Bitcoin Cash (BCH) – Umfassender Ratgeber
Bitcoin Cash (BCH) ist eine Kryptowährung, die als Abspaltung von Bitcoin entstanden ist und den Anspruch hat, „elektronisches Bargeld“ für jeden zu sein.
Dieser Ratgeber bietet eine umfassende Einführung in Bitcoin Cash – von der Entstehungsgeschichte und Technologie über aktuelle Entwicklungen bis hin zu Anwendungen im Alltag.
Der Artikel ist sachlich-neutral gehalten und sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene verständlich.
Er beleuchtet Unterschiede zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen, erklärt die technischen Grundlagen, diskutiert Umweltaspekte, Sicherheit und Anonymität und zeigt, wie Bitcoin Cash weltweit als echtes Geld genutzt wird.
Wichtige Links
Für alle, die wenig Zeit haben, erklären wir Bitcoin Cash in diesem Video:
Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Merkmale in einer Tabelle zusammen:
Aspekt | Details |
---|---|
Entstehung | Bitcoin Cash entstand am 1. August 2017 durch eine Abspaltung (Hard Fork) von Bitcoin. |
Blockgröße | Ursprünglich auf 8 MB erhöht, unterstützt aktuell bis zu 32 MB pro Block im Vergleich zu Bitcoins 1 MB. |
Transaktionsgeschwindigkeit | Schnellere Abwicklung durch größere Blockgröße, die eine höhere Anzahl an Transaktionen pro Sekunde ermöglicht. |
Transaktionsgebühren | Sehr gering, oft nur Bruchteile eines Cents, was sie ideal für Mikrotransaktionen macht. |
Technologie | Basierend auf der gleichen Blockchain-Technologie wie Bitcoin, jedoch mit einigen Anpassungen zur Steigerung der Effizienz und Skalierbarkeit. |
Dezentralisierung | Dezentrales Netzwerk ohne Kontrolle durch eine zentrale Autorität, betrieben von Minern und Nodes weltweit. |
Umweltaspekte | Mining basiert auf dem Proof-of-Work-Algorithmus, ähnlich wie Bitcoin, aber mit insgesamt geringerem Energieverbrauch als Bitcoin. |
Entwicklungen und Zukunft | Ständige technologische Verbesserungen, zunehmende Akzeptanz als Zahlungsmittel und neue Funktionen wie CashTokens für DeFi-Anwendungen. |
Marktposition | Eine der größten Kryptowährungen, weit verbreitet und an nahezu allen Krypto-Börsen handelbar. |
Sicherheit | Hohe Sicherheitsstandards mit kontinuierlichen Updates, Schutz gegen Doppelausgaben und andere Netzwerkangriffe. |
Regulierung | Ähnliche rechtliche Behandlung wie Bitcoin in den meisten Ländern, mit spezifischen Anpassungen in einigen Jurisdiktionen. |
Einführung in Bitcoin Cash
Was ist Bitcoin Cash? Bitcoin Cash (Abkürzung BCH) ist eine digitale Währung, die am 1. August 2017 durch eine Abspaltung (Hard Fork) von Bitcoin entstanden ist.
Das bedeutet, die Bitcoin-Blockchain wurde zu diesem Zeitpunkt in zwei separate Blockchains aufgeteilt – eine davon ist Bitcoin Cash.
Alle Bitcoin-Besitzer erhielten damals automatisch die gleiche Menge an Bitcoin Cash. Ziel der Abspaltung war es, einige Eigenschaften von Bitcoin anzupassen, um den Einsatz als tägliches Zahlungsmittel zu verbessern.
Entstehungsgeschichte
Die Entstehung von Bitcoin Cash war das Ergebnis des sogenannten „Blockgrößenstreits“ in der Bitcoin-Community.
Bitcoin stieß 2017 an Kapazitätsgrenzen, da die Blöcke ein Limit von 1 Megabyte hatten und bei steigender Nutzung Transaktionen nicht schnell genug verarbeitet werden konnten.
Eine Gruppe von Entwicklern, Unternehmen und Minern war unzufrieden mit der Skalierungslösung von Bitcoin (SegWit und das Lightning-Netzwerk) und forderte größere Blöcke direkt in der Blockchain.
Als Kompromisse scheiterten, kam es zur Abspaltung: Bitcoin Cash erhöhte die Blockgröße zunächst auf 8 MB, um mehr Transaktionen pro Block zu ermöglichen. Dieser Schritt sollte Transaktionsstaus und hohe Gebühren verhindern.
Unterschiede zu Bitcoin
Obwohl Bitcoin Cash auf dem Bitcoin-Protokoll basiert, gibt es wichtige Unterschiede. Der offensichtlichste ist die Blockgröße: Bitcoin verbleibt bei ca. 1 MB (mit effektiv etwas mehr durch Optimierungen), während Bitcoin Cash inzwischen Blöcke bis zu 32 MB zulässt.
Dadurch kann Bitcoin Cash pro Sekunde deutlich mehr Transaktionen verarbeiten. In der Praxis sind Bitcoin-Cash-Transaktionen meist schneller abgewickelt, da das Netzwerk selten ausgelastet ist.
Zudem sind die Transaktionsgebühren bei BCH sehr gering (oft nur Bruchteile eines Cents), während Bitcoin-Gebühren bei Überlastung mehrere Euro betragen können.
Bitcoin Cash verfolgt die Vision, ein Zahlungsmittel für den Alltag zu sein (Medium of Exchange), wohingegen Bitcoin sich zunehmend als Wertaufbewahrungsmittel (Store of Value) etabliert hat.
Diese unterschiedliche Ausrichtung spiegelt sich in der Community wider: BCH-Befürworter betonen schnelle, günstige Zahlungen, während Bitcoin-Befürworter die absolute Sicherheit und Knappheit für langfristige Anlage hervorheben.
Kurzvergleich
Bitcoin Cash kann man als „kleinen Bruder“ von Bitcoin betrachten, der einige Parameter angepasst hat.
Beide haben eine maximale Geldmenge von 21 Millionen Coins und basieren auf einer dezentralen Blockchain.
Doch BCH-Transaktionen finden häufiger direkt auf der Blockchain statt, während Bitcoin zunehmend auf Layer-2-Lösungen (wie das Lightning-Netzwerk) setzt.
Trotz teils hitziger Debatten sehen viele beide Projekte als unterschiedliche Ansätze mit dem gemeinsamen Ursprung Bitcoin.
Bitcoin Cash selbst hat im Laufe der Jahre weitere Abspaltungen erlebt (z.B. Bitcoin SV im Jahr 2018 und eCash im Jahr 2020), was die Entwicklungsphilosophien innerhalb der BCH-Community widerspiegelt.
Technologie von Bitcoin Cash
Bitcoin Cash basiert technisch auf der gleichen Grundlage wie Bitcoin: einer Blockchain, gesichert durch Proof-of-Work-Mining. Die Blockchain ist ein öffentliches, verteiltes Kassenbuch, in dem alle Transaktionen in aufeinanderfolgenden Blöcken gespeichert sind.
Ein weltweites Netzwerk von Computern (Nodes und Miner) validiert und sichert diese Blöcke, ohne dass eine zentrale Instanz erforderlich ist.
Dadurch ist das Netzwerk dezentral – keine Regierung und keine Bank kontrolliert Bitcoin Cash.
Blockchain und Blöcke
Wie Bitcoin erzeugt Bitcoin Cash etwa alle 10 Minuten einen neuen Block. In diesem Block stehen die neuesten Transaktionen, die von Minern bestätigt wurden.
Durch die Anpassung der Blockgröße kann ein BCH-Block jedoch viel mehr Transaktionen enthalten als ein Bitcoin-Block.
Statt maximal ca. 7 Transaktionen pro Sekunde bei Bitcoin (durch das 1-MB-Limit) kann Bitcoin Cash theoretisch über 100 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten.
In einem Test wurden sogar über 2 Millionen Transaktionen an einem Tag durch das BCH-Netzwerk geschickt, um die Kapazität zu demonstrieren.
In der Realität liegt die Auslastung meist weit unter dem Limit, was aber den Vorteil hat, dass Transaktionen fast immer sofort in den nächsten Block aufgenommen werden.
Transaktionsgeschwindigkeit und Gebühren
Eine einzelne BCH-Transaktion benötigt technisch wie bei Bitcoin ungefähr 10 Minuten für eine erste Bestätigung (einen Block).
Für den Endnutzer fühlt es sich aber oft schneller an: Da das Netzwerk nicht überlastet ist, bekommt man in Sekundenbruchteilen eine unbestätigte Transaktion angezeigt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Block landen wird.
Viele Trader und Wallets betrachten eine unbestätigte BCH-Transaktion bereits als gültig für kleine Beträge (sogenannte „0-Konf“-Transaktionen), da durch die geringen Gebühren kaum Anreiz besteht, diese Transaktionen durch einen doppelte Ausgabe anzugreifen.
Die Gebühren im Bitcoin-Cash-Netzwerk sind äußerst niedrig – oft unter 0,01 $ pro Transaktion – selbst bei höheren Beträgen.
Dies steht im Kontrast zu Bitcoin, wo die Gebühren abhängig von der Netzwerklast stark schwanken und in Stoßzeiten auch mal zweistellige Euro-Beträge erreichen.
Skalierungslösungen
Bitcoin Cash verfolgt eine On-Chain-Skalierung. Das bedeutet, die Kapazität der Blockchain selbst soll erhöht werden (z.B. durch größere Blöcke oder effizientere Verarbeitung), sodass mehr Transaktionen direkt auf der Haupt-Chain Platz finden.
Bitcoin hingegen setzt ergänzend auf Off-Chain-Lösungen wie das Lightning-Netzwerk, bei dem viele kleine Transaktionen außerhalb der Blockchain erfolgen und nur das Öffnen und Schließen von Kanälen on-chain verzeichnet wird.
BCH-Befürworter argumentieren, dass eine größere Blockkapazität einfacher für Nutzer ist – man schickt die Coins wie gewohnt, ohne sich um zweite Ebenen kümmern zu müssen.
Zudem ermöglichen heutige Internetbandbreiten und Speichergrößen auch größere Blöcke. Kritiker wenden ein, dass ständig wachsende Blöcke langfristig zu Zentralisierung führen könnten, da das Betreiben eines vollständigen Knotens (der die gesamte Blockchain speichert) immer anspruchsvoller wird.
Bitcoin Cash entwickelt seine Technologie kontinuierlich weiter, um effizienter zu werden: So wurden z.B. Schnorr-Signaturen eingeführt, welche digitale Signaturen kompakter machen und in Zukunft bessere Multi-Signatur- und möglicherweise Privatsphäre-Funktionen erlauben.
In 2023 erhielt BCH mit dem Upgrade namens CashTokens neue Fähigkeiten, um benutzerdefinierte Token und Smart-Contract-ähnliche Anwendungen direkt auf der Bitcoin-Cash-Blockchain zu ermöglichen.
Diese Erweiterung öffnet die Tür für DeFi-Anwendungen und digitale Assets auf BCH, die vorher vor allem auf Plattformen wie Ethereum zu finden waren.
Dezentralisierung des Netzwerks
Das Bitcoin-Cash-Netzwerk wird von Minern auf der ganzen Welt betrieben, die Rechenleistung zur Verfügung stellen, um neue BCH zu schürfen und Transaktionen zu bestätigen.
Da Bitcoin Cash den gleichen Mining-Algorithmus (SHA-256) wie Bitcoin verwendet, können Miner theoretisch zwischen BTC und BCH wechseln, je nachdem welche Blockchain gerade profitabler ist.
Dies schafft einen gewissen Wettbewerb und Bindung zwischen den beiden Netzwerken. Die Dezentralität zeigt sich auch darin, dass es mehrere unabhängige Entwicklerteams gibt, die an der Weiterentwicklung des Bitcoin-Cash-Protokolls arbeiten (z.B. Bitcoin Unlimited, BCHN etc.).
Entscheidungen über Änderungen werden in der Community diskutiert und oft über Upgrade-Proposals im Konsens der Miner und Node-Betreiber entschieden.
Bitcoin Cash hat traditionell regelmäßige Protokoll-Upgrades (früher alle 6 Monate), bei denen neue Funktionen hinzukommen oder Probleme behoben werden.
Umweltbilanz
Der Energieverbrauch von Kryptowährungen ist ein viel diskutiertes Thema und Bitcoin Cash bildet hier keine Ausnahme.
Da Bitcoin Cash wie Bitcoin auf Proof-of-Work (PoW) setzt, erfordert das Mining aufwändige Rechenleistung und damit einen erheblichen Stromverbrauch.
Die Miner lassen spezialisierte Hardware (ASICs) rund um die Uhr laufen, um kryptographische Rätsel zu lösen und neue Blöcke zu finden. Dies garantiert die Sicherheit des Netzwerks, hat aber den Nachteil des hohen Energiebedarfs.
Energieverbrauch von Bitcoin Cash
Grundsätzlich hängt der Stromverbrauch einer PoW-Blockchain von der Hashrate (der gesamten Rechenleistung im Netzwerk) ab.
Bitcoin Cash hat insgesamt weniger Miner als Bitcoin, da BCH eine geringere Marktkapitalisierung hat und somit die Mining-Belohnungen (Block Rewards) in Fiat umgerechnet niedriger sind.
Viele Miner konzentrieren sich daher auf Bitcoin, wo es mehr zu verdienen gibt. Folglich ist die Hashrate von Bitcoin Cash deutlich kleiner als die von Bitcoin – teilweise nur ein Bruchteil davon.
Das bedeutet, dass der absolute Energieverbrauch des BCH-Netzwerks geringer ist als der des Bitcoin-Netzwerks.
Konkrete Zahlen schwanken, aber während Bitcoin (BTC) im Jahr so viel Strom wie ein mittleres Land verbrauchen kann, dürfte Bitcoin Cash eher im Bereich eines kleinen Landes oder einer Großstadt liegen.
Dennoch ist zu beachten, dass jeder zusätzliche PoW-Hash Strom kostet, unabhängig vom Netzwerk.
CO₂-Fußabdruck und Kritik
Kritiker weisen darauf hin, dass auch Bitcoin Cash indirekt zum CO₂-Ausstoß beiträgt, wenn Miner in Regionen mit fossiler Energie minen.
Wenn das BCH-Netzwerk wachsen würde und sehr viel stärker genutzt würde, müsste auch die Hashrate steigen, um das Netzwerk abzusichern – damit würde der Energieverbrauch weiter zunehmen.
Allerdings ist dieser Effekt bei BCH derzeit begrenzt, da das Netzwerk nicht an seiner Kapazitätsgrenze operiert.
Einige Umweltschützer sehen in jeder PoW-basierten Kryptowährung ein Problem und fordern einen Wechsel zu energieeffizienteren Algorithmen (z.B. Proof-of-Stake).
Bitcoin Cash hat bisher keinen Wechsel weg von PoW angekündigt, da PoW als bewährt und sehr sicher gilt.
Nachhaltige Mining-Ansätze
In der Krypto-Mining-Branche generell – und somit auch bei BCH-Minern – gibt es Bemühungen, nachhaltiger zu wirtschaften.
Viele große Mining-Farmen siedeln sich dort an, wo Strom günstig und sauber ist: etwa in Regionen mit Überschuss an Wasserkraft, Geothermie oder Windenergie.
So wird berichtet, dass ein bedeutender Anteil des Bitcoin-Mining-Stroms aus erneuerbaren Quellen stammt; bei Bitcoin Cash dürfte das ähnlich oder noch ausgeprägter sein, da einige BCH-Miner kleinere, unabhängige Akteure sind, die gezielt auf Nachhaltigkeit achten.
Ein anderer Ansatz ist die Nutzung von überschüssiger Energie: In manchen Gegenden wird überschüssiger Strom, der ansonsten ungenutzt bliebe (z.B. abgefackeltes Erdgas oder Überschuss in Stromnetzen), zum Mining verwendet.
Dies kann die Umweltbilanz relativieren, weil hierdurch keine zusätzliche Belastung entsteht, sondern vorhandene Energie verwertet wird.
Innovationen und Effizienz
Technologisch verbessert sich die Energieeffizienz der Mining-Hardware stetig. Moderne ASIC-Miner können mehr Hashes pro Kilowatt erzeugen als frühere Generationen.
Zudem sorgt der Wettbewerb zwischen Bitcoin und Bitcoin Cash Minern für eine gewisse Begrenzung: Sollte z.B. Bitcoin Cash versuchen, durch extrem hohe Hashrate Bitcoin zu überflügeln, würde das immense Kosten verursachen, die sich wirtschaftlich kaum lohnen.
Somit pendelt sich die Hashrate (und damit der Energieverbrauch) in einem Bereich ein, der aus Minersicht profitabel ist. Langfristig bleibt die Umweltfrage aber bestehen: Wenn Kryptowährungen wie BCH massenhaft als Geld genutzt würden, müsste man Lösungen finden, den Energiehunger zu stillen.
Möglich wären Off-Chain-Transaktionen, Effizienzsteigerungen oder im Extremfall doch ein Wechsel des Konsens-Mechanismus.
Bis dahin liegt der Schlüssel zu einer besseren Umweltbilanz in nachhaltiger Stromerzeugung und -nutzung beim Mining.
Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven
Seit seiner Entstehung 2017 hat sich Bitcoin Cash stetig weiterentwickelt. In den letzten Jahren gab es zahlreiche technische Updates, Partnerschaften und Diskussionen um die Zukunft des Projekts.
Dieser Abschnitt beleuchtet einige der aktuellen Entwicklungen und wagt einen Ausblick auf die kommenden Jahre bis 2025.
Technologische Neuerungen
Bitcoin Cash Entwickler arbeiten kontinuierlich daran, das Protokoll zu verbessern. Im Jahr 2022/2023 wurde mit dem CashTokens-Upgrade eine bedeutende Erweiterung aktiviert, die es ermöglicht, eigene Token auf der BCH-Blockchain zu erstellen (vergleichbar mit ERC-20 Token auf Ethereum) und sogar rudimentäre Smart Contracts abzuwickeln.
Dies öffnet Bitcoin Cash für Anwendungen wie DeFi (Dezentrale Finanzen), NFTs und andere Blockchain-Anwendungen abseits reiner Zahlungen.
Außerdem wurden bereits zuvor Schnorr-Signaturen eingeführt, die künftig fortschrittlichere Multi-Signatur-Transaktionen und bessere Privatsphäre durch sogenannte CoinJoin-Verfahren (z.B. CashFusion) unterstützen.
Die Roadmap von BCH sieht vor, die Benutzerfreundlichkeit und Skalierbarkeit weiter zu erhöhen – etwa durch noch schnellere abschließende Bestätigungen.
Es gibt Überlegungen zu sogenannten Pre-Consensus-Methoden, bei denen Knoten sich schon vor der finalen Bestätigung über Transaktionen austauschen, um die Sicherheit gegen Forks zu erhöhen und nahezu sofortige Zahlungsbestätigungen zu ermöglichen.
Solche Ideen (ähnlich einem Avalanche-Protokoll, nicht zu verwechseln mit der separaten Kryptowährung Avalanche) sind jedoch komplex und noch in Arbeit.
Ökosystem und Partnerschaften
Bitcoin Cash hat in den letzten Jahren verschiedene Partnerschaften und Integrationen erfahren, die seine Akzeptanz steigern.
Eine der prominentesten Entwicklungen war, dass große Zahlungsdienstleister wie PayPal und Venmo Bitcoin Cash in ihr Krypto-Angebot aufgenommen haben.
Seit 2021 können Nutzer auf diesen Plattformen BCH kaufen, halten und teilweise auch zum Bezahlen verwenden.
Auch Zahlungsabwickler wie BitPay unterstützen BCH, sodass Tausende Online-Shops und Dienstleister die Währung als Zahlungsmittel akzeptieren (darunter z.B. Newegg für Elektronik oder bestimmte Hotel- und Reiseportale).
In manchen Regionen haben sich BCH-Communities gebildet, die aktiv Händler vor Ort ansprechen, um Bitcoin Cash zu akzeptieren – etwa in Südostasien, Lateinamerika und der Karibik.
Ein Beispiel ist die Insel St. Kitts und Nevis: Dort kündigte der Premierminister 2022 an, die Einführung von Bitcoin Cash als legales Zahlungsmittel zu prüfen.
Zwar ist BCH (Stand 2025) noch kein offizielles gesetzliches Zahlungsmittel dort, aber die Initiative zeigt das Interesse auf staatlicher Ebene.
In Antigua und Barbuda gibt es Berichten zufolge über 40 Unternehmen, die BCH als Zahlungsmittel annehmen – von Restaurants bis hin zu Hotels.
Regulatorische Entwicklungen
Weltweit setzen Regierungen und Behörden zunehmend Regeln für den Umgang mit Kryptowährungen fest. Für Bitcoin Cash gelten in der Regel dieselben Bestimmungen wie für Bitcoin.
In den USA haben Aufsichtsbehörden signalisiert, dass Bitcoin Cash eher als Rohstoff (Commodity) einzustufen sei und nicht als Wertpapier – eine wichtige Klarstellung, da Wertpapiere strenger reguliert würden.
US-Bundesstaaten wie Colorado akzeptieren seit 2022 sogar Bitcoin Cash (neben BTC, ETH und LTC) für Steuerzahlungen, was einen Schritt zur Mainstream-Adoption darstellt.
In Europa greifen neue Verordnungen (wie MiCA), die ebenfalls Bitcoin Cash umfassen und für mehr Rechtsklarheit sorgen sollen, z.B. hinsichtlich Lizenzierung von Krypto-Börsen und Traderschutz.
Länder wie Japan, die Bitcoin als legales Zahlungsmittel (im Sinne von erlaubtem Zahlungsmittel) anerkennen, schließen Bitcoin Cash implizit mit ein – sprich: man darf BCH nutzen, aber Trader müssen es nicht annehmen.
In manchen Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen oder Inflationsproblemen (z.B. Venezuela) werden Kryptowährungen wie BCH von der Bevölkerung genutzt, auch wenn die Regierung skeptisch ist.
Einige Regierungen haben allerdings Kryptotransaktionen eingeschränkt oder verboten (z.B. China verbot 2021 das Krypto-Mining und das Börsentrading, was sowohl Bitcoin- als auch Bitcoin-Cash-Miner aus dem Land drängte).
Die Zukunftsperspektive ist, dass Regulierungen zwar strenger werden, Bitcoin Cash aber als etablierte Kryptowährung weiterhin global gehandelt und genutzt werden kann.
In einer Welt, in der Zentralbanken eigene digitale Währungen (CBDCs) herausgeben, könnte BCH als privates, dezentralisiertes Gegenmodell für finanzielle Freiheit attraktiver werden – vorausgesetzt, es bleibt rechtlich toleriert.
Preisentwicklung und Prognosen bis 2025
Bitcoin Cash durchlief in seiner Geschichte starke Wertschwankungen. Nach dem Start 2017 zu etwa 200–300 US-Dollar erreichte BCH im Dezember 2017 sein bisheriges Allzeithoch von rund 4.000 US-Dollar.
Anschließend folgte – wie bei vielen Kryptowährungen – ein deutlicher Absturz. In den Jahren 2018–2020 pendelte der Preis meist im unteren dreistelligen Dollarbereich.
Im Krypto-Boom 2021 stieg BCH zeitweise wieder auf über 1.000 US-Dollar, fiel danach aber erneut zurück. Aktuell (Stand Anfang 2025) liegt der Kurs von Bitcoin Cash im mittleren dreistelligen Bereich. Wie könnte es weitergehen?
Hier sind Expertenmeinungen unterschiedlich: Optimistische Prognosen verweisen auf die technischen Verbesserungen und zunehmende Akzeptanz.
Sollte es dem Bitcoin-Cash-Team gelingen, die Währung in Entwicklungsländern oder via große Zahlungsdienstleister breiter zu etablieren, könnte der Preis bis 2025 wieder deutlich steigen – einige spekulative Modelle nennen Werte von über 1.000 US-Dollar.
Realistischer erscheinen gemäßigte Szenarien, in denen BCH im Zuge eines allgemeinen Krypto-Marktwachstums anzieht, aber unter seinem Allzeithoch bleibt.
So könnten Kurse um die 500–800 US-Dollar erreicht werden, wenn die Marktstimmung positiv ist.
Pessimistische Stimmen warnen hingegen, dass Bitcoin Cash im Schatten von Bitcoin und neuer Konkurrenz (wie schnelleren Smart-Contract-Plattformen oder Stablecoins) an Bedeutung verlieren könnte.
In dem Fall wären nur geringe Wertzuwächse oder sogar weitere Rückgänge möglich. Wichtig: Preisprognosen sind immer mit großer Unsicherheit behaftet.
Kryptowährungen unterliegen hoher Volatilität und einflussreiche Faktoren wie Regulierungen, technologische Durchbrüche oder globale wirtschaftliche Entwicklungen lassen sich schwer vorhersagen.
Trader sollten daher Vorsicht walten lassen und nicht allein auf Prognosen vertrauen.
Vergleich mit anderen Kryptowährungen: Vorteile und Nachteile von Bitcoin Cash
Der Kryptomarkt ist vielfältig und Bitcoin Cash steht im Wettbewerb mit zahlreichen anderen digitalen Währungen.
In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Bitcoin Cash beleuchtet, insbesondere im Vergleich zu seinem „großen Bruder“ Bitcoin sowie zu einigen anderen bekannten Kryptowährungen.
Vorteile von Bitcoin Cash
Geringe Transaktionsgebühren: BCH-Transaktionen kosten meist nur wenige Cent oder weniger, was den Einsatz auch für Kleinstbeträge attraktiv macht. Bei Bitcoin oder Ethereum können Gebühren zeitweise sehr hoch sein, was Mikropayments unpraktisch macht.
Schnellere Abwicklung: Durch größere Blöcke und geringere Auslastung werden Transaktionen in der Regel zügig bestätigt. Für Alltagszahlungen bedeutet das: kaum Wartezeiten an der Kasse, insbesondere im Vergleich zu einer überlasteten Bitcoin-Blockchain.
Skalierbarkeit on-chain: Bitcoin Cash kann on-chain mehr Transaktionen pro Sekunde verarbeiten als viele andere Kryptowährungen, ohne sofort auf externe Lösungsansätze angewiesen zu sein. Dies erleichtert direktes Bezahlen ohne zusätzliche Netzwerke wie Lightning.
Bekannter Name und Herkunft: Als direkte Abspaltung von Bitcoin genießt BCH eine gewisse Bekanntheit und Vertrauen in der Community, zumindest mehr als völlig neue Coins. Es basiert auf erprobter Bitcoin-Technologie und vielen ist der Übergang von BTC zu BCH leicht verständlich.
Aktive Community für Zahlungen: Die Anhänger von Bitcoin Cash sind sehr fokussiert auf die ursprüngliche Vision von Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Dadurch gibt es weltweit Initiativen, BCH im Einzelhandel oder bei gemeinnützigen Projekten (z.B. eatBCH) einzusetzen, was die praktische Nutzbarkeit erhöht.
Nachteile von Bitcoin Cash
Geringere Verbreitung als Bitcoin: Obwohl BCH an vielen Börsen gelistet ist, ist die allgemeine Bekanntheit und Akzeptanz bei Händlern deutlich niedriger als bei Bitcoin. Die meisten Leute denken bei „Krypto“ zuerst an Bitcoin, nicht an Bitcoin Cash. Viele große Unternehmen, die Bitcoin akzeptieren, unterstützen BCH (noch) nicht.
Niedrigere Netzwerksicherheit: Aufgrund der kleineren Hashrate ist Bitcoin Cash theoretisch anfälliger für einen 51 %-Angriff als Bitcoin. Ein Angreifer bräuchte wesentlich weniger Ressourcen, um das BCH-Netz zeitweise zu kontrollieren, obwohl dies in der Praxis bislang nicht erfolgreich vorgekommen ist.
Für sehr große Werte bevorzugen manche Nutzer daher Bitcoin aufgrund der höheren Miner-Power dahinter.
Image und Streitigkeiten: Bitcoin Cash hatte in der Vergangenheit interne Konflikte und Spaltungen (Forks wie Bitcoin SV und eCash). Das kann bei Außenstehenden den Eindruck von Uneinigkeit erwecken.
Zudem gibt es in sozialen Medien teils hitzige „BTC vs. BCH“-Debatten. Einige Kritiker bezeichnen BCH abwertend als „Altcoin“ oder gar „Betrug“, was Neulinge verunsichern könnte.
Technologische Rückstände in bestimmten Bereichen: Im Bereich Smart Contracts und Dezentralisierte Finanzdienstleistungen (DeFi) hat Bitcoin Cash erst spät aufgeholt (durch CashTokens).
Andere Plattformen wie Ethereum, Binance Smart Chain oder Solana waren hier viel früher dran und haben große Entwicklergemeinschaften. BCH muss sich anstrengen, um in diesen Feldern relevant zu werden.
Volatilität und mangelnde Preisstabilität: Wie die meisten Kryptowährungen (außer Stablecoins) ist auch BCH sehr volatil. Für die Nutzung als tägliches Zahlungsmittel kann das hinderlich sein – niemand möchte einen Lohn in BCH erhalten, der morgen 20 % weniger wert ist. Bitcoin Cash bietet selbst keine eingebaute Stabilisierung des Werts.
Konkurrenz durch Lightning & Co.: Die ursprüngliche Idee von BCH, Bitcoin als Zahlungssystem Konkurrenz zu machen, steht heute vor der Herausforderung, dass Bitcoin selber mit dem Lightning-Netzwerk schneller und billiger geworden ist für kleine Transaktionen.
Gleichzeitig gibt es andere Altcoins wie Litecoin, Dash oder Nano, die ebenfalls auf schnelle und günstige Zahlungen abzielen. Bitcoin Cash muss also im Payment-Bereich kontinuierlich Mehrwert liefern, um sich abzusetzen.
Sicherheit und Anonymität
Bei Kryptowährungen spielen Sicherheit und Privatsphäre eine große Rolle. Wie steht es in diesen Punkten um Bitcoin Cash? In diesem Abschnitt betrachten wir, wie sicher das BCH-Netzwerk ist, wie es um die Dezentralisierung bestellt ist und welches Maß an Anonymität Nutzer erwarten können.
Netzwerksicherheit
Bitcoin Cash nutzt die bewährte Kryptographie von Bitcoin. Jede Transaktion wird digital signiert und um Coins auszugeben, muss man den privaten Key besitzen, der zu der entsprechenden BCH-Adresse gehört.
Bisher gab es keinen Fall, in dem diese Verschlüsselung an sich geknackt wurde – das Grundgerüst gilt als sehr sicher.
Sicherheitsrisiken liegen eher im Bereich der Netzwerk-Mehrheit: Bei einer sogenannten 51 %-Attacke könnte ein Angreifer, der über 50 % der Mining-Hashrate verfügt, temporär das Netzwerk kontrollieren und doppelte Ausgaben (Double Spends) durchführen oder Blöcke unterdrücken.
Da Bitcoin Cash weniger Miner als Bitcoin hat, ist diese Gefahr nicht nur theoretisch. In der Vergangenheit gab es allerdings keine erfolgreichen böswilligen 51 %-Attacken auf BCH.
Im Mai 2019 kam es zu einem Vorfall, bei dem zwei große Mining-Pools koordiniert agierten, um eine Attacke zu vereiteln – dabei nutzten sie ihre Mehrheit, um einen versuchten Diebstahl von Coins rückgängig zu machen.
Dieser Vorgang zeigte sowohl, dass das Netzwerk wachsam ist, als auch die Abhängigkeit von einigen großen Minern.
Dezentralisierung
Dezentralität bedeutet, dass keine einzelne Instanz das Netzwerk kontrolliert. Bitcoin Cash hat eine verteilte Nutzerbasis und Miner auf verschiedenen Kontinenten.
Allerdings betreiben weniger Leute eigene Full Nodes (vollständige Knoten) als bei Bitcoin, was u.a. an der geringeren Verbreitung liegt.
Dennoch gibt es hunderte öffentliche BCH-Nodes und mehrere konkurrierende Implementierungen der Software.
Die Entwicklung von Bitcoin Cash ist nicht in der Hand einer einzigen Person oder Firma – nach dem Weggang des initialen Entwicklers von Bitcoin ABC (Amaury Séchet) hat sich eine diversere Entwickler-Community gebildet.
Diese Faktoren tragen zur Dezentralisierung bei. Ein Punkt, der manchmal kritisch gesehen wird: Durch die großen Blöcke könnte langfristig die Hardware-Anforderung an Nodes steigen, was eventuell die Anzahl unabhängiger Nodes verringert.
Aktuell ist ein BCH-Fullnode jedoch mit einem mittelmäßigen Computer und ausreichend Festplattenspeicher problemlos betreibbar.
Anonymität und Datenschutz
Bitcoin Cash bietet ein ähnliches Privatsphäre-Niveau wie Bitcoin: Es ist pseudonym. Das bedeutet, man bewegt zwar keine Klarnamen oder ID-Nummern auf der Blockchain, sondern nur Adressen und Transaktionsdaten, jedoch sind alle Transaktionen öffentlich einsehbar.
Wenn eine bestimmte BCH-Adresse mit einer Person in Verbindung gebracht werden kann (z.B. durch eine Börse oder weil der Nutzer sie veröffentlicht), lassen sich deren Zahlungsvorgänge nachverfolgen.
Bitcoin Cash hat – anders als einige Privacy-Coins wie Monero oder Zcash – keine eingebaute Verschleierung der Beträge oder Adressen.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Anonymität zu erhöhen: Einige Wallets unterstützen das Coin-Mixing bzw. CoinJoin-Verfahren (bei BCH bekannt als CashShuffle und CashFusion), bei dem Benutzer ihre Transaktionen mit anderen mischen, um die Spur zu verwischen.
Diese Lösungen funktionieren freiwillig und dezentral unter den Teilnehmern und können die Rückverfolgbarkeit deutlich erschweren.
Außerdem kann man durch gute Praxis (für jede Zahlung eine neue Adresse nutzen, keine Adressen wiederverwenden und die eigene Identität nicht mit der Krypto-Adresse verknüpfen) ein hohes Maß an Privatsphäre erreichen.
Sicherheit der Anwendungen
Abseits der Blockchain selbst müssen Nutzer auf die Sicherheit ihrer Wallets achten. Bitcoin Cash kann auf verschiedenen Wallet-Arten gespeichert werden – von Smartphone-Apps über Computer-Wallets bis hin zu Hardware-Wallets.
Letztere (z.B. Ledger oder Trezor) bieten die höchste Sicherheit, da sie die privaten Keys offline halten.
Fälle von gestohlenen BCH gehen meist auf Phishing, Malware auf dem Rechner des Nutzers oder unsichere Aufbewahrung zurück, nicht auf Fehler im Bitcoin-Cash-Protokoll.
Wichtig ist, Sicherungskopien des Wallet-Keys bzw. der Seed-Phrase zu erstellen und sicher zu verwahren.
Geht der private Key verloren oder wird er kompromittiert, sind die zugehörigen BCH unwiederbringlich verloren – es gibt keine zentrale Instanz, die helfen könnte, da das System bewusst ohne zentrale Kontrolle konzipiert ist.
Zensurresistenz
Ein Aspekt der Sicherheit bei Kryptowährungen ist auch die Zensurresistenz. Bitcoin Cash-Transaktionen können von Minern grundsätzlich nicht willkürlich herausgefiltert werden.
Solange eine Transaktion gültig und die Gebühr beigefügt ist, wird sie normalerweise in den nächsten Block aufgenommen.
In autoritären Regimen oder bei Finanzsanktionen könnten theoretisch bestimmte Adressen auf schwarze Listen kommen, aber dies global durchzusetzen ist nahezu unmöglich, da tausende unabhängige Miner und Nodes am Werk sind.
Die Teilbarkeit (Fungibilität) von Bitcoin Cash ist jedoch wie bei Bitcoin nicht perfekt – „verschmutzte“ Coins, die z.B. aus Diebstählen stammen, könnten an Börsen geblockt werden.
Bitcoin Cash als echtes Geld
Eines der Hauptziele von Bitcoin Cash ist es, als echtes Geld im Alltag zu dienen – ganz im Sinne von Satoshi Nakamotos Vision eines „Peer-to-Peer Electronic Cash“.
Wie weit ist BCH auf diesem Weg gekommen? Schauen wir uns an, wie Bitcoin Cash in verschiedenen Ländern genutzt wird, mit besonderem Blick auf Entwicklungsländer und welche Erfahrungen es dabei gibt.
Nutzung im Alltag
In einigen Regionen der Welt gibt es bereits Communities, die Bitcoin Cash aktiv als Zahlungsmittel einsetzen.
So existieren z.B. in Teilen von Lateinamerika Initiativen, Kryptowährungen zur Bekämpfung von Hyperinflation und finanzieller Ausgrenzung zu nutzen.
In Venezuela, das unter starker Inflation leidet, haben Krypto-Enthusiasten BCH als Alternative propagiert, weil Transaktionen in Bolivar jeden Tag an Wert verlieren.
Einige Geschäfte in Caracas und anderen Städten akzeptieren Bitcoin Cash und es gibt Hilfsprojekte, die darauf setzen.
Ein prominentes Beispiel ist eatBCH, eine gemeinnützige Initiative in Venezuela und Südsudan, die mit Bitcoin-Cash-Spenden Lebensmittel für Bedürftige kauft.
Hier zeigt sich die Stärke von BCH: Spenden können direkt und ohne Bank über Kontinente hinweg geschickt werden, die Gebühren sind minimal und vor Ort lässt sich das Geld sofort für Einkäufe nutzen.
Akzeptanzstellen weltweit
Global gesehen ist die Akzeptanz von Bitcoin Cash noch ein Nischenphänomen, aber es gibt Tausende von Akzeptanzstellen.
In Entwicklungsländern kann BCH besonders dort punkten, wo viele Menschen keine Bankkonten haben, aber Mobiltelefone.
In Ländern in Afrika oder Südostasien, wo der Zugang zu klassischen Finanzdiensten begrenzt ist, ermöglicht eine Kryptowährung wie Bitcoin Cash finanzielle Teilhabe: Jeder mit Internet kann BCH empfangen oder versenden, ohne Genehmigung oder Zwischenhändler.
Projekte in Ländern wie Kenia, Ghana oder den Philippinen experimentieren mit Krypto-Zahlungen für den Alltag – z.B. um Landwirten direkt Geld zu schicken oder Schulgelder zu bezahlen.
Oft sind es NGOs oder lokale Startups, die solche Zahlungen erleichtern. Bitcoin Cash wird dabei geschätzt wegen der niedrigen Kosten, denn gerade bei Kleinstbeträgen würden Bankgebühren oder Western-Union-Tarife einen Großteil auffressen.
Entwicklungsländer und finanzielle Inklusion
Für Entwicklungsländer ist der Aspekt finanzielle Inklusion wichtig. Bitcoin Cash kann hier wie andere Kryptowährungen eine Rolle spielen, aber es gibt Hürden: die Volatilität (Wechselkursschwankungen) macht es schwer, Preise in BCH zu kalkulieren und viele Menschen kennen oder vertrauen der Technik noch nicht.
Daher entstehen hybride Lösungen: Trader könnten z.B. Preise in Dollar auszeichnen, die Kunden zahlen in BCH und der Händler wechselt es sofort in eine stabile Währung um.
Hierfür gibt es bereits Dienste und Apps. In Ländern mit instabilen Währungen (wie Zimbabwe oder Argentinien) nutzen Bürger oft den US-Dollar als Fluchtwährung – Kryptowährungen wie BCH bieten eine digitale Alternative, allerdings haben in den letzten Jahren Stablecoins (an den Dollar gekoppelte Kryptowährungen) diese Rolle teilweise übernommen.
Beispiele der Nutzung als Zahlungsmittel
Neben Entwicklungsländern gibt es auch in Industrienationen einige BCH-Enthusiasten, die versuchen, lokale Ökosysteme aufzubauen.
In einigen Städten Australiens (z.B. in Townsville, Queensland – zeitweise als „Bitcoin Cash City“ betitelt) fanden Konferenzen und Aktionen statt, um Händler vor Ort zur Annahme von BCH zu bewegen.
Ähnliche Szenen gibt es in Japan, wo Kryptowährungen offen positiv gesehen werden: Dort akzeptieren manche Bars oder Elektronikläden neben Bitcoin auch Bitcoin Cash.
In den USA und Europa ist BCH meistens dort nutzbar, wo ein Zahlungsdienst wie BitPay integriert ist – also vor allem online oder bei tech-affinen Geschäften.
Das verstärkte Engagement der BCH-Community in Entwicklungsländern liegt daran, dass hier der praktische Nutzen (fehlende Alternativen, hohe Kosten im bisherigen System) am größten ist.
Wenn jemand in Uganda kein Bankkonto eröffnen kann, aber ein Smartphone besitzt, kann Bitcoin Cash tatsächlich zum persönlichen Finanztool werden.
Herausforderungen
Damit Bitcoin Cash wirklich zu „echtem Geld“ im Alltag vieler Menschen wird, muss es mehrere Herausforderungen meistern. Erstens braucht es eine stabile Nutzerbasis – Leute müssen regelmäßig BCH nutzen, nicht nur hodln.
Zweitens braucht es mehr Händlerakzeptanz, damit Verdiener auch Orte finden, um ihr BCH auszugeben.
Drittens wäre mehr Preisstabilität hilfreich; hierfür gibt es zwar keine einfache technische Lösung, aber je größer und liquider ein Markt, desto geringer tendentiell die Schwankungen.
Viertens muss die Bedienung noch einfacher werden – wenn Oma und Opa in der Lage sind, mit einer simplen App BCH zu senden, ohne Angst vor Fehlern, dann ist ein großer Schritt getan.
Einige Light-Wallets und benutzerfreundliche Apps (mit QR-Code-Scanning, Zahlung per Telefonkontakt etc.) sind bereits verfügbar und machen BCH-Zahlungen so leicht wie WhatsApp-Nachrichten.
Anwendungsfälle von Bitcoin Cash
Bitcoin Cash kann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, ähnlich wie andere Kryptowährungen. Hier sind einige der wichtigsten Anwendungsfälle, für die BCH genutzt wird:
Peer-to-Peer-Zahlungen
BCH eignet sich hervorragend für direkte Zahlungen von Person zu Person, sei es um einem Freund Geld zu leihen, das Essen im Restaurant aufzuteilen oder eine gebrauchte Ware zu bezahlen.
Durch die geringen Gebühren spielt es keine Rolle, ob man 1 $ oder 1.000 $ versendet – es kostet fast nichts und das Geld kommt in Minuten (oft Sekunden) beim Empfänger an, egal wo auf der Welt dieser sich befindet.
Wertaufbewahrung
Einige Nutzer betrachten Bitcoin Cash auch als Anlage oder Wertaufbewahrungsmittel, in der Hoffnung, dass er langfristig im Preis steigt, ähnlich wie Bitcoin.
BCH teilt mit Bitcoin die limitierte Geldmenge von 21 Millionen, was eine Knappheit erzeugt.
Allerdings ist die Akzeptanz als „digitales Gold“ geringer. Dennoch diversifizieren manche Trader ihr Krypto-Portfolio mit BCH, um auf dessen Zahlungsfokus zu wetten.
In Ländern mit schwacher eigener Währung kann BCH gegenüber der lokalen Währung auch wertstabiler sein (obgleich im Vergleich zum US-Dollar oder Euro natürlich volatil).
Internationale Überweisungen (Remittances)
Bitcoin Cash wird genutzt, um Geld ins Ausland zu schicken. Gastarbeiter können z.B. BCH kaufen und an Familien in der Heimat senden, die es dort entweder wieder in lokales Geld tauschen oder direkt ausgeben.
Der Vorteil liegt in der Schnelligkeit (minuten- statt tageweise) und den Kosten (ein paar Cent Gebühr statt hoher Bank- oder Western-Union-Gebühren).
Gerade auf Strecken, wo das traditionelle Banking teuer ist (z.B. von Europa nach Afrika oder von USA nach Lateinamerika), ist dies attraktiv.
Wichtig ist dabei, dass vor Ort eine Möglichkeit besteht, BCH zu Bargeld zu machen oder zum Bezahlen zu nutzen – hier kommen dann lokale Börsen oder Händlerakzeptanz ins Spiel.
E-Commerce und Online-Dienste
Immer mehr Online-Händler akzeptieren Kryptowährungen, darunter auch Bitcoin Cash. Für Kunden kann das eine bequeme und sichere Zahlungsoption sein, vor allem wenn Kreditkarten nicht verfügbar oder unsicher sind.
Einige Dienstleistungen im Internet (z.B. VPN-Anbieter, Webhosting, Gaming-Plattformen) nehmen BCH als Zahlungsmittel an, oft aus denselben Gründen wie BTC – um eine globale Kundschaft ohne Reibungsverluste bedienen zu können.
Micropayments und Trinkgelder
Durch die niedrigen Gebühren eignet sich BCH gut für sehr kleine Beträge, die bei anderen Zahlungswegen unwirtschaftlich wären.
Beispielsweise kann man einem Content-Ersteller online ein Trinkgeld von nur 0,10 $ in BCH schicken – bei einer Kreditkartenzahlung würde allein die Gebühr höher ausfallen.
Es gab und gibt Plattformen, auf denen Nutzer sich gegenseitig in BCH belohnen für gute Beiträge (z.B. Foren oder Blogging-Seiten, auf denen Leser per Klick ein paar Cent in Krypto schicken können).
Solche Mikrotransaktionen könnten in Zukunft auch für IoT-Geräte oder automatisierte Dienstleistungen interessant sein (Maschine-zu-Maschine-Zahlungen).
Offline-Zahlungen und Point-of-Sale
In Ländern oder Orten, wo BCH populär ist, gibt es Wallet-Apps mit integriertem Verkaufsstellen-Modus.
Ein Trader zeigt einen QR-Code mit seiner Adresse und dem Betrag in lokaler Währung, der Kunde scannt und bezahlt mit BCH. Dieses einfache Schema kann Kassensysteme ergänzen.
Einige Startup-Projekte haben versucht, BCH-Zahlungen über SMS oder Offline-Codes zu ermöglichen, damit auch Leute ohne Smartphone-App zahlen können – etwa durch Ausdrucke oder Gutscheinkarten.
Natürlich sind nicht alle diese Anwendungsfälle heute schon Mainstream, aber sie zeigen das Potenzial von Bitcoin Cash.
Ob als digitales Bargeld für den täglichen Einkauf, als Brücke zwischen Migranten und ihren Familien oder als Trinkgeld im Internet – BCH bietet eine Infrastruktur, um Vermögenswerte digital zu transferieren.
Die kommenden Jahre werden zeigen, in welchen Bereichen sich Bitcoin Cash besonders durchsetzen kann.
Viel hängt von der weiteren Adoption, der Benutzerfreundlichkeit der Apps und der allgemeinen Krypto-Marktentwicklung ab.
Im Idealfall ergänzt Bitcoin Cash bestehende Zahlungsmöglichkeiten überall dort, wo es schneller, günstiger oder inklusiver ist als die Alternativen.
Regulierung weltweit
Die rechtliche Behandlung von Bitcoin Cash ist Teil des größeren Themas der Krypto-Regulierung.
Da BCH eng mit Bitcoin verwandt ist, wird es in den meisten Ländern ähnlich eingestuft wie Bitcoin.
Hier ein Überblick, wie verschiedene Regierungen mit Bitcoin Cash und Kryptowährungen allgemein umgehen:
Vereinigte Staaten
In den USA gelten Bitcoin Cash und andere Kryptowährungen auf Bundesebene als Eigentum (Property) für Steuerzwecke – Verkäufe oder Tausch sind also steuerpflichtige Vorgänge.
Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) betrachtet große Kryptowährungen wie BCH als Commodity (Handelsware) ähnlich wie Gold oder Öl.
Das bedeutet, sie fallen nicht unter die Wertpapiergesetze der SEC. Bisher wurde Bitcoin Cash in keinem großen Gerichtsverfahren als Wertpapier eingestuft, was für die Rechtssicherheit wichtig ist.
Gleichzeitig gelten strenge Vorschriften gegen Geldwäsche (AML) und zur Kundenidentifizierung (KYC) für Börsen und Dienstleister.
So müssen z.B. US-Krypto-Börsen Benutzer verifizieren und verdächtige Aktivitäten melden. Auf Bundesstaaten-Ebene gibt es unterschiedliche Ansätze: Einige, wie Wyoming, fördern Krypto-Unternehmen mit krypto-freundlichen Gesetzen, andere, wie New York (mit dem „BitLicense“-Regime), regulieren sehr strikt.
Dass Colorado und Ohio vereinzelt Steuerzahlungen in Krypto zulassen, wurde bereits erwähnt – dies betrifft BCH genauso wie BTC.
Europa
In der EU wird 2024/2025 die neue Regulierung MiCA (Markets in Crypto-Assets) eingeführt, die einheitliche Regeln für Kryptowährungen schafft.
Bitcoin Cash wird darunter als einer der etablierten Coins fallen. Krypto-Handelsplätze brauchen dann eine Lizenz und es gibt klare Vorgaben für Verwahrung, Eigenkapital, Informationspflichten etc.
Für Nutzer ändert sich wenig, außer dass sie sich auf EU-Börsen weiterhin ausweisen müssen. Steuerlich behandeln die meisten EU-Länder Krypto-Profite als Kapitalgewinne.
In Deutschland z.B. sind Krypto-Gewinne steuerfrei, wenn die Coins mehr als ein Jahr gehalten wurden (Stand heute), was auch auf BCH zutrifft.
Einige Länder wie Portugal hatten sogar zeitweise sehr großzügige Regeln (keine Steuern auf Krypto-Handel als Privatperson), ziehen diese aber an.
Wichtig: Die EU unterscheidet nicht groß zwischen Bitcoin und Bitcoin Cash – beide sind „Krypto-Assets“. Verboten ist BCH nirgends in der EU, es bewegt sich im legalen Rahmen wie andere Kryptowährungen auch.
Asien
Asien zeigt ein gemischtes Bild. In Japan sind Bitcoin und ausgewählte Kryptowährungen (inkl. Bitcoin Cash) offiziell als legale Zahlungsmittel anerkannt im Sinne von erlaubten Zahlungsmethoden.
Japan hat schon früh klare Lizenzanforderungen für Krypto-Börsen eingeführt und ist krypto-freundlich eingestellt, wobei Kundenschutz großgeschrieben wird (nachdem 2014 der Mt.Gox-Hack viel Aufsehen erregte).
In Südkorea ist Kryptohandel legal, aber anonymes Trading wurde verboten – Nutzer müssen ihre Konten mit Klarnamen führen.
Bitcoin Cash gehört auch dort zu den populären Coins auf den lokalen Börsen. China hat einen harten Kurs: Seit 2021 sind Krypto-Börsen und ICOs verboten, ebenso das Mining.
Theoretisch dürfte also auch BCH dort nicht frei gehandelt werden. Allerdings nutzen manche Chinesen weiterhin über Auslandsbörsen oder dezentrale Börsen Kryptowährungen.
Indien hat Krypto nicht verboten, aber hohe Steuern (30 % auf Gewinne, 1 % Transaktionssteuer) eingeführt, was den Handel stark abwürgt.
In Südostasien (Thailand, Malaysia, Indonesien) werden Kryptos meist als Waren/Digital Assets klassifiziert, mit Lizenzauflagen für Börsen.
Bitcoin Cash hat in asiatischen Ländern keine Sonderrolle; es profitiert aber z.B. in Thailand davon, dass dort viele Expats leben, die BCH für Überweisungen nutzen.
Afrika und Nahost
Viele Länder in Afrika haben noch keine umfassenden Krypto-Regularien. Einige, wie Nigeria, haben den Banken untersagt, mit Krypto-Börsen zusammenzuarbeiten, was es schwierig macht, Fiat in Krypto umzutauschen.
Dennoch blüht in Nigeria ein großer Peer-to-Peer-Krypto-Markt, wo Bitcoin Cash ebenfalls genutzt wird.
Andere Länder wie Kenia oder Südafrika arbeiten an Regeln, haben Krypto aber nicht verboten.
In der Zentralafrikanischen Republik sorgte 2022 die Ankündigung, Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen, für Aufsehen – Bitcoin Cash war davon zwar nicht betroffen, aber es zeigt die Richtung, dass Kryptos auch in Afrika als Alternative gesehen werden.
Im Nahen Osten variiert es: Dubai/VAE möchte ein Krypto-Hub sein und hat Gesetze für Krypto-Firmen geschaffen (BCH wird dort frei gehandelt);
Saudi-Arabien ist vorsichtiger, lässt aber experimentelle Projekte zu; Türkei hat Kryptozahlungen für Waren verboten, erlaubt aber den Handel – hier flüchten viele ins Krypto aufgrund Inflation, wobei Bitcoin und Tether dominieren, aber auch BCH verfügbar ist.
Südamerika
Neben dem bereits erwähnten Venezuela, wo Krypto in einer Grauzone liegt aber faktisch genutzt wird, haben Länder wie Brasilien, Argentinien und Kolumbien relativ aktive Krypto-Communities und erste Regulierungsentwürfe.
Brasilien hat 2023 ein Gesetz erlassen, das Kryptowerte reguliert und Bitcoin Cash damit ebenfalls erfasst (Registrierungspflicht für Dienstleister, Mindeststandards etc.).
Argentinien besteuert Krypto-Gewinne und Banken dort bieten reiche Kunden inzwischen Krypto-Investments an.
El Salvador – das erste Land, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte – hat zwar nicht Bitcoin Cash legalisiert, aber in El Salvador kann man theoretisch jede Krypto benutzen; die Regierung fördert allerdings nur BTC aktiv.
Hacks und Schutzmaßnahmen
Kein Ratgeber über Kryptowährungen wäre vollständig ohne das Thema Sicherheit gegenüber Hacks und Angriffen.
Hier betrachten wir, welche Art von Hacks es in Zusammenhang mit Bitcoin Cash gab oder geben könnte und welche Schutzmaßnahmen Nutzer und das Netzwerk ergreifen, um solche Gefahren abzuwehren.
Angriffe auf das Netzwerk
Wie bereits im Abschnitt Sicherheit erwähnt, ist ein 51 %-Angriff das primäre Szenario, um ein PoW-Netzwerk von innen heraus zu attackieren.
Bei Bitcoin Cash ist dieser theoretisch denkbar, aber wirtschaftlich unattraktiv, da ein erfolgreicher Angriff den Wert der eigenen BCH-Bestände vernichten würde und viel Koordination erfordert.
2018 entdeckte ein Entwickler (Cory Fields) eine Schwachstelle im Bitcoin-Cash-Code, die potenziell zu einer ungewollten Aufspaltung der Blockchain hätte führen können.
Glücklicherweise meldete er den Bug diskret den Entwicklern und er wurde behoben, bevor jemand Schaden anrichten konnte.
Dieses Ereignis zeigt, wie wichtig White-Hat-Hacker und verantwortungsbewusste Offenlegung von Sicherheitslücken sind. Generell wird der BCH-Code (der großteils auf Bitcoin Core basiert) regelmäßig überprüft und getestet, um Fehler zu vermeiden.
Sollte dennoch ein gravierender Fehler ausgenutzt werden, könnten Miner durch ein Notfall-Update oder -Koordination versuchen, Schäden zu begrenzen – was jedoch stets auch Vertrauensthemen aufwirft, wie die 2019er Aktion bewies.
Exchange-Hacks
Viele Schlagzeilen von gestohlenen Kryptowährungen betreffen Hacks von Börsen oder Online-Wallets.
Bitcoin Cash war hier indirekt auch betroffen: Wenn ein Hacker z.B. eine Krypto-Börse knackt, erbeutet er oft verschiedenste Coins, darunter BCH.
Ein bekanntes Beispiel ist der Hack der Börse Coincheck 2018 (betraf hauptsächlich NEM) oder Binance 2019 – dort wurden zwar „nur“ Bitcoins entwendet, aber solche Vorfälle betreffen das Vertrauen in alle Kryptowährungen.
Für BCH spezifisch gab es keinen einzelnden Hack, der das Netzwerk erschüttert hätte.
Allerdings kam es in den Anfangstagen von Bitcoin Cash zu Verwechselungen von Adressen: Da BCH zunächst ähnliche Adressen wie Bitcoin nutzte, sandten einige Nutzer versehentlich BCH an Bitcoin-Adressen (oder umgekehrt), was zu Verlusten führte.
Als Reaktion führte Bitcoin Cash das CashAddr-Adressformat ein, das optisch unterscheidbare Adressen bietet, um Verwechslungen auszuschließen. Dieser Schritt war eine wichtige Schutzmaßnahme auf Anwendungsebene.
Malware und Phishing
Eine häufige Gefahr für Krypto-Besitzer sind Schadprogramme und Betrugsmaschen.
Ein Trojaner auf dem PC kann z.B. beim Kopieren einer Krypto-Adresse im Zwischenspeicher (Clipboard) unbemerkt die Adresse austauschen, sodass man Geld an den Angreifer statt an den gewünschten Empfänger sendet.
Phishing-Seiten versuchen, Wallet-Keys oder Seeds abzugreifen, indem sie sich als echte Wallet-Anbieter ausgeben.
Solche Angriffe machen keinen Unterschied zwischen Bitcoin und Bitcoin Cash – wer unvorsichtig seinen Recovery-Seed einer angeblichen „BCH Wallet Webseite“ eingibt, verliert seine Coins.
Daher gilt: Private Keys/Seeds niemals preisgeben, nur offizielle Wallet-Apps verwenden und Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Börsen einschalten.
Für BCH-spezifische Dienste (wie Web-Wallets oder BCH-fokussierte Apps) sollte man prüfen, ob sie einen guten Ruf haben und open-source sind, damit die Community sie auf Hintertüren prüfen kann.
Schutzmaßnahmen des Nutzers
Jeder Nutzer hat selbst viel in der Hand, um Hacks vorzubeugen. Hardware-Wallets wurden bereits empfohlen – sie sind der Goldstandard, da sie nahezu immun gegen Online-Hacks sind.
Wer oft mit Bitcoin Cash handelt, kann eine kleine Summe in einer mobilen Wallet halten (vergleichbar mit Bargeld im Portemonnaie) und den Großteil in einer Cold Storage (Offline-Wallet) lagern.
Regelmäßige Updates der Wallet-Software sind wichtig, da Updates Sicherheitslücken schließen können.
Ein weiterer Aspekt ist die Verwendung von Multisignatur-Wallets für größere Beträge: Dabei sind zum Ausgeben mehrere Keys nötig (z.B. 2 von 3 möglichen).
So kann man zum Beispiel einen Key auf dem Handy, einen auf dem PC und einen bei einem vertrauenswürdigen Partner hinterlegen – ein Dieb müsste alle auf einmal kompromittieren, was sehr unwahrscheinlich ist.
Netzwerk-spezifische Schutzmechanismen
Bitcoin Cash hat einige technische Features übernommen oder entwickelt, um das Netzwerk robust zu halten.
Die Difficulty Adjustment Algorithmus wurde nach der Abspaltung angepasst, damit bei schwankender Miner-Zahl die Schwierigkeit, neue Blöcke zu finden, schnell genug nachgeregelt wird.
Dies verhindert lange Stillstände oder zu schnelle Inflation. Außerdem gibt es im Protokoll Regeln, die die Validität von Blöcken prüfen (z.B. maximal erlaubte Größe, bestimmte Signaturanforderungen), was sogenannten Spam-Angriffen vorbeugt – etwa indem jemand versucht, das Netzwerk mit Unsinns-Transaktionen zu fluten.
Sollten ungewöhnliche Aktivitäten auftreten, können Nodes und Nutzer darüber hinaus verdächtige Adressen oder Transaktionen markieren (z.B. in Blockchain-Explorern), um andere zu warnen.