Was sind CBDCs? – Ein umfassender Leitfaden zur digitalen Währung der Zentralbanken

Central Bank Digital Currencies, kurz CBDCs, sind ein heiß diskutiertes Thema in der Finanzwelt.

Doch was verbirgt sich genau dahinter? In diesem Ratgeber erfährst du alles Wissenswerte über CBDCs – von der Definition und Geschichte über die Technologie bis hin zu aktuellen Entwicklungen und Zukunftsaussichten.

Wir beleuchten die Vorteile und Nachteile gegenüber anderen Kryptowährungen, gehen auf Aspekte wie Anonymität, Sicherheit und Dezentralität ein und betrachten, wie CBDCs weltweit eingesetzt werden können.

Auch die Frage, ob CBDCs sogar Gold ersetzen könnten und wie sie weltweit reguliert werden, wird beantwortet. Begleite uns auf dieser Reise durch die Welt der digitalen Zentralbankwährungen!

Für alle, die wenig Zeit haben, erklären wir CBDCs in diesem Video:

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Merkmale zusammen:

Aspekt Details
Definition CBDCs (Central Bank Digital Currencies) sind digitale Zentralbankwährungen, ausgegeben und kontrolliert von Zentralbanken und repräsentieren digitales staatliches Geld.
Entstehung Die Entwicklung begann mit ersten Ideen und Experimenten in den frühen 1990ern, mit einer signifikanten Beschleunigung und Ausweitung von Projekten seit etwa 2016.
Technologie CBDCs basieren auf der Blockchain- oder Distributed Ledger Technologie (DLT), wobei in der Regel ein permissioned Ledger verwendet wird, das nur autorisierten Teilnehmern Zugang gewährt.
Transaktionskapazität CBDCs sind so konzipiert, dass sie sehr hohe Transaktionsraten bewältigen können, vergleichbar mit großen Zahlungsnetzwerken wie Visa, mit Zielen von bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde.
Umweltfreundlichkeit Im Vergleich zu traditionellen Kryptowährungen, die auf Mining basieren, verbrauchen CBDCs deutlich weniger Energie, da sie auf energieeffizientere Konsensmechanismen setzen.
Globale Initiativen Über 100 Länder erforschen oder entwickeln CBDCs, mit einigen bereits laufenden Pilotprojekten und Einführungen in Ländern wie den Bahamas, Nigeria und China.
Vorteile CBDCs bieten staatliche Deckung, hohe Transaktionsgeschwindigkeiten, niedrige Kosten, verbesserte Transparenz und Sicherheit sowie die Möglichkeit, finanzielle Inklusion zu fördern.

Was sind CBDCs?

CBDC steht für Central Bank Digital Currency, auf Deutsch meist als digitale Zentralbankwährung oder digitales Zentralbankgeld bezeichnet. Dabei handelt es sich um digitales Geld, das direkt von einer Zentralbank ausgegeben wird.

Anders als dezentrale Kryptowährungen wie Bitcoin, die von keiner staatlichen Stelle kontrolliert werden, ist eine CBDC staatliches Geld in digitaler Form. Du kannst es dir als elektronische Version von Bargeld vorstellen, gespeichert auf Smartphone oder Computer statt als Scheine im Portemonnaie.

Eine CBDC würde den offiziellen Landeswährungen entsprechen – zum Beispiel wäre ein digitaler Euro (CBDC) genauso viel wert wie ein physischer Euro-Schein.

CBDCs werden als Reaktion auf die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs entwickelt. Während du heute meist über Banken und Karten zahlst, könntest du künftig digitales Geld direkt von der Zentralbank halten und damit bezahlen – sozusagen ein Konto bei der Zentralbank, ähnlich wie Bargeld, nur digital.

Entstehung und Geschichte der CBDCs

Die Idee eines digitalen Zentralbankgeldes ist gar nicht so neu. Bereits 1993 testete die Bank von Finnland mit der „Avant“-Smartcard ein erstes System elektronischen Geldes als Vorläufer einer CBDC.

Wirklich Fahrt aufgenommen hat das Thema CBDC allerdings erst in den letzten Jahren. Ein Auslöser war der Erfolg von Kryptowährungen wie Bitcoin ab 2009, der zeigte, dass digitales Geld grundsätzlich machbar ist.

Um 2014 herum begann zum Beispiel die chinesische Zentralbank mit der Erforschung einer eigenen digitalen Währung.

Im selben Jahr startete Ecuador eines der ersten modernen CBDC-Experimente („Dinero Electrónico“), das jedoch bis 2018 mangels ausreichender Nutzung wieder eingestellt wurde.

