• Paul Atkins rechnet damit, dass die komplette Marktinfrastruktur in den USA in den kommenden zwei Jahren auf Blockchain-Technologie umgestellt wird.
  • Er nennt digitale Assets und Tokenisierung als nächste Entwicklungsstufe und verweist auf bessere Transparenz und präziseres Risikomanagement.

SEC-Chef Paul Atkins hat die Erwartungen an die Geschwindigkeit des technologischen Wandels auf den US-Kapitalmärkten erhöht. In einer aktuellen Einschätzung erklärte er, er gehe davon aus, dass der gesamte US-Finanzmarkt innerhalb der nächsten zwei Jahre auf Blockchain-Infrastruktur umsteigen werde.

Dies bezieht sich nicht nur auf den Handel mit Krypto-Assets, sondern auch auf die gesamte Marktstruktur: Abwicklung, Verwahrung, Berichterstattung und Besicherung.

Atkins beschreibt die Entwicklung als nächsten logischen Schritt nach der Digitalisierung des Handels an sich. Nun gehe es um digitale Vermögenswerte, digitale Wertpapierregister und tokenisierte Strukturen, die bisherige Systeme mit manuellem Eingriff und Batch-Abwicklung ablösen könnten.

Tokenisierung als Werkzeug für Transparenz und Risikokontrolle

Besonders hervor hebt Atkins die Rolle der Tokenisierung. Wenn Finanzinstrumente – von Anleihen über Fonds bis hin zu komplexeren Strukturen – als digitale Token auf einer gemeinsamen Infrastruktur geführt werden, ließen sich Eigentumsverhältnisse und Sicherheiten in Echtzeit nachvollziehen.

Das könne, so seine Argumentation, „signifikante Vorteile“ für Transparenz und Risikomanagement bringen. Anstatt auf verstreute Datenbanken und verzögerte Meldungen angewiesen zu sein, bekämen Aufseher und Marktteilnehmer ein deutlich klareres Bild über Positionen, Gegenparteien und Konzentrationsrisiken.

Die eigentliche Bewährungsprobe wird nun darin bestehen, ob Marktteilnehmer, Verwahrstellen und Clearinghäuser diesen ambitionierten Zwei-Jahres-Horizont mitgehen – oder ob regulatorische, technische und politische Reibungen den Zeitplan strecken.