
— The Kobeissi Letter (@KobeissiLetter) May 12, 2025
Die Einigung folgt auf hochrangige Gespräche in Genf. US-Finanzminister Scott Bessent leitete die amerikanische Delegation. Der chinesische Vizepremierminister He Lifeng vertrat Peking bei den Verhandlungen. Das Abkommen reduziert die US-Zölle auf chinesische Waren von 145 % auf 30 %. China wird seine Zölle auf amerikanische Produkte von 125 % auf 10 % senken.
Minister Bessent bestätigte eine wichtige politische Kursänderung. Beide Nationen streben keine wirtschaftliche Entkopplung mehr an, sondern konzentrieren sich nun auf den Aufbau einer ausgewogenen Handelsbeziehung. Er merkte an, dass die bisherigen Zollsätze wie Handelsembargos gewirkt hätten. Zudem hätten diese hohen Zölle die kommerzielle Aktivität beider Länder beeinträchtigt.
Marktreaktion und Rezessionswahrscheinlichkeit
Die Finanzmärkte reagierten positiv auf die Nachricht. Der Dow Jones und der Nasdaq verzeichneten moderate Gewinne. Bitcoin stieg über 105.000 US-Dollar, bevor sich BTC zum Redaktionszeitpunkt bei rund 102.500 US-Dollar einpendelte. Der Relative Strength Index von Bitcoin liegt bei 64. Der Kurs notiert weiterhin über dem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt (Simple Moving Average). Diese technischen Indikatoren deuten auf eine anhaltende positive Dynamik hin.
Daten von Kalshi zeigten eine unmittelbare Auswirkung auf die Rezessionsprognosen. Die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession im Jahr 2025 sank nach der Ankündigung um fast 2 Prozentpunkte auf 43 %. Anfang des Jahres lag die Rezessionswahrscheinlichkeit mit 71 % deutlich höher. Diese erhöhten Zahlen spiegelten ernste Inflationsbedenken wider. Auch Störungen der Lieferketten und globale Unsicherheit trugen zu den pessimistischen Aussichten bei.
Mark Zandi, Chefökonom bei Moody’s Analytics, hatte zuvor vor Rezessionsrisiken gewarnt. Seine Bedenken hatten die Marktstimmung deutlich getrübt. Zandis Warnungen fielen mit einem Rückgang der wichtigsten Kryptowährungskurse Anfang des Monats zusammen. Das Abkommen zur Zollsenkung scheint einige dieser Bedenken nahezu ausgeräumt zu haben.
Wirtschaftliche Auswirkungen und zukünftige Aussichten
Das Zollabkommen signalisiert eine potenzielle Entspannung in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und China. Diese Entwicklung erfolgt nach Jahren zunehmender Spannungen. Institutionelle Investoren zeigen nach der Ankündigung eine erhöhte Risikobereitschaft und trieben die Zuflüsse in BlackRocks Bitcoin-ETF auf einen neues Rekordhoch.
Bitcoin befindet sich nur noch unweit vom im Januar erreichten Allzeithoch von knapp 109.000 USD entfernt. Zwar ist BTC vorerst nach dem Durchbrechen der wichtigen Marke von 105.000 USD wieder gefallen, jedoch haben viele Analysten ihre Bitcoin-Prognosen an die neue bullische Situation angepasst. Standard Chartered prognostziert, dass BTC noch vor Ende von Q2 ein neues Allzeithoch von 120.000 USD erreichen könnte.