• Richter John Dorsey hat den Insolvenzplan von FTX genehmigt, was den Weg für Auszahlungen an die Gläubiger ebnet.
  • Trotz der Genehmigung des Plans besteht weiterhin Unsicherheit über die Zukunft der Plattform und eventuelle Pläne für ein „FTX 2.0“.

Nach fast zwei Jahren seit dem Zusammenbruch der Handelsplattform hat Richter John Dorsey vom US-Konkursgericht für den Bezirk Delaware den Insolvenzplan der Kryptobörse FTX genehmigt. Diese Entscheidung ist ein bedeutender Wendepunkt für die Gläubiger, deren Vermögen seit dem Kollaps der Plattform eingefroren war.

Der genehmigte Weg voran

Diese richterliche Genehmigung kommt nach einer Reihe von Entwicklungen und zeigt ein klares Bekenntnis zur Wiedergutmachung. Mit der Zustimmung können nun insgesamt 6,60 Milliarden US-Dollar an die Gläubiger von FTX verteilt werden. Diese Auszahlungen sollen innerhalb der nächsten vier bis acht Wochen beginnen, ein Zeitplan, der von den Gläubigern in der vergangenen Woche bei einer Abstimmung bestätigt wurde, bei der beeindruckende 94% der „Dotcom-Kundenansprüche“ für den Plan stimmten.

Obwohl der Plan auf breite Zustimmung stieß, gab es auch Widerstände, insbesondere von Seiten einiger Gläubigervertrer wie Sunil Kavuri, die lieber eine Auszahlung in Kryptowährungen als in Fiatgeld gesehen hätten. Trotz dieser Gegenvorschläge hat das Gericht nun grünes Licht für die Auszahlungen in Dollar gegeben. Letztendlich werden nun 98 % der Gläubiger 118 % ihres eingefrorenen Kapitals zurückerhalten.

Der Zusammenbruch von FTX, bei dem bis zu 8 Milliarden Dollar von Kundenvermögen durch die Verbindungen zu Alameda Research verloren gingen, war einer der größten in der Geschichte der Kryptowährungen. Unter der Leitung von John Ray III, der nach dem Zusammenbruch die Führung übernahm, wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um das verlorene Vermögen wiederzubeschaffen. Dazu gehörten Klagen gegen konkurrierende Börsen und das Zurückfordern von Spenden, die von Sam Bankman-Fried gemacht worden waren.

Die ungewisse Zukunft der FTX

Trotz der Genehmigung des Insolvenzplans und der anstehenden Auszahlungen bleibt die langfristige Zukunft der Handelsplattform ungewiss. In den frühen Tagen des Konkurses gab es Gespräche über mögliche Investitionen zur Wiederbelebung der Firma, jedoch zeigte sich, dass das Interesse potenzieller Investoren gering war. Ob und wie ein mögliches „FTX 2.0“ aussehen könnte, bleibt vorerst offen.

Währenddessen legte Sam Bankman-Fried, Mitbegründer von FTX, Berufung gegen seine 25-jährige Haftstrafe ein, während die ehemalige CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, ihre zweijährige Strafe akzeptierte und zugab, nicht den Mut gehabt zu haben, sich von der Börse und SBF zu lösen.

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