• Tether plant, Ende 2025 eine kostenlose Bitcoin-Mining-Software zu veröffentlichen, die es kleineren Unternehmen ermöglicht, mit großen Mining-Betrieben zu konkurrieren.
  • Bitcoin-Miner diversifizieren zunehmend in KI-Dienstleistungen, da diese höhere Umsätze erwirtschaften als das klassische Krypto-Mining.

Der Stablecoin-Gigant Tether hat angekündigt, seine proprietäre Bitcoin-Mining-Software im vierten Quartal 2025 als Open Source verfügbar zu machen. Damit will das Unternehmen das Bitcoin-Mining demokratisieren, indem es die Eintrittsbarrieren senkt, die kleinere Betreiber bislang vom wettbewerbsintensiven Markt fernhalten.

CEO Paolo Ardoino stellte die Initiative in einem Post auf X vor und erklärte, dass das Bitcoin Mining OS (MOS) neuen Marktteilnehmern erlauben wird, ohne kostspielige Abhängigkeiten von Drittanbietern zu konkurrieren. Die Ankündigung ist der jüngste Schritt von Tether zur Stärkung der Dezentralisierung des Bitcoin-Netzwerks.

Fortschrittliche Architektur unterstützt bestehende Infrastruktur

Die MOS-Plattform setzt auf eine Peer-to-Peer-Internet-of-Things-Architektur, die Skalierbarkeit und Modularität vereint. Ardoino betonte, dass sich das System nahtlos in bestehende Mining-Setups integrieren lässt – von Containern bis zu Energie-Management-Geräten.

Dieser Kompatibilitätsansatz adressiert eine zentrale Branchenherausforderung: Betreiber müssten andernfalls erhebliche Summen investieren, um Hardware auszutauschen oder aufzurüsten, wenn neue Software eingeführt wird. Indem Tether bestehende Systeme unterstützt, dürfte die Akzeptanz bei etablierten Minern deutlich steigen.

Bereits im April unterstrich das Unternehmen sein Engagement für die Dezentralisierung von Bitcoin durch eine Partnerschaft mit dem Ocean Mining Pool. Die Kooperation lenkt Tethers aktuelle und künftige Hashrate auf dezentrale Protokolle zur Blockbildung.

Mining-Industrie sucht nach Einkommensdiversifizierung

Bitcoin-Miner passen ihre Strategien seit dem Halving im April 2024 weiter an, das die Blockbelohnungen halbiert und die Margen unter Druck gesetzt hat. Großbetriebe bewahren zwar Vorteile durch Skaleneffekte und günstige Stromverträge, suchen aber ebenfalls nach zusätzlichen Erlösquellen.

Mehrere führende Mining-Unternehmen haben ihre Rechenzentren auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz umgestellt. Hive Digital berichtet, dass KI-Workloads deutlich höhere Umsätze generieren als das klassische Krypto-Mining. Vorstandsvorsitzender Frank Holmes verweist darauf, dass das institutionelle Interesse an den KI-Fähigkeiten des Unternehmens das Bitcoin-Mining-Geschäft inzwischen überflügelt.

Andere Miner halten beträchtliche Bitcoin-Bestände, um während Bullenzyklen von Kurssteigerungen zu profitieren. Diese Strategie erlaubt es, Wertpotenziale zu realisieren und gleichzeitig das Kerngeschäft aufrechtzuerhalten.

Einige Betreiber verfolgen einen noch fokussierteren Ansatz. So erwirtschaftete das Mining-Unternehmen Cango innerhalb von zwei Monaten mehr als 100 Millionen US-Dollar in Bitcoin, nachdem es Legacy-Aktivitäten abgestoßen hatte, um sich vollständig auf das Mining zu konzentrieren.

Mit seiner Open-Source-Initiative könnte Tether die Wettbewerbslandschaft im Mining neu ordnen, indem es die Markteintrittsbarrieren für neue Teilnehmer senkt. Das Vorhaben folgt dem Branchentrend zu mehr Dezentralisierung und größerer Netzwerksicherheit durch breitere Miner-Beteiligung.