- FTX zahlt Emergent 14 Millionen US-Dollar, um Ansprüche auf 55 Millionen Robinhood-Aktien fallen zu lassen.
- Die Einigung ermöglicht es FTX, mehr Geld für seine Gläubiger zu sichern und spart weitere Gerichtskosten.
Die insolvente Kryptobörse FTX hat eine bedeutsame Vereinbarung mit der von Sam Bankman-Fried gegründeten Emergent Technologies abgeschlossen. Dies betrifft Robinhood-Aktien im Wert von über 600 Millionen US-Dollar, was einen Wendepunkt im komplexen Insolvenzprozess von FTX darstellt. Die Transaktion, die am 6. September durch eine Bewegung des FTX-CEO John Ray III im Delaware Bankruptcy Court initiiert wurde, sieht vor, dass FTX 14 Millionen US-Dollar an Emergent zahlt.
Diese Zahlung soll administrative Ausgaben abdecken, die durch den Rückzug Emergents aus einem Antrag entstehen, in dem Ansprüche auf 55 Millionen Robinhood-Aktien und Bargeld geltend gemacht wurden.
Verhandlungen und ihre strategische Bedeutung
Die Verhandlungen, die zu dieser Vereinbarung führten, wurden von John Ray als
„Verhandlungen in gutem Glauben und auf Armlänge“
beschrieben, die frei von jeglicher Kollusion waren.
Emergent Technologies hatte ursprünglich etwa 56 Millionen Robinhood-Aktien im Wert von rund 600 Millionen US-Dollar im Mai 2022 durch eine Vereinbarung mit Bankman-Fried und Alameda Research erworben, der von ihm gegründeten Krypto-Handelsfirma. Die Aktien waren nach der spektakulären Pleite von FTX im November 2022, die eine Chainreaktion in der Kryptowelt auslöste, heftig umkämpft. Mehrere Parteien, darunter FTX, BlockFi, Bankman-Fried selbst und Emergent, beanspruchten das Eigentum oder Rechte an den Aktien, die im Januar 2023 vom Justizministerium beschlagnahmt wurden.
Finanzielle und rechtliche Implikationen
Durch die Einigung, die schließlich zur Rückkauf der Aktien durch Robinhood am 1. September 2023 für etwa 606 Millionen US-Dollar führte, konnte FTX einen wesentlichen Schritt zur Wiederherstellung finanzieller Mittel für seine Gläubiger machen und gleichzeitig zukünftige Gerichtskosten vermeiden. Dieser Schritt ist entscheidend für den Reorganisationsplan von FTX, der darauf abzielt, den Wert für die Gläubiger zu maximieren und die langwierigen rechtlichen Auseinandersetzungen zu minimieren.
Emergent Fidelity Technologies, eine Offshore-Investmentfirma, die von Bankman-Fried und dem ehemaligen FTX-Mitbegründer Gary Wang mitgegründet wurde, hatte bereits im Februar 2023 Insolvenz nach Kapitel 11 angemeldet.
Eine Anhörung zu diesem Antrag ist für den 22. Oktober angesetzt, was weitere Entwicklungen in diesem hochkomplizierten Fall erwarten lässt.
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