Während die Ansteckungseffekte des Zusammenbruchs von FTX noch nicht vollständig abzuschätzen sind, scheinen Bitcoin-Wale und OGs auf Nummer sicher zu gehen.
Vor allem das Schicksal der Insolvenz von Genesis Trading, DCG und Grayscale schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Bitcoin-Markt. Diese Ungewissheit zeigt sich vor allem in der Kohorte der Bitcoin-Wale und Langzeitbesitzer.
Wie Glassnode in seinem jüngsten Bericht feststellt, deuten die jüngsten On-Chain-Daten darauf hin, dass „das Vertrauen und die finanzielle Position der Wale und der alten Bitcoin-Hasen durch das Ereignis erschüttert wurden.“
Whales, Institutionen und Handelsfirmen nehmen laut Glassnode einen größeren Anteil der Börseneinlagen ein. Die durchschnittliche Höhe der Einlagen ist bei allen großen Börsen deutlich gestiegen.
Dies ist ein Trend, der auch in anderen späten Phasen eines Bärenmarktes zu beobachten war, wie etwa in den Jahren 2018-19. Ein ähnlicher Trend war auch Ende Mai nach dem Zusammenbruch des LUNA-UST-Projekts zu beobachten.
Glassnode schließt aus den Daten, dass ein treibender Faktor die finanzielle Situation der Whales (Inhaber > 1k BTC) sein könnte. Der durchschnittliche Auszahlungspreis der Whale-Kohorte seit der Gründung von Binance am 5. Juli 2017 liegt derzeit bei 17.825 $.
Da der Spotpreis derzeit unter 16.000 $ liegt, ist dies das erste Mal seit März 2020, dass die Whale-Kohorte einen nicht realisierten Verlust hat.
Als Reaktion darauf haben Whales tatsächlich Münzen an Börsen eingezahlt, mit einem Überschuss zwischen 5k und 7k BTC pro Tag an Nettozuflüssen in der letzten Woche,
sagte Glassnode.
Nicht nur Bitcoin-Wale zeigen schwache Hände
Doch nicht nur die Wale, sondern auch die Langzeitbesitzer haben derzeit schwache Hände. So nehmen die Ausgaben von Bitcoin-Langzeithaltern zu.
Laut Glassnode zeigt die Metrik Spent Volume Age Bands (SVAB), dass etwas mehr als 4 % des Gesamtvolumens, das in dieser Woche ausgegeben wurde, von Münzen stammte, die älter als drei Monate sind, was den höchsten Stand im Jahr 2022 darstellt.
Diese relative Größenordnung deckt sich mit einigen der größten in der Geschichte, die oft während Kapitulationsereignissen und weitreichenden Panikereignissen zu beobachten sind,
so das Forschungsunternehmen.
Das BTC-Volumen, das älter als 6 Monate ist, liegt auf dem fünfthöchsten Niveau in der Geschichte. Wie Glassnode feststellt, wurden allein am 17. November über 130.600 BTC ausgegeben. Der 7-Tage-Durchschnitt liegt jetzt bei 50.100 BTC pro Tag.
Seit dem Zusammenbruch von FTX wurden insgesamt 254.000 BTC, die älter als 6 Monate sind, ausgegeben. Dies entspricht etwa 1,3 % des zirkulierenden Angebots. Auf 30-Tage-Basis ist dies der höchste Wert seit dem Bullenmarkt im Januar 2021, als langfristige Investoren Gewinne mitnahmen.
Laut Glassnode bleibt abzuwarten, ob die aktuellen On-Chain-Trends kurzfristiger Natur sind oder ob ein tiefgreifender Vertrauensverlust in den Bitcoin-Markt stattfindet, ausgelöst durch das Betrugsschema von Sam Bankman-Fried:
Eine Verlangsamung und ein Rückgang dieser Kennzahlen würde darauf hindeuten, dass es sich um ein kurzfristiges Ereignis handeln könnte. Mit jedem Tag, an dem diese Trends anhalten, wird es jedoch immer plausibler, dass ein umfassenderer Vertrauensverlust im Spiel ist.
Bei Redaktionsschluss lag der BTC-Kurs bei knapp $16,000.
