• Sam Bankman-Fried fordert nach seiner Verurteilung wegen Betrugs einen neuen Prozess unter einem anderen Richter.
  • Seine Anwälte argumentieren, dass FTX lediglich einen Liquiditätsengpass erlebte und nie zahlungsunfähig war.

Die rechtliche Auseinandersetzung um den Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse FTX nimmt eine neue Wendung: Sam Bankman-Fried, der frühere CEO von FTX, hat offiziell Berufung gegen seine Verurteilung eingereicht und strebt einen neuen Prozess an. Seine Anwälte argumentieren, dass der erste Prozess von Anfang an nicht fair war, da wesentliche Beweismittel nicht zugelassen wurden und der Richter, Lewis Kaplan, voreingenommen gegen ihren Mandanten gewesen sei.

Unklarheiten im Prozess

Die juristische Verteidigung von Bankman-Fried legte am 13. September eine Berufung beim US-Berufungsgericht für den zweiten Gerichtskreis vor, in der sie die Verfahrensweise des ersten Prozesses in Frage stellt. Sie behaupten, dass Bankman-Fried bereits vor der Anklageerhebung als schuldig betrachtet wurde – von den Medien, der Gläubigerversammlung von FTX, den Bundesstaatsanwälten und letztlich auch vom Richter Kaplan selbst.

Laut den Anwälten war FTX nie insolvent, sondern lediglich mit einem Liquiditätsengpass konfrontiert. Diese Krise führte zur Offenlegung von schwerwiegendem Betrug und Missmanagement innerhalb der Firma. Jedoch betonen sie, dass Bankman-Fried und sein Team eigentlich über die finanziellen Mittel verfügten, um die Kunden zu entschädigen, obwohl einige der Investitionen nicht sofort liquidierbar waren.

Die Verteidigung kritisiert, dass die Beweisführung der Staatsanwaltschaft unvollständig war und wichtige Gegenevidenzen durch das Gericht nicht zugelassen wurden. Sie behaupten, dass wesentliche Investitionen von Bankman-Fried, wie zum Beispiel in das KI-Startup Anthropic und in die Kryptowährung Solana, tatsächlich weitsichtig und nicht, wie dargestellt, leichtsinnig waren.

Forderung nach einem fairen Prozess

Die Anwälte von Bankman-Fried fordern nun einen neuen Prozess unter einem anderen Richter, um die Möglichkeit zu erhalten, ihre Beweise vollumfänglich zu präsentieren und die Unschuldsvermutung ihres Mandanten zu wahren. Sie argumentieren, dass der Fall FTX eine komplexe Angelegenheit ist, die eine gründliche und unvoreingenommene juristische Prüfung erfordert.

Weiterlesen: FTX plant Verkauf von 177.693 Solana-Coins nach Freigabe aus Staking