Seit etwa 2016/2017 läuft weltweit eine Welle von Pilotprojekten und Planungen für CBDCs. Die Bahamas waren 2020 mit dem „Sand Dollar“ das erste Land, das eine landesweite digitale Zentralbankwährung eingeführt hat.

Kurz darauf folgten weitere Einführungen: z.B. der eNaira in Nigeria (2021) und der Jam-Dex in Jamaika (2022).

Selbst kleine Inselstaaten (in der Ostkaribik) testen bereits digitale Währungen. Das zeigt: CBDCs sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern werden in ersten Ländern bereits real eingesetzt.

Heute beschäftigen sich über 100 Länder mit der Erforschung oder Entwicklung von CBDCs. Nur wenige haben sie bereits voll eingeführt, doch viele testen zumindest Pilotprojekte. Große Zentralbanken wie die EZB (digitaler Euro) arbeiten aktiv an Konzepten.

Technologie hinter CBDCs

CBDCs basieren oft auf ähnlichen Technologien wie Kryptowährungen. Zentral dabei ist die Blockchain-Technologie bzw. allgemein verteilte Ledger-Technologie (Distributed Ledger Technology, DLT).

Eine Blockchain ist im Grunde ein dezentrales digitales Kassenbuch, in dem alle Transaktionen in einer Kette von Datenblöcken gespeichert werden.

Jeder Block enthält Transaktionsdaten und einen Verweis (kryptografischer Hash) auf den vorherigen Block, wodurch eine fälschungssichere Chain entsteht.

Einmal eingetragene Informationen lassen sich praktisch nicht mehr ändern, ohne die ganze Kette zu verändern – was aufgrund der dezentralen Speicherung sofort auffallen würde.

Dezentral bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es nicht nur eine einzige zentrale Stelle gibt, die das Kassenbuch führt. Stattdessen halten mehrere Rechner oder Knoten im Netzwerk eine Kopie der Datenbank und prüfen Transaktionen gemeinschaftlich.

Bei öffentlichen Kryptowährungen wie Bitcoin kann sich jeder an diesem Netzwerk beteiligen, doch bei CBDCs wählen die Zentralbanken in der Regel ein permissioned-Modell: Nur autorisierte Teilnehmer (z.B. Banken oder die Zentralbank selbst) dürfen Transaktionen validieren.

Dadurch können CBDCs die Vorteile der Blockchain – nämlich Sicherheit und Transparenz – nutzen, ohne die Kontrolle über die Währung aus der Hand zu geben.

Generell gibt es sowohl token-basierte Ansätze (digitale „Coins“, die wie digitales Bargeld direkt transferiert werden) als auch kontobasierte Ansätze (digitale Guthaben auf Accounts bei der Zentralbank).

Beide Modelle haben Vor- und Nachteile und manche CBDC-Projekte kombinieren Elemente von beiden.

Unabhängig vom technischen Modell gilt: Die CBDC-Technologie soll sichere, schnelle und nachvollziehbare Transaktionen ermöglichen.

Starke Kryptografie stellt sicher, dass nur berechtigte Nutzer auf ihr Guthaben zugreifen und Transaktionen autorisieren können.

Gleichzeitig kann die Zentralbank programmierbare Funktionen einbauen, etwa um bestimmte Regeln durchzusetzen (z.B. Transaktionslimits oder automatische Zahlungen beim Erfüllen bestimmter Bedingungen).

Transaktionsgeschwindigkeit und Skalierbarkeit

Ein wichtiger Aspekt jeder digitalen Währung ist, wie viele Transaktionen pro Sekunde sie verarbeiten kann und wie schnell diese bestätigt werden.

Traditionelle Blockchain-Netzwerke wie Bitcoin schaffen im Schnitt nur etwa 5–7 Transaktionen pro Sekunde, was für den weltweiten Zahlungsverkehr viel zu wenig ist.

CBDCs hingegen werden so entwickelt, dass sie sehr hohe Transaktionsraten bewältigen können.

Da die Infrastruktur von einer Zentralbank kontrolliert wird und in einem geschlossenen Netzwerk operiert, sind keine energieintensiven Konsensverfahren wie Proof-of-Work (Mining) erforderlich.

Stattdessen kommen effizientere Mechanismen zum Einsatz, etwa Proof-of-Stake oder einfach ein konsensuales Buchungssystem unter autorisierten Servern.

Wie schnell kann eine CBDC also sein? Einige Projekte zeigen bereits, dass zehntausende Transaktionen pro Sekunde möglich sind.

Chinas digitaler Yuan zielt perspektivisch auf bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde ab und Labortests in den USA erreichten sogar über eine Million. Damit können CBDCs mit großen Zahlungsnetzwerken (wie Visa) problemlos mithalten.

Skalierung: Falls die Nachfrage weiter steigt, kann die Zentralbank die Leistungsfähigkeit des CBDC-Systems erhöhen (z.B. durch mehr Serverkapazität), damit das System auch unter hoher Last stabil und schnell bleibt.

Umweltfreundlichkeit von CBDCs

In der Öffentlichkeit wird oft die Frage gestellt, wie umweltfreundlich digitale Währungen sind. Gerade Bitcoin und andere auf Mining basierende Kryptowährungen stehen in der Kritik, enorme Mengen an Strom zu verbrauchen.

Bitcoin-Mining zum Beispiel verschlingt Schätzungen zufolge jährlich so viel Energie wie ein mittelgroßes Land, da tausende von Rechnern rund um die Uhr komplexe Rechenaufgaben lösen, um neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen.

CBDCs gehen hier einen ganz anderen Weg. Da eine Zentralbank nicht auf ein energiefressendes Proof-of-Work Verfahren angewiesen ist, fallen die Energiebedarfe von CBDC-Systemen in der Regel sehr gering aus.

Man kann sie mit dem Stromverbrauch heutiger zentraler Zahlungssysteme oder Rechenzentren vergleichen, der um ein Vielfaches niedriger ist als bei Proof-of-Work-Kryptowährungen.

Viele CBDC-Modelle nutzen effiziente Proof-of-Stake-Algorithmen oder simple Datenbank-Transaktionen, die pro Vorgang kaum Strom benötigen.

Selbst wenn ein CBDC-System Millionen von Transaktionen am Tag abwickelt, bleibt der Gesamtenergieverbrauch moderat und vergleichbar mit dem Betrieb von Banken-IT oder Kartenzahlungssystemen.

Ein weiterer Punkt: Zentralbanken können bei der Entwicklung ihrer digitalen Währung gezielt auf nachhaltige Ansätze setzen.

So könnten sie beispielsweise Rechenzentren nutzen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, oder den CO2-Fußabdruck des Systems kompensieren.

Einige Zentralbanken haben Klimaverträglichkeit als ein Kriterium bei der CBDC-Planung genannt.

Das heißt, CBDCs können nicht nur technisch effizient sein, sondern auch in Bezug auf Umweltverträglichkeit weitaus besser abschneiden als manche bestehende Kryptowährungen.

Aktueller Stand und Projekte weltweit

Die Entwicklung von CBDCs ist ein globales Phänomen. Viele Regierungen und Zentralbanken loten derzeit die Möglichkeiten aus, eine eigene digitale Währung einzuführen.

Einige haben bereits erste Versionen veröffentlicht, während andere noch in der Konzept- oder Testphase sind. Hier ein Überblick über einige wichtige Länder und ihre CBDC-Initiativen:

China (Digitaler Yuan/E-CNY)

China ist Vorreiter unter den großen Volkswirtschaften. Seit 2020 läuft ein umfangreiches Pilotprojekt für den digitalen Yuan (e-CNY).

In Dutzenden von Städten können Bürger bereits mit der digitalen Währung bezahlen. Millionen von Nutzern haben Wallets eingerichtet und die Regierung treibt die Ausweitung stetig voran.

Bahamas und Nigeria

Die Bahamas führten 2020 mit dem Sand Dollar als erstes Land eine CBDC ein. Nigeria folgte 2021 mit dem eNaira als erster CBDC in Afrika.

Beide Projekte sollen vor allem den bargeldlosen Zahlungsverkehr und die finanzielle Inklusion stärken.

Europäische Union (Digitaler Euro)

Die Europäische Zentralbank befindet sich in der Vorbereitung eines digitalen Euro. Einige Länder wie Schweden haben mit einer E-Krona bereits Pilotversuche unternommen, doch ein echter digitaler Euro wird erst in einigen Jahren erwartet.

Vereinigte Staaten (Digitaler Dollar)

In den USA wird eine mögliche digitale Version des US-Dollars intensiv diskutiert. Die Federal Reserve erforscht das Thema, hat aber noch keine Entscheidung getroffen.

Politisch ist das Projekt umstritten: Befürworter verweisen auf die Modernisierung des Zahlungsverkehrs, Kritiker warnen vor Überwachung und staatlicher Kontrolle.

El Salvador (Bitcoin als Zahlungsmittel)

El Salvador hat 2021 als erstes Land eine Kryptowährung (Bitcoin) als offizielles Zahlungsmittel zugelassen.

Zwar ist das keine CBDC, da Bitcoin nicht von einer Zentralbank ausgegeben wird, doch dieses experimentelle Vorgehen wird international aufmerksam beobachtet.

Diese Beispiele sind nur ein Ausschnitt. Viele weitere Länder arbeiten an ähnlichen Projekten oder befassen sich mit der Regulierung von Kryptowährungen als Alternative.

Die globale CBDC-Landschaft entwickelt sich dynamisch und in den nächsten Jahren dürften weitere digitale Zentralbankwährungen eingeführt werden.

Zukünftige Entwicklungen und Technologien

Der Blick in die Zukunft der CBDCs verspricht einige spannende Möglichkeiten. Zentralbanken arbeiten zum Beispiel daran, grenzüberschreitende Zahlungen zwischen CBDCs zu ermöglichen.

Erste Projekte testen bereits, wie sich digitale Währungen verschiedener Länder direkt miteinander austauschen lassen.

Das könnte internationale Überweisungen in Zukunft drastisch beschleunigen und verbilligen.

Außerdem gehen Zentralbanken Partnerschaften mit Technologieunternehmen ein, um die Infrastruktur für CBDCs zu entwickeln. Zugleich werden innovative Funktionen erprobt.

So könnten Smart Contracts (programmierbare Zahlungen) in eine CBDC integriert werden, um automatisierte Abläufe zu ermöglichen.

Dadurch würden sich völlig neue Anwendungsfälle ergeben, etwa Zahlungen, die nur unter bestimmten Bedingungen ausgeführt werden.

Langfristig könnten CBDCs den Zahlungsverkehr grundlegend verändern. Möglicherweise ist es schon in wenigen Jahren ganz normal, Beträge per digitaler Zentralbankwährung zu bezahlen – sei es im Geschäft oder online.

Die Zentralbanken betonen allerdings, dass CBDCs das Bargeld vorerst nur ergänzen und nicht ersetzen sollen.

Preisprognose und Preisentwicklung bis 2025

Da eine CBDC 1:1 an die Landeswährung gekoppelt ist, unterliegt ihr Wert keiner spekulativen Schwankung, sondern der allgemeinen Entwicklung der Währung.

Ende 2025 wird ein digitaler Euro also ebenso viel Kaufkraft besitzen wie der herkömmliche Euro – sofern die Inflationsrate unter Kontrolle bleibt.

Eine „Preisprognose“ für eine CBDC bedeutet daher vielmehr, abzuschätzen, wie verbreitet und akzeptiert sie bis dahin sein wird.

Bis Ende 2025 könnten einige weitere Länder CBDCs einführen oder zumindest in Pilotphasen übergehen.

Das allein wird ihre Wechselkurse kaum beeinflussen, da CBDCs wertstabil an die Fiatwährung gebunden sind.

Ein digitaler Euro wird also auch 2025 ein Euro sein – sein Wert hängt von der übergeordneten Geldpolitik und Wirtschaftsentwicklung ab, nicht von Spekulation.

Einflussfaktoren auf die Entwicklung bis 2025 sind vor allem das Vertrauen der Bevölkerung, die wirtschaftliche Stabilität und die konkrete Ausgestaltung (z.B. staatliche Anreize).

Wenn viele Menschen das neue Geld nutzen und ihm vertrauen, wird es sich fest im Alltag etablieren.

Andernfalls könnte die Nutzung verhalten bleiben. Kurzum: Viel wichtiger als ein spekulativer Preis ist, wie verbreitet CBDCs bis 2025 sein werden.

Die Trends deuten darauf hin, dass digitales Zentralbankgeld für Millionen Menschen zum Alltag gehören könnte.

Vorteile von CBDCs gegenüber anderen Kryptowährungen

Staatliche Deckung und stabile Kaufkraft: CBDCs werden von der Zentralbank ausgegeben und sind durch den Staat gedeckt.

Sie sind an die Landeswährung gekoppelt, sodass ihr Wert stabil bleibt und nicht wie viele Kryptowährungen starken Schwankungen unterliegt.

Schnelligkeit und geringe Kosten: Transaktionen mit CBDCs können in Sekundenschnelle erfolgen, ohne nennenswerte Gebühren. Im Gegensatz dazu dauern etwa Bitcoin-Überweisungen länger und können teure Gebühren verursachen.

Nahtlose Integration: CBDCs lassen sich leicht in das bestehende Finanzsystem integrieren. Geschäfte und Banken können sie als offizielles Zahlungsmittel behandeln, da es eigentlich das gleiche Geld ist wie bisher, nur in digitaler Form.

Transparenz und Sicherheit: Alle CBDC-Transaktionen laufen in einem überwachten System ab, was Geldwäsche und illegale Aktivitäten erschwert. Gleichzeitig sorgen moderne Verschlüsselung und Blockchain-Technologie dafür, dass Fälschungen praktisch ausgeschlossen sind.

Finanzielle Inklusion: Da für die Nutzung einer CBDC oft nur ein Smartphone nötig ist, können auch Menschen ohne Bankkonto am digitalen Zahlungsverkehr teilnehmen. Das eröffnet Millionen bisher „Unbanked“ neue Möglichkeiten.

Nachteile von CBDCs gegenüber anderen Kryptowährungen

Eingeschränkte Dezentralität: Eine CBDC wird letztlich von der Zentralbank kontrolliert. Anders als bei Bitcoin & Co. gibt es also eine zentrale Instanz, die Regeln vorgeben und in Ausnahmefällen eingreifen kann.

Das widerspricht dem Prinzip vollständiger Dezentralität, das viele Krypto-Enthusiasten schätzen.

Weniger Privatsphäre: CBDC-Zahlungen können (unter Wahrung der Datenschutzgesetze) von staatlichen Stellen nachverfolgt werden.

Während man bei Bitcoin zumindest pseudonym unterwegs ist, wird man bei einer CBDC in der Regel identifiziert sein. Für Personen, die höchste Anonymität wünschen, ist das ein Nachteil.

Mögliche Eingriffe der Zentralbank: Theoretisch könnte eine Zentralbank Negativzinsen auf CBDC-Guthaben verhängen oder Regeln setzen, wie lange man Geld speichern darf, ohne dass es an Wert verliert.

Solche Optionen gibt es bei Bargeld oder dezentralen Kryptowährungen nicht, was CBDCs in der Nutzerkontrolle etwas einschränken könnte.

Abhängigkeit vom Staat: Da die Infrastruktur vom Staat bereitgestellt wird, könnte ein technisches Versagen oder staatliche Maßnahme zeitweise den Zugriff auf das eigene Geld behindern.

Dezentrale Systeme haben dieses Single-Point-of-Failure-Risiko nicht in gleichem Maße.

Langsamere Innovation: Kryptowährungs-Communities entwickeln ihre Technologien oft sehr schnell weiter.

Zentralbanken sind dagegen eher vorsichtig und verändern Systeme nur schrittweise. Daher könnten CBDCs in Sachen Funktionsvielfalt hinter der rasanten Krypto-Entwicklung zurückbleiben.

Anonymität: CBDCs im Vergleich zu anderen Kryptowährungen

Was die Privatsphäre angeht, werden CBDCs voraussichtlich weniger anonym sein als Bargeld oder bestimmte Kryptowährungen.

Während Bargeldtransaktionen komplett offline und anonym erfolgen und Bitcoin zumindest pseudonym (ohne Klarnamen) verwendet wird, müssen sich CBDC-Nutzer in der Regel verifizieren (z.B. per Ausweis, Know-Your-Customer).

Es könnte zwar für kleine Beträge anonyme oder offline-Transaktionen geben, doch im Allgemeinen wird die Zentralbank bei Bedarf Transaktionen einzelnen Personen zuordnen können.

Allerdings liegen CBDC-Transaktionsdaten nicht öffentlich einsehbar auf einer Blockchain, sondern auf sicheren Servern der Zentralbank.

Die Allgemeinheit kann deine Zahlungen also nicht verfolgen, nur autorisierte Stellen hätten Einblick.

Damit bieten CBDCs mehr Privatsphäre als öffentliche Blockchains (wo jeder die Flüsse sieht), aber weniger als Bargeld.

Hier müssen Staaten eine Balance finden zwischen möglichst viel Privatsphäre für Bürger und genug Transparenz, um Missbrauch zu verhindern.

Sicherheit von CBDCs

CBDCs setzen auf modernste Kryptografie, um die Sicherheit zu gewährleisten. Jede Transaktion wird digital signiert, so dass nur der rechtmäßige Besitzer Überweisungen autorisieren kann.

Das zugrunde liegende Protokoll (oft eine Art Blockchain oder Distributed Ledger) sorgt dafür, dass einmal verbuchte Transaktionen unveränderlich gespeichert sind und nicht manipuliert werden können. Fälschungen digitalen Geldes sind somit praktisch ausgeschlossen.

Zudem laufen CBDC-Systeme meist über verteilte Infrastruktur: Mehrere Server oder Knoten überprüfen Transaktionen, was die Ausfallsicherheit erhöht.

Fällt ein Teil aus oder versucht jemand, unberechtigte Änderungen einzuschleusen, bemerken die anderen das sofort.

Auch für die Endnutzer werden hohe Sicherheitsstandards gelten: Zugänge zu digitalen Geldbörsen (Wallets) lassen sich z.B. mit Zwei-Faktor-Authentifizierung oder biometrischen Methoden schützen, um Diebstahl und Betrug vorzubeugen.

Natürlich kann kein System absolute Sicherheit garantieren. Menschliches Fehlverhalten (z.B. das Weitergeben von Passwörtern) oder ausgeklügelte neue Angriffsmethoden können nie ganz ausgeschlossen werden.

Doch insgesamt sind CBDCs so konzipiert, dass sie mindestens den Sicherheitsstandard bestehender Bankensysteme erreichen oder übertreffen.

Dezentralität: Inwieweit sind CBDCs dezentral?

CBDCs tragen Dezentralität nur in ihrer technischen Struktur, nicht in der Kontrolle. Das heißt, die Infrastruktur kann über mehrere Nodes verteilt sein, aber die Regeln und die Geldschöpfung liegen zentral bei der ausgebenden Zentralbank.

Anders als bei Bitcoin, wo niemand allein das Sagen hat, entscheidet bei einer CBDC letztlich die Zentralbank über das System. Für den Nutzer bedeutet das: Das System ist zwar robust und verteilt aufgebaut, aber es gibt eine zentrale Instanz, die es steuert.

Sind CBDCs echtes Geld?

Klare Antwort: Ja, CBDCs sind echtes Geld, sofern sie offiziell von einer Zentralbank ausgegeben werden. Im Grunde handelt es sich um eine neue Form von Zentralbankgeld, vergleichbar mit Bargeld, nur digital. Zur Einordnung:

Bargeld: Münzen und Scheine sind Zentralbankgeld in physischer Form und gesetzliches Zahlungsmittel.

Buchgeld: Das Geld auf deinem Bankkonto ist kein direktes Zentralbankgeld, sondern eine Forderung gegenüber deiner Bank.

Es wird im Alltag zwar wie Geld behandelt, doch im Hintergrund garantiert nicht die Zentralbank dafür – deshalb gibt es z.B. Einlagensicherungen.

CBDC: digitale Zentralbankwährung wäre Zentralbankgeld in elektronischer Form. Genau wie Bargeld wäre es eine unmittelbare Verbindlichkeit der Zentralbank.

Wenn du also 100 digitale Euro hast, entspricht das einem Anspruch gegenüber der Zentralbank über 100 Euro – praktisch dasselbe wie ein 100-Euro-Schein, nur eben elektronisch.

Sobald eine Zentralbank eine CBDC einführt, erklärt sie diese normalerweise zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Das bedeutet, dass niemand die Annahme verweigern darf und Schulden damit beglichen werden können.

Rechtlich gesehen ist eine CBDC also vollwertiges offizielles Geld. In der Einführungsphase wird CBDC wahrscheinlich parallel zu Bargeld und bisherigen digitalen Zahlungen existieren, aber im Wert sind digitale Geldeinheiten im Wallet genauso viel wert wie traditionelle Geldscheine im Portemonnaie.

CBDCs schaffen übrigens nicht unbedingt „neues“ Geld, sondern wandeln meist bestehendes um. Wenn du z.B. 100 Euro von deinem Bankkonto in digitale Euros (CBDC) umtauscht, würde die Zentralbank deiner Bank 100 Euro weniger gutschreiben.

Die Gesamtgeldmenge bleibt gleich, nur die Form ändert sich. Damit soll vermieden werden, dass die Einführung einer CBDC inflationäre Effekte hat.

Für dich als Nutzer heißt das: Deine digitalen Zentralbank-Euro sind genau so echt und wertvoll wie ein traditioneller Euroschein.

Globale Auswirkungen und Nutzen für die Bevölkerung

Eines der großen Versprechen von CBDCs ist, dass sie Menschen weltweit Vorteile bringen können. Besonders in Entwicklungsländern oder Krisenregionen erhofft man sich positive Effekte. Schauen wir uns an, wie CBDCs der Bevölkerung konkret helfen können:

Finanzielle Inklusion

In vielen Ländern haben Millionen Menschen kein Bankkonto. Eine CBDC könnte über das Smartphone oder sogar einfache SMS allen zugänglich gemacht werden.

So können auch Menschen in abgelegenen Regionen Geld digital empfangen, speichern und versenden.

Gerade dort, wo Mobiltelefone verbreitet, aber Bankfilialen rar sind, bieten digitale Zentralbankwährungen vielen erstmals Zugang zu modernen Finanzdienstleistungen.

Stabilität in Krisenzeiten

In Ländern mit instabiler Währung könnte eine CBDC das Vertrauen der Bevölkerung in das Geld stärken.

Durch die moderne Technologie und staatliche Garantie könnte der Wert verlässlicher erscheinen als chaotisch gedrucktes Bargeld.

CBDCs sind zwar kein Wundermittel gegen Inflation, aber sie bieten eine attraktive digitale Alternative und könnten helfen, die Flucht in Fremdwährungen oder Schwarzmärkte einzudämmen.

Einfacherer internationaler Geldtransfer

Für viele Menschen in Entwicklungsländern sind Rücküberweisungen von Verwandten im Ausland eine wichtige Einkommensquelle.

Heute sind solche Überweisungen oft teuer und langsam. Mit CBDCs könnten diese Transfers nahezu in Echtzeit und kostengünstig erfolgen – insbesondere wenn sowohl Sender- als auch Empfängerland digitale Währungen haben.

Hilfe bei humanitären Krisen

In Krisen (z.B. Naturkatastrophen oder Pandemien) könnte der Staat Hilfsgelder direkt digital an Bürger auszahlen, ohne Bargeld verteilen oder Überweisungen abwickeln zu müssen. Jeder mit einem Handy könnte so schnell Soforthilfe erhalten.

Natürlich sind diese Potenziale nicht automatisch garantiert. Vieles hängt von der konkreten Ausgestaltung der CBDC ab und davon, ob die Menschen vor Ort Vertrauen in diese neue Form des Geldes fassen.

Bildung und Aufklärung spielen eine große Rolle: Nur wenn die Nutzer verstehen, wie sie an die CBDC kommen und sie sicher verwenden, können sie davon profitieren.

Doch die Möglichkeit, mit digitalem Zentralbankgeld einen technologischen Sprung zu schaffen, ist für viele Regionen ein spannendes Versprechen.

Anwendungsmöglichkeiten von CBDCs

Wofür kann man CBDCs konkret einsetzen? Im Prinzip für alle Zwecke, die heute Bargeld oder Buchgeld erfüllen. Hier einige der wichtigsten Anwendungsfelder:

Peer-to-Peer-Zahlungen: CBDCs erlauben direkte Überweisungen von Person zu Person, rund um die Uhr und ohne Zwischenbank.

Du könntest z.B. einem Freund sofort Geld senden, auch wenn ihr unterschiedliche Banken habt oder gar keine Bankkonten (nur digitale Wallets).

Einkäufe (online/offline): Ob im Laden an der Kasse oder beim Online-Shopping – mit einer CBDC könntest du direkt, bequem und sicher zahlen, ohne Umwege über Kreditkarten oder Drittanbieter.

Voraussetzung ist lediglich, dass der Händler das digitale Zentralbankgeld akzeptiert, etwa via einer offiziellen Zahlungs-App.

Erste Tests (z.B. e-CNY in China) zeigen, dass solche Zahlungen nahtlos in bestehende Kassensysteme integriert werden können.

Internationaler Geldtransfer: Wie oben erwähnt, können CBDCs vor allem grenzüberschreitende Überweisungen revolutionieren.

Wenn zwei Länder ihre Systeme verbinden, könnte man Geld ins Ausland senden, ohne zwischengeschaltete Banken oder teure Anbieter.

Selbst ohne direkte Kopplung könnten Wechselstuben digital integriert werden, sodass z.B. jemand in Europa Euros in digitale Dollars umtauscht und diese direkt in die Wallet eines Empfängers in einem anderen Land schickt.

Wertaufbewahrung: Genau wie du Bargeld unters Kopfkissen legen oder auf ein Sparkonto einzahlen kannst, könntest du CBDCs zur Wertspeicherung nutzen.

Besonders wenn die CBDC weit verbreitet ist, könnte man Ersparnisse einfach in der digitalen Geldbörse halten.

Für Leute ohne Zugang zu Bankkonten wäre es eine Möglichkeit, sicher Geld zu sparen (da das Risiko eines Bankausfalls entfällt und digitales Geld nicht wie Bargeld gestohlen werden kann, solange die Zugangsdaten sicher sind).

Können CBDCs Gold ablösen?

Gold gilt seit Jahrtausenden als wertbeständiger Hafen für Vermögen. In der modernen Diskussion um digitales Geld wird oft Bitcoin als „Digitales Gold“ bezeichnet, weil es knapp und nicht inflationierbar ist.

CBDCs hingegen sind an staatliche Währungen gekoppelt. Könnten sie also Gold ersetzen? Wahrscheinlich nicht – zumindest nicht in der Rolle einer unabhängigen Wertanlage.

CBDCs haben keine begrenzte Menge wie Gold oder Bitcoin; die Zentralbank kann die Geldmenge steuern, was bei unvorsichtiger Politik zu Inflation führen kann. Gold hingegen ist knapp und wird von keiner Regierung vermehrt.

Außerdem hängt der Wert eines CBDC voll am Vertrauen in die jeweilige Regierung und Währung.

In Krisenzeiten fliehen Anleger traditionell ins Gold, weil es weltweit anerkannt und losgelöst von staatlichen Risiken ist.

Eine digitale Zentralbankwährung würde in einer schweren Vertrauenskrise vermutlich nicht die gleiche Anziehungskraft haben. Sie ist eher ein Transaktionsmittel für den Alltag als ein „Wertspeicher“ für extreme Situationen.

Regulierung weltweit

Regulierung vs. Freiheit

Eine Herausforderung ist die Balance zwischen Überwachung und Privatsphäre (wie schon im Abschnitt Anonymität besprochen).

Einerseits wollen die Behörden Geldflüsse kontrollieren (zur Verbrechensbekämpfung), andererseits müssen sie die Privatsphäre der Bürger schützen, um Vertrauen zu gewährleisten.

Diese Balance wird in Vorgaben festgelegt (z.B. welche Transaktionsdaten gespeichert werden und wer Einblick erhält). Hier zeichnen sich länderspezifische Lösungen im Rahmen internationaler Standards ab.

Internationale Kooperation

Da Geldflüsse nicht an Grenzen haltmachen, stimmen sich Zentralbanken auch international ab.

Institutionen wie IWF, Weltbank und BIZ erarbeiten Leitlinien, damit CBDCs verschiedener Länder kompatibel und sicher koexistieren können.

Dabei denkt man auch über Mechanismen nach, um unerwünschte Kapitalabflüsse oder -zuflüsse zu begrenzen (z.B. Limits für ausländische CBDC-Nutzung).

Chancen und Herausforderungen

Eine CBDC bietet auch Chancen: Sie macht Zahlungsströme transparenter (was z.B. Steuerhinterziehung erschwert) und erlaubt neue geldpolitische Instrumente (etwa Zinsen auf Digitalgeld).

Gleichzeitig stehen Regulierer vor Herausforderungen bei IT-Sicherheit und Verbraucherschutz: Wer haftet, wenn durch einen technischen Fehler Geld verschwindet – muss der Staat einspringen wie bei einer Bank?

Solche Fragen werden aktuell diskutiert und müssen vor einer breiten Einführung geklärt sein.

Schutz vor Hackerangriffen

Zunächst werden starke Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Alle Datenübertragungen sind verschlüsselt, Nutzerzugänge durch Mehr-Faktor-Authentifizierung geschützt, die Server-Infrastruktur wird gehärtet und rund um die Uhr überwacht und das Netzwerk ist über mehrere Knoten verteilt, um Ausfälle abzufangen.

Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann kein System absolute Sicherheit garantieren. Was, wenn doch ein Hackerangriff Erfolg hat?

Nehmen wir an, es könnte einem Angreifer gelingen, in das CBDC-Netz einzudringen und z.B. Transaktionen umzuleiten oder die Systeme zeitweise lahmzulegen.

Zentralbanken haben Notfallpläne für solche Fälle: Bei einem Angriff kann das System oder Teile davon sofort isoliert und auf sichere Backups zurückgesetzt werden.

Im Extremfall könnte die Zentralbank sogar alle CBDC-Transaktionen kurz einfrieren, um Schaden zu begrenzen.

Nach einem Vorfall würden die Abläufe forensisch geprüft und unautorisierte Buchungen gegebenenfalls rückgängig gemacht, sodass betroffene Nutzer ihr Geld zurückerhalten.

Die Reaktion auf potenzielle Angriffe ist also eingebettet in die Struktur: Zentralbanken wollen zeigen, dass ein CBDC genauso sicher (oder sogar sicherer) ist wie das bisherige System.

Das heißt nicht, dass nichts passieren kann – aber wenn etwas passiert, gibt es Mechanismen, um darauf zu reagieren und Vertrauen wiederherzustellen.

All diese Maßnahmen zielen darauf ab, CBDCs zu einem hochsicheren Zahlungssystem zu machen.

Du als Nutzer musst dich in der Regel nur an die Sicherheitsvorgaben halten (z.B. zuverlässige Authentifizierung), damit du dein digitales Geld bedenkenlos verwenden kannst – den Kampf gegen Cybergefahren übernimmt die Technik im Hintergrund